Inspirierten sogar den großen Nostradamus: 30 beindruckend bebilderte Prophezeiungen über das Schicksal der Päpste
Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
Florenz (Italien) — 1431 – um 1447

Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
Florenz (Italien) — 1431 – um 1447
Dieser spannende Codex ist in vielerlei Hinsicht ein vollkommenes Werk, und zwar nicht nur auf Grund der Qualität der Illuminationen
30 Prophezeiungen über das Schicksal des Papsttums und der Kirche vom italienischen Mystiker Gioacchino da Fiore (ca. 1135–1202)
Die Geheimnisse und Hinweise, die geschickt auf seinen Seiten versteckt waren, inspirierten die Prophezeiungen von Nostradamus (1503–1566)

Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
Papst Benedikt XI.
Obwohl Benedikt XI. sogar nur weniger als ein Jahr regierte, war er der letzte Pontifex vor dem Papsttum in Avignon, das von den Zeitgenossen in Anspielung auf die Zerstörung des Ersten Tempels und die daran anschließende Versklavung der Israeliten als babylonische Gefangenschaft bezeichnet wurde. Ursprünglich ein Dominikanermönch, wurde er von den Gläubigen wegen seiner Heiligkeit verehrt, es wurden Wunder an seinem Grab berichtet und er wurde 1736 selig gesprochen. Zu seiner Zeit ging das Gerücht um, er sei vergiftet worden.
Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
- Vaticinia de Pontificibus
Kurzbeschreibung
Die Vaticinia Pontificum, ein Werk Benozzo Gozzolis, gilt als perfektes Werk der italienischen Buchmalerei. Seine Miniaturen, in denen noch gotische Einflüsse nachklingen, sind einzigartig in ihrer Eleganz und perspektivischen Gestaltung. Auch inhaltlich verdient das Werk Beachtung: In 30 Prophzeiungen, die dem Pseudo-Gioacchino da Fiore zugeschrieben werden, wird das Schicksal des Papsttums und der Kirche vorausgesagt. Zudem dienten sie dem berühmten Nostradamus als Inspirationsquelle für sein Verlorenes Buch der Weissagungen. Das Werk ist damit eines der bedeutendsten prophetischen Manuskripte, die heute erhalten sind. Benozzo Gozzoli, einer der berühmtesten und gefragtesten Maler des toskanischen Quattrocento, präsentierte die Prophezeiungen in einer künstlerisch einzigartigen und glänzenden Reihe von Miniaturen.
Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
Die Vaticinia Pontificum in der malerischen Ausschmückung von Benozzo Gozzoli ist eine faszinierende Handschrift, das perfekte Werk, sowohl wegen ihrer Schönheit und bemerkenswerten Qualität als auch wegen der Mysterien und Codes, die zwischen den Seiten und Bildern versteckt sind. Entstanden in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Florenz, wird sie heute in der British Library in London unter der Signatur Ms. Harley 1340 aufbewahrt. Bei der Vaticinia Pontificum handelt es sich um eine Sammlung prophetischer Weissagungen das Papsttum betreffend. In der Form, in der die Sammlung in Ms. Harley 1340 vorliegt und wie sie in den meisten Manuskripten des 15. Jahrhunderts tradiert wurde, besteht sie aus einer Kombination von zwei prophetischen Werken: der älteren, auf griechische Vorläufer zurückgehenden Genus nequam-Serie und der späteren, im 14. Jahrhundert entstandenen Ascende calve-Serie (beide nach ihren entsprechenden Incipits, den ersten Worten des Texts, benannt). Nach ihrer Zusammenlegung unter dem vollständigen Titel Vaticinia de summis pontificibus wurde das Werk eine Zeit lang fälschlicherweise dem kalabrischen Mystiker Gioaccino da Fiore (1135–1202) zugeschrieben. In Ermangelung eines gesicherten Autors spricht man heute vom Werk des Pseudo-Gioacchinos.
Quelle von Nostradamus’ Verlorenem Buch
Besondere Bedeutung erlangte die Vaticinia Pontificum in der vorliegenden Ausgabe als Mutter und ikonographischer Ursprung des Werkes von Nostradamus und besonders seiner erst im Jahr 1994 entdeckten Handschrift „Das verlorene Buch des Nostradamus“, das 1629, also fast 200 Jahre nach der Vaticinia Pontificum entstanden ist. Die Handschrift des „verlorenen Buchs“, die von zwei Journalisten in den Beständen der römischen Nationalbibliothek entdeckt wurde, enthält 80 Aquarellillustrationen, die größtenteils auf die Illustrationen der Vaticinia Pontificum zurückgehen. Nicht nur durch diese aufsehenerregende Verbindung zu Nostradamus handelt es sich bei der Vaticinia Pontificum um die bekannteste Handschrift mit prophetischem Inhalt. Sie enthält 30 Prophetien, die das Schicksal des Papsttums und der Kirche betreffen und denen tatsächlich symbolische Verbindungen zu historischen Ereignissen in der Vergangenheit des Vatikans sowie zur Gegenwart nachgesagt werden. Manche vermuten darin auch Hinweise auf die Zukunft der Menschheit.
Verborgene Hinweise zur Zukunft der Menschheit
Die Ähnlichkeiten, die zwischen den Illustrationen der Vaticinia Pontificum und denen des Verlorenen Buchs der Prophezeiungen des Nostradamus bestehen, legen unzweifelhaft nahe, dass es sich bei letzterem um eine Kopie der älteren Vaticinia, wie sie u. a. in Harley 1304 überliefert wurde, handelt. Die letzten zehn Prophezeiungen zeugen von dem Vertrauen auf die Ankunft des nächsten Engelspapstes, eines Heiligen, Befreiers und Charismatikers, der sich von seinen Vorgängern durch moralische Integrität und hohe Geistlichkeit abhebt und eine Ära der grundlegenden Erneuerung der Kirche einleitet. Man könnte diese Figur gut mit dem Heiligen Papst Johannes Paul II. in Verbindung bringen oder sogar mit dem derzeitigen Papst Franziskus I. Die Miniatur, die sich auf diese Prophezeiung bezieht, befindet sich auf Folio 13v: Sie zeigt den Papst als nackten Menschen. In diesem symbolischen Bild drückt sich eine einzigartige Preisung des Geistes der Demut aus, der von einem Engelspapst verkörpert werden soll, der sich all seines Besitzes und der zeitlichen Macht entledigt hat, mit der Überzeugung, dass das Papsttum nur durch Armut und die Entsagung aller weltlichen Güter erneuert werden kann.
Benozzo Gozzoli, ein Genie der Universalmalerei, illustrierte die mysteriöse Handschrift
Die Vaticinia Pontificum in Ms. Harley 1304 wurde von Benozzo Gozzoli, einem Meister der Universalmalerei, illustriert. Gozzoli ist u. a. als Schöpfer des Freskos Der Zug der Heiligen Drei Könige bekannt, das von Piero di Cosimo in Auftrag gegeben wurde und Lorenzo de’ Medici, genannt il Magnifico („der Prächtige“), auf einem Pferd als einen der Heiligen Könige darstellt. Das Werk befindet sich in der Dreikönigskapelle des Medici-Palastes in Florenz. Benozzo Gozzoli war einer der berühmtesten und gefragtesten Künstler der toskanischen Frührenaissance, des sogenannten Quattrocento. Ihm werden ca. 100 malerische Werke zugeschrieben, die er im Laufe seines langen Lebens geschaffen hat. Einerseits ein produktiver Künstler der Tafelmalerei sind auch viele Altarretabel, Polyptychons und Altäre aus seinem Studio erhalten; besonders in der Wand- und Freskenmalerei übertraf Gozzoli jedoch alle. In seinen Werken ist neben anhaltenden gotischen Einflüssen der Einfluss seines Meisters Fra Angelico klar zu erkennen, besonders in der Leuchtkraft und Intensität der Farben oder in der weichen Zeichnung der Gesichter. Heute befinden sich seine Werke in den wichtigsten Museen der Welt: Louvre, The National Gallery, The Metropolitan Museum in New York, der Vatikan und andere.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Vaticinia de Pontificibus
- Umfang / Format
- 44 Seiten / 28,5 x 19,5 cm
- Herkunft
- Florenz (Italien)
- Datum
- 1431 – um 1447
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Gothisch
- Buchschmuck
- 30 dreiviertel-seitige Miniaturen und 30 Initialen in Gold und leuchtenden Farben
- Künstler / Schule
- Gioacchino da Fiore
Meister von San Miniato
Benozzo Gozzoli

Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli
Papst Urban VI.
Unmittelbar nach der endgültigen Rückkehr der Päpste von Avignon nach Rom wurde die katholische Kirche schon wieder zerrissen: dieses Mal vom Abendländischen Schisma. Urban VI war zu streng und asketisch für die luxusliebenden Kardinäle, die bald einen Gegenpapst wählten - Clemens VII. Diese Handschrift spiegelt die Feindseligkeit der Florentiner gegenüber Urban VI. wider, der sie bereits nach dem kostspieligen „Krieg der acht Heiligen“ zu Reparationsleistungen gezwungen hatte.
Dieses groteske Mischwesen eines Drachen mit gefiederten Flügeln und einem Männerkopf soll das katastrophale Papsttum von Urban VI. verkörpern. Der Künstler verwendet verschiedene Symbole, um seine Bosheit von Urban auszudrücken: einen gegabelten Bart, die länglichen Augen eines Esels, eine Schlange, einen Skorpion und einen Dolch, der im Boden steckt. Gerade dadurch wird diese Miniatur schauderlich und wunderschön zugleich.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Vaticinia Pontificum von Benozzo Gozzoli“
Vaticinia Pontificum de Benozzo Gozzoli
- Verlag
- Patrimonio Ediciones – Valencia, 2016
- Limitierung
- 500 Exemplare
- Kommentar
-
1 Band
Sprache: Spanisch (gedruckt), Englisch (PDF) - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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