Alba-Bibel

Alba-Bibel – Facsimile Editions Ltd. – Palacio de Liria (Madrid, Spanien)

Maqueda (Spanien) — 1422–1430

Grandios illuminiert von christlichen Buchmalern unter der Anleitung eines Rabbi: Ein spanisches Mammut-Werk geschaffen zur Versöhnung von Christen und Juden

  1. Eine kastilische Übersetzung der hebrĂ€ischen Bibel zur Förderung der interreligiösen VerstĂ€ndigung

  2. Ein Auftragswerk von Luis de Guzmán, Großmeister des Ordens von Calatrava von 1407 bis 1443

  3. Christliche Buchmaler arbeiteten unter der Ägide des Rabbi Arragela

Alba-Bibel

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€€€
(ĂŒber 10.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Alba-Bibel

Die berĂŒhmte spanische Alba-Bibel ist eine grandiose Ikone der Toleranz! 1422, zu einer Zeit bedrohlicher Verfeindungen der spanischen Christen gegen die Juden, gab Don Luis de GuzmĂĄn ein eine kastilische Übersetzung der hebrĂ€ischen Bibel samt Kommentar in Auftrag. Durch diese Übersetzung sollte die Toleranz gegenĂŒber dem Judentum bestĂ€rkt werden. Nach zĂ€hem Ringen gewann de GuzmĂĄn Rabbi Moses Arragel aus Maqueda als Übersetzer, einen hochgebildeten und einflussreichen Kenner der hebrĂ€ischen Bibel. Das Ergebnis seiner Arbeit – am 2. Juni 1430 fertiggestellt - ist ein beeindruckendes Werk auch der Buchmalerei, das mit 334 Miniaturen ĂŒberreich ausgeschmĂŒckt ist. Eine Handschrift, die qualitativ und historisch ihresgleichen sucht!

Alba Bibel

Die berĂŒhmte spanische Alba-Bibel ist eine grandiose Ikone der Toleranz! 1422, zu einer Zeit bedrohlicher Verfeindungen der spanischen Christen gegen die Juden, gab Don Luis de GuzmĂĄn ein eine kastilische Übersetzung der hebrĂ€ischen Bibel samt Kommentar in Auftrag. Durch diese Übersetzung sollte die Toleranz gegenĂŒber dem Judentum bestĂ€rkt werden. Nach zĂ€hem Ringen gewann de GuzmĂĄn Rabbi Moses Arragel aus Maqueda als Übersetzer, einen hochgebildeten und einflussreichen Kenner der hebrĂ€ischen Bibel. Das Ergebnis seiner Arbeit – am 2. Juni 1430 fertiggestellt - ist ein beeindruckendes Werk auch der Buchmalerei, das mit 334 Miniaturen ĂŒberreich ausgeschmĂŒckt ist. Eine Handschrift, die qualitativ und historisch ihresgleichen sucht!

Ein Zeichen der Toleranz

Don Luis de GuzmĂĄn, Großmeister des Calatrava-Ordens, war ein hochrangiger spanischer Kleriker, der großen Einfluss in Kastilien hatte. Seine Idee war es, mithilfe einer Übersetzung der hebrĂ€ischen Bibel ins Kastilische im Konflikt zwischen den Spaniern und den spanischen Juden zu vermitteln. Durch diese Übersetzung und einen ausfĂŒhrlichen Kommentar sollten die Besonderheiten des jĂŒdischen Glaubens auch fĂŒr Christen nachvollziehbar und fĂŒr Toleranz und VerstĂ€ndnis untereinander geworben werden. Ein eindrucksvolles Zeichen jĂŒdisch-christlichen Zusammenlebens!

Der Beauftragte weigert sich

Rabbi Moses Arragel aus Maqueda, in der Provinz Toledo gelegen, wurde mit der historisch bedeutenden Übersetzung beauftragt. Aus Furcht vor Ressentiments vonseiten der Juden wehrte dieser sich zuerst jedoch vehement gegen den Auftrag. Rabbi Moses Arragel befĂŒrchtete, durch die Übersetzung eher Feindseligkeit gegenĂŒber den Juden zu schĂŒren. Dies fĂŒhrte zu einem lebhaften Briefwechsel zwischen de GuzmĂĄn und Rabbi Arragel, der auf den ersten 50 Seiten der Handschrift festgehalten wurde. Dieser gibt als einzigartige Besonderheit Hinweise und Hintergrundinformationen zur Handschrift im Codex selbst! Rabbi Arragel ergab sich schließlich doch den Verhandlungen. Er konnte die Übersetzung, bei der er durch christliche Mönche unterstĂŒtzt und ĂŒberwacht wurde, am 2. Juni des Jahres 1430 fertigstellen.

HebrÀischer Bibel mit Illustrationen von christlicher Hand

Die wunderbare Übersetzung der hebrĂ€ischen Bibel in die Kastilische Sprache ist auf insgesamt 1026 Seiten ausgeschmĂŒckt mit 334 Miniaturen. Diese herrlichen Zeugnisse der spanischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts und der großen Aufmerksamkeit, die der BibelĂŒbersetzung beigemessen wurde, wurden von christlichen Buchmalern gefertigt. JĂŒdische EinflĂŒsse werden auch in den Miniaturen deutlich spĂŒrbar, sie sind wohl auf Unterweisung der Maler durch den Rabbi Arragel zurĂŒckzufĂŒhren. Die Alba-Bibel ist also auch ein eindrĂŒckliches Zeugnis der spanisch-jĂŒdischen Kultur und der interkonfessionellen Zusammenarbeit. Die Handschrift enthĂ€lt neben dem Kommentar mit zahlreichen AuszĂŒgen aus bedeutenden rabbinischen Schriften auch das sogenannte „Glossar der Verwirrten“ mit ErklĂ€rungen bestimmter Fremdwörter.

Der weitere Verlauf der Geschichte

Die wunderschöne Alba-Bibel wurde nach der Fertigstellung ausfĂŒhrlich von christlichen Zensoren geprĂŒft, sowohl in Toledo als auch an der UniversitĂ€t von Salamanca. Über den weiteren Verbleib des Rabbi Arragel und die Frage, ob er jemals die reiche Bezahlung erhielt, die ihm von Don Luis de GuzmĂĄn zugesagt worden war, herrscht Unklarheit. Die wertvolle Handschrift wird seit 1622 in der Bibliothek des Palacio de Liria, Sitz des Großherzogs von Alba und Berwick, aufbewahrt und hat daher auch ihren Namen. Dieses Zeugnis eines christlichen Auftraggebers und eines jĂŒdischen Autors gilt als eine Ikone der religiösen Toleranz!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Alba Bible
Umfang / Format
1.046 Seiten / 40,5 × 29,5 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1422–1430
Stil
Buchschmuck
334 Miniaturen
Auftraggeber
Luis Enríquez de Guzmån, Kammerherr des spanischen Königs, Mitglied des ordens von Calatrava, Verwalter und Leiter der Exekutive der StÀdte Zamora und Sacas.

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Alba-Bibel – Facsimile Editions Ltd. – Palacio de Liria (Madrid, Spanien)
Facsimile Editions Ltd. – London, 1992
Limitierung: 500 Exemplare
Detailbild

Alba-Bibel

Mose und die Zehn Gebote

Mose, der gerade vom Berg Sinai herabgestiegen ist, wird barfuß, bĂ€rtig und in ein gestreiftes rotes Gewand gekleidet dargestellt. Er hĂ€lt zwei ungeheuer große Steintafeln mit den Zehn Geboten auf beiden Seiten seines Kopfes, von dem goldene Strahlen ausgehen. Mose steht inmitten von grĂŒnem Gras und StrĂ€uchern und nicht in der staubigen und felsigen Landschaft, die wir heute mit dem Berg Sinai assoziieren. Der AnfĂŒhrer der Israeliten wendet sich mit einem Blick an den Betrachter, aus dem die vorangegangene Gotteserfahrung spricht.

Alba-Bibel – Facsimile Editions Ltd. – Palacio de Liria (Madrid, Spanien)
Einzelseite

Alba-Bibel

BelĆĄazars Fest

Im Buch Daniel trinkt der Kronprinz BelĆĄazar, Sohn von Nabonidus (reg. 556–539 v. Chr.), dem letzten König des neubabylonischen Reiches, wĂ€hrend eines großen Festes aus GefĂ€ĂŸen, die er bei der Zerstörung des Ersten Tempels geplĂŒndert hatte. Plötzlich erscheint eine Hand und beginnt, auf eine Wand zu schreiben. Seine Gelehrten aber können den Text nicht lesen, woraufhin er den verĂ€ngstigten Prinzen Daniel zu Hilfe ruft.

Dieser deutet die Botschaft und sagt BelĆĄazar, dass Gott ihn fĂŒr unzulĂ€nglich befunden hat, dass seine Tage gezĂ€hlt sind und dass sein Reich an die Meder und Perser fallen wird. BelĆĄazar weist Daniels Anklage in seinem Stolzes zurĂŒck. Noch in derselben Nacht wird er erschlagen und die Prophezeiung erfĂŒllt sich.

Alba-Bibel – Facsimile Editions Ltd. – Palacio de Liria (Madrid, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 The Alba Bible

Facsimile Editions Ltd. – London, 1992

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Facsimile Editions Ltd. – London, 1992
Limitierung: 500 Exemplare
Einband: Da der Originaleinband nicht mehr existiert, wurde ein zeitgenössischer Ziegenleder-Einband von Satwinder Sehmi im MudĂ©ja-Stil nachgebildet: in geometrischem Muster blindgeprĂ€gter Ledereinband ĂŒber Holzdeckeln mit Metallschließen an LederbĂ€ndern.
Kommentar: 1 Band von Jeremy Schonfield, Shlomo Ben-Ami, Sonia Fellous-Rozenblat, Adriaan Keller, Moshe Lazar und Angus McKay

Um das Faksimile in seinen historischen Kontext einzubetten, wurde der Kommentarband kunstvoll gestaltet von Gerald Cinamon, Anthony Kitzinger und Satwinder Sehmi, die die Titelseite eines jeden Kapitels entworfen haben.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Es wurde in Italien gepresstes Papier verwendet, um das Aussehen und die Haptik des Original-Pergaments möglichst genau nachzubilden.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€€€
(ĂŒber 10.000€)
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