Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera – Patrimonio Ediciones – Leg. 258 – Archivo General (Simancas, Spanien)

Spanien — Wohl 1575

Vom Baumeister des berĂŒhmten El Escorial noch wĂ€hrend der Bauzeit des gigantischen Renaissance-Komplexes verfasst: Juan de Herreras praxisnahe Abhandlung fĂŒr frĂŒhneuzeitliche Ingenieure und Architekten

  1. Eine Ingenieursabhandlung von Juan de Herrera (1530–97), den berĂŒhmten spanischen Architekten des El Escorial

  2. Die Abhandlung ist eine Kombination aus theoretischen Texten und verschiedenen praktischen Diagrammen

  3. Darin wird etwa die Funktion von Riemenscheiben und anderen mechanischen Bauteilen explizit erlÀutert

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera

König Philipp II. von Spanien war ein großer KunstmĂ€zen. Das berĂŒhmteste und beeindruckendste Werk, das mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist der Königspalast und das Kloster El Escorial, das grĂ¶ĂŸte erhaltene RenaissancegebĂ€ude der Welt, das 1584 fertiggestellt wurde. Die Arbeiten an dem gigantischen Komplex wurden 1563 unter der Leitung von Juan Bautista de Toledo begonnen und nach seinem Tod vier Jahre spĂ€ter seinem Lehrling Juan de Herrera ĂŒbertragen. Um dieses und andere Bauprojekte fĂŒr den König verstĂ€ndlicher zu machen, verfasste der Architekt eine Abhandlung in der Tradition des römischen Schriftstellers, Architekten, Zivil- und MilitĂ€ringenieurs Vitruv, in der er verschiedene Prinzipien des Bauwesens und des Maschinenbaus, wie zum Beispiel die Verwendung von FlaschenzĂŒgen, erlĂ€uterte. Er verfasste die Abhandlung zwischen 1567 und 1577, wĂ€hrend die Bauarbeiten an El Escorial noch voll im Gange waren.

Traktat der Architektur und Maschinen von Juan de Herrera

Der spanische Architekt Juan de Herrera, königlicher Architekt und Berater des Königs Philipp II., ist nicht nur fĂŒr sein berĂŒhmtestes Bauwerk, die Kloster- und Schlossanlage des Escorial bei Madrid, bekannt. Auch als Wissenschaftler und Gelehrter auf den Gebieten der Mathematik, Philosophie und anderen war er tĂ€tig und verfasste mehrere Traktate. Ein besonderes Exemplar ist sein Traktat der Architektur und Maschinen, mit dessen Hilfe der berĂŒhmte Architekt seinem König die Funktionsweise von Maschinen verstĂ€ndlich machen wollte.

Der Architekt des spanischen Königs

König Philipp II. (1527–1598) war es, der zum Gedenken des Heiligen Laurentius im spanischen El Escorial ab 1563 ein königliches Kloster erbauen lies. Heute zĂ€hlt der Palast und das Kloster des Escorial zu den bedeutendsten SehenswĂŒrdigkeiten Spaniens und beeindruckt mit seiner gigantischen GrĂ¶ĂŸe und strengen ZurĂŒckhaltung der Renaissance-Architektur. Juan de Herrera (um 1530–1597) ĂŒbernahm das Bauprojekt 1563 von Juan Bautista de Toledo, fĂŒhrte die Arbeiten bis 1584 zu einem Ende und verlieh mit seinen Visionen dem Escorial sein prĂ€gnantes Aussehen.

Eine lehrreiche Schrift

Um dem König, der sein Projekt des Klosters des Heiligen Laurentius mit Herzblut unterstĂŒtzte, die Bauarbeiten verstĂ€ndlicher zu machen, verfasste Juan de Herrera ein Traktat der Architektur und Maschinen. Wohl zwischen 1567 und 1577 entstanden, enthĂ€lt es neben dem theoretischen Teil mit interessanten wissenschaftlichen AusfĂŒhrungen auch sieben Seiten mit Zeichnungen. Auf diesen wird beispielsweise die Funktionsweise von SeilzĂŒgen veranschaulicht, wie sie beim Bau der königlichen Klosteranlage zum Einsatz kamen. Unter ihnen findet sich auch die einzige signierte Zeichnung, die von dem berĂŒhmten spanischen Hof-Architekten erhalten ist. Dem König gewidmet, erklĂ€rt das Traktat mit seinen Zeichnungen auf anschauliche Weise komplizierte mechanische VorgĂ€nge mit Bezug zur Architektur. Mit diesem Schema steht Juan de Herreras Schrift in der Tradition von Vitruv, der sich in seiner Architektur-Lehre auch mit Mechanik beschĂ€ftigte. Die Hauptquelle fĂŒr Herrera ist jedoch die Mechanica des Pseudo-Aristoteles. Basierend auf Geometrie und Naturphilosophie, versucht Herrera, die Grundprinzipien von bewundernswerten Maschinen und durchdachter Architektur verstĂ€ndlich zu machen. Das Traktat, das mit Begriffen wie Kreis, Balance, oben und unten usw. hantiert, ist eine grandiose Abhandlung sowohl zur Architektur als auch zu den - im modernen Sinne - Ingenieurswissenschaften des 16. Jahrhunderts.

Architekt und Wissenschaftler

Heute wird Juan de Herreras Traktat im Archivo General in Simanca aufbewahrt. Die Bedeutung des Autors nicht nur als königlicher Architekt, sondern auch als Berater des Königs in allen wissenschaftlichen und technischen Belangen wird noch heute hoch eingeschĂ€tzt. Doch auch seine Rolle als Gelehrter und Wissenschaftler - er besaß eine große Bibliothek mit unzĂ€hligen wissenschaftlichen Abhandlungen - kann nicht zu hoch geschĂ€tzt werden. Als eindrucksvolles Beispiel hierfĂŒr gilt das Traktat der Architektur und Maschinen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Treatise of Architecture and Machinery of Juan de Herrera
Tratado de Arquitectura y MĂĄquinas de Juan de Herrera
TraitĂ© d’Architecture et de Machines de Juan de Herrera
Trattato di Architettura e Macchinari di Juan de Herrera
Tratado de Arquitectura e MĂĄquinas de Juan de Herrera
Herkunft
Spanien
Datum
Wohl 1575
Buchschmuck
7 Diagramme
Auftraggeber
König Philipp II. von Spanien (1527–98)
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera – Patrimonio Ediciones – Leg. 258 – Archivo General (Simancas, Spanien)
Patrimonio Ediciones – Valencia, 1996
Limitierung: 979 Exemplare
Detailbild

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera

Hinweis auf eine zerbrochene Feder

Die ansonsten klare und elegante Handschrift des Autors ist durch einen Tintenklecks verunstaltet, der wahrscheinlich von einer zerbrochenen Feder herrĂŒhrt. Fehler wie ein Tintenklecks erinnern uns daran, dass Manuskripte nicht einfach an einem Tag gedruckt wurden, sondern dass es sich um Arbeiten handelte, die sich ĂŒber Monate oder Jahre hinzogen. WĂ€hrend eine unvollstĂ€ndige Miniatur uns Einblicke in den Prozess ihrer Entstehung gewĂ€hrt, sagt uns dieser Tintenklecks vielleicht, dass Juan de Herrera an diesem Tag in Eile gewesen sein könnte und die Spitze seiner Feder zu fest in das Pergament gedrĂŒckt hat.

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera – Patrimonio Ediciones – Leg. 258 – Archivo General (Simancas, Spanien)
Einzelseite

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera

Drehmoment

Das Konzept des Drehmoments tauchte erstmals bei dem griechischen Universalgelehrten Archimedes von Syrakus auf, der als einer der grĂ¶ĂŸten Mathematiker aller Zeiten gilt. Einfach ausgedrĂŒckt, ist das Drehmoment das rotatorische Äquivalent der linearen Kraft, so dass es sich nicht um eine Sache von Druck und Zug handelt, sondern um die Drehkraft um eine bestimmte Achse.

Auf dieser Seite werden mit Hilfe von ĂŒbersichtlich gezeichneten und beschrifteten Diagrammen, die in den Text eingearbeitet sind, ohne ihn zu ĂŒberfrachten, Szenarien mit Drehmoment gezeigt, in denen Hebel ungleicher LĂ€nge miteinander ins Gleichgewicht gebracht werden. Sie zeigen den Zusammenhang zwischen der LĂ€nge eines Hebels und der Position seines Drehpunktes, also dasselbe Grundprinzip, das auch fĂŒr die KraftĂŒbertragung in einem Auto gilt.

Traktat der Architektur und der Maschinen von Juan de Herrera – Patrimonio Ediciones – Leg. 258 – Archivo General (Simancas, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Tratado de Arquitectura y MĂĄquinas de Juan de Herrera

Patrimonio Ediciones – Valencia, 1996

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Patrimonio Ediciones – Valencia, 1996
Limitierung: 979 Exemplare
Einband: Roter Seideneinband
Kommentar: 1 Band (122 Seiten) von Luis Cervera Vera
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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