Piante di Popoli e Strade

Piante di Popoli e Strade – Leo S. Olschki – Archivio di Stato di Firenze (Florenz, Italien)

Italien — 1580–1595

Straßen, Wasserstraßen, Dörfer, Villen, Kirchen, Klöster und GebĂ€ude: Der erste systematische Skalenatlas des florentinischen Territorium mit 49 Bildern

  1. Ein unglaublich bedeutendes Dokument, das den anwachsenden Bereich der Kartographie im 16. Jahrhundert belegt

  2. Straßen, Wasserstraßen, Dörfer, Villen, Kirchen, Klöster und GebĂ€ude auf dem Land werden originalgetreu dargestellt

  3. Es ist ein Beweis fĂŒr die Macht von Florenz im 16. Jahrhundert, das unter der Herrschaft der Medici den grĂ¶ĂŸten Teil der Toskana beherrschte

Piante di Popoli e Strade

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Piante di Popoli e Strade

WĂ€hrend sich die meisten Karten des 16. Jahrhunderts mit dem Seeverkehr befassten, gab es auch solche, die den Landverkehr verbessern sollten. Dieses Kompendium aus 49 großartigen Aquarellen entstand zwischen 1580 und 1595 auf Veranlassung von Mitgliedern der welfischen Fraktion, um einen Überblick ĂŒber den Zustand der Straßen im Großherzogtum Toskana zu erhalten. Die prĂ€chtigen Karten geben Straßen, Wasserwege, Dörfer, Villen, Kirchen, Klöster, LandhĂ€user, Kapellen und vieles mehr detailgetreu in axonometrischen Zeichnungen wieder. Sie sind damit der erste bekannte Versuch, einen maßstabsgetreuen Atlas des florentinischen Territoriums zu erstellen, und sind ein Meilenstein in der Geschichte der Kartographie.

Piante di Popoli e Strade

Die Pianta di Popoli e Strade dei Capitani di Parte Guelfa oder "Plan der Völker und Straßen der KapitĂ€ne der welfischen Partei" ist ein Ă€ußerst bedeutendes Dokument, das von der Entwicklung der Kartographie im 16. Jahrhundert zeugt. Die 49 Aquarelle dieses Dokuments stellen den ersten systematischen Versuch dar, einen maßstabsgetreuen Atlas des florentinischen Territoriums zu erstellen und werden heute im Staatsarchiv von Florenz aufbewahrt. Die Karten aus den Jahren 1580-95 sind sowohl wegen ihrer Genauigkeit als auch aufgrund ihrer Kunstfertigkeit bemerkenswert. Sie zeigen Straßen, BrĂŒcken und Wasserwege und enthalten getreue axonometrische Darstellungen von Dörfern, Villen, Kirchen, Klöstern, lĂ€ndlichen GebĂ€uden, Tabernakeln und vielem mehr. Da dieses Werk von einer politischen Gruppierung zu militĂ€rischen Zwecken in Auftrag gegeben wurde, bietet es außerdem einen Einblick in die "aktuellen Ereignisse" im Italien des 16. Jahrhunderts.

Der Investiturstreit

UrsprĂŒnglich bezog sich der Begriff "Guelfen" auf die Fraktion in Italien, die den Papst wĂ€hrend des Investiturstreits im 12. Jahrhundert unterstĂŒtzte, als es um die Frage ging, ob weltliche Herrscher oder PĂ€pste das Recht hatten, Bischöfe und Äbte zu ernennen. Ihre Rivalen, die den Heiligen Römischen Kaiser unterstĂŒtzten, wurden als Ghibellinen" bezeichnet. Beide Begriffe sind italienisierte deutsche Wörter: *Guelfo" stammt vom Namen des Hauses der Welfen, welche die Hauptgegner der Hohenstaufen waren, deren Schlachtruf "Wibellingen", der Name einer Burg, wurde im Italienischen zu "Ghibellino".

Die Entwicklung der Guelfen und Ghibellinen

Im Allgemeinen gehörten die Guelfen zur stĂ€dtischen Handelsklasse, wĂ€hrend die Ghibellinen reiche Landbesitzer waren. Die LoyalitĂ€t richtete sich jedoch oft danach, wer ihre Interessen bedrohte, z. B. tendierten diejenigen, die in Gegenden lebten, in denen der Kirchenstaat zu expandieren drohte, zu den Ghibellinen. Dasselbe galt fĂŒr kleinere StĂ€dte, die ihre UnabhĂ€ngigkeit von grĂ¶ĂŸeren StĂ€dten zu bewahren versuchten, die sich ĂŒber kaiserliche Steuern und Einmischungen Ă€rgerten und daher den Guelfen zugeneigt waren. Die LoyalitĂ€t wurde also von verschiedenen Faktoren bestimmt und konnte sich im Laufe der Zeit Ă€ndern, und die Verbindung zum kaiserlich-pĂ€pstlichen wurde im Laufe der Zeit immer weniger wichtig. Zu Beginn der Italienischen Kriege (1494-1559) unterstĂŒtzten die Guelfen die Könige von Frankreich, wĂ€hrend die Ghibellinen weiterhin den römischen Kaiser Karl V. unterstĂŒtzten. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Atlas waren die Begriffe Guelfen und Ghibellinen veraltet oder hatten praktisch jede Bedeutung verloren.


VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Piante di Popoli e Strade – Leo S. Olschki – Archivio di Stato di Firenze (Florenz, Italien)
Leo S. Olschki – Florenz, 1989
Faksimile-Editionen

#1 Piante di Popoli e Strade

Leo S. Olschki – Florenz, 1989

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Leo S. Olschki – Florenz, 1989
Kommentar: 1 Band von Giuseppe Pansini, Leonardo Rombai, Ludovico Branca, Matteo Barbarulo, Gian C. Garfagnini
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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