Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526 – Müller & Schindler – Ms. germ. oct. 9 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)

Nürnberg (Deutschland) — 1526

Ein kleines, aber funkelndes Juwel der deutschen Renaissance in Nürnberg: Albrecht Glockendons berühmte goldgeschmückte Kalenderbilder zu volkssprachlichen Gedichten über die Monatsarbeiten

  1. Dieses Juwel der deutschen Renaissance ist benannt nach seinem reichen Goldschmuck

  2. Der Nürnberger Meister Albrecht Glockendon (ca. 1500–45) kombinierte die Arbeiten des Monats mit dazu passenden deutschen Gedichten

  3. Der Werk schließt mit Kalendertabellen für den Aderlass und der Berechnung von kirchlichen Feiertagen

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526

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  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
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Beschreibung
Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526

Albrecht Glockendon der Ältere gehörte zu einer berühmten Nürnberger Künstlerfamilie der Dürerzeit. Dieser kleine, aber prachtvolle Codex ist ein Beweis dafür, dass im 16. Jahrhundert, als die Handschrift und damit die Buchmalerei langsam vom gedruckten Buch abgelöst wurde, noch große Künstler auf diesem Gebiet tätig waren und wahrlich meisterhafte Manuskripte schufen. Das illuminierte Kalenderbuch enthält für jeden Monat Miniaturen, die typische Arbeiten oder Tätigkeiten mit Tierkreiszeichen sowie ornamentalen Elementen kombinieren. Diese Szenen aus dem Alltagsleben des frühen 16. Jahrhunderts sind mit feinsten Pigmenten gemalt und großzügig mit Blattgold verziert. Der meisterhaft geschriebene Text ist ebenfalls teils mit Goldtinte hervorgehoben und besteht aus Gedichten, die den jeweiligen Monat beschreiben und spezifische Ratschläge geben. Der letzte Abschnitt enthält Tabellen zur Berechnung des Kirchenkalenders oder zur Durchführung medizinischer Maßnahmen wie dem Aderlass sowie eine prächtige Miniatur des so genannten Tierkreismenschen.

Albrecht Glockendon: Das Goldene Kalenderbuch von 1526

Der Nürnberger Miniaturist Albrecht Glockendon fertigte mit dem Goldenen Kalendar von 1526 ein wunderbares Kleinod der Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. Auf den 16 Seiten seiner astrologischen Schrift mit einem immerwährenden Kalender versammelt er zu jedem Monat eine wundervolle Miniatur und beschließt das Büchlein mit astrologischen Tafeln und Hinweisen, etwa zum Aderlass oder zur Ermittlung von Kirchenfesten im Jahr. Zierliche Miniaturen mit Szenen aus dem Alltag sind ausgeschmückt mit den Tierkreiszeichen und floralen und ornamentalen Elementen in den leuchtendsten Farben und unter üppiger Verwendung von Blattgold.

Ein Nürnberger Miniaturist der Dürer-Zeit

Der Künstler der wundervollen Handschrift, Albrecht Glockendon, stammt aus einer berühmten Nürnberger Künstler- und Miniaturistenfamilie der Dürerzeit. Er war für verschiedene Auftraggeber aus dem bürgerlichen und adligen Milieu tätig. Mit seinen künstlerisch hochgeschätzten Arbeiten legte Albrecht Glockendon zu einer Zeit, in der der Buchdruck die Handschriften und damit die Kunst der Illumination nach und nach verdrängt, den Beweis vor, dass auch im 16. Jahrhundert noch große Künstler in diesem Bereich tätig waren und wahre Meisterleistungen vollbrachten.

Zwölf Monate in zwölf wunderbaren Miniaturen

Das Kalenderbuch von 1526 zeigt auf 32 Seiten, warum der Nürnberger Miniaturist so hoch geschätzt war. Jeweils eine Doppelseite behandelt einen der zwölf Monate, wobei auf der Verso-Seite eine Miniatur abgebildet ist, die den begleitenden Text in Gedichtform illustriert. In wunderschöner Schrift, mit unzähligen Schmuckschnörkeln und teilweise sogar mit Goldtinte, wird der jeweilige Monat mit seinen Kennzeichen und passenden Lebensregeln erklärt.
Die zierlichen und detailreichen Miniaturen dazu bezeugen die große Kunst des Albrecht Glockendon aufs Beste. So zeigt die Illustration zum März eine wunderbare Szene eines Bauern mit Pferdegespann bei der Feldarbeit, der Juni wird begleitet von einer Darstellung der Schafschur, die in diesem Monat fällig ist. Vor einer grünen Landschaft mit Fachwerkhäusern im Hintergrund sitzen drei bäuerlich gekleidete Personen, die jeweils ein wolliges Schaf bei der Schur halten. Solche und andere Illustrationen aus dem bäuerlichen Jahresablauf untermalen den immerwährenden Kalender der Handschrift. Die kleinen Bilder werden gerahmt von zierlichen architektonischen Ornamenten in Gold, die wie eine Theaterkulisse vor der Darstellung stehen. In einer Schmuckleiste unter der Illustration ist in einem Medaillon das jeweilige Tierkreiszeichen abgebildet, umgeben von floralen Ornamenten. Das alles ist in den buntesten Farben und mit liebevollen Details gestaltet.

Astrologische Tabellen und Hilfsmittel, künstlerisch gestaltet

Nach den 12 Monaten folgen vier Seiten mit astrologischem Inhalt, die die Lebensregeln der Monatsdarstellungen noch erweitern. Ein kunstvoll gestaltetes Aderlassmännchen gibt zusammen mit einer Tafel zur Bestimmung des Mondstandes Aufschluss über günstige Aderlasstermine. Ein Zirkel hilft bei der Ermittlung von bestimmten Daten und Zahlen im Bezug des bäuerlichen Kalenders. Das Kalenderbuch des Albrecht Glockendon stellt ein eindrucksvolles Beispiel dar für die Verbindung von althergebrachtem Wissen aus dem bäuerlichen Bereich mit dem neuen humanistischen Interesse an astrologischen Phänomenen. Für die Kunstgeschichte sind die Illustrationen von hohem Wert, für Sammler und Interessierte bietet das gesamte Kalenderbuch eine wunderbare Gelegenheit, sich in die Miniaturkunst des Albrecht Glockendon zu vertiefen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Golden Calendar of Albrecht Glockendon from 1526
Kalendar von 1526
Albrecht Glockendons Prachtkalender vom Jahre 1526
Umfang / Format
32 Seiten / 14,0 × 10,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1526
Sprache
Buchschmuck
14 goldgeschmückte Kalemderminiaturen
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526 – Müller & Schindler – Ms. germ. oct. 9 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Müller & Schindler – Simbach am Inn, 1977
Limitierung: 300 Exemplare
Detailbild

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526

Aussaat des Winterroggen

Der Künstler gibt verschlüsselt an, dass es sich in dieser Monatsarbeit um den Oktober handelt: Mit zwei Löwen, die eine Waage halten und so auf das entsprechende Sternzeichen hinweisen. Nach der Ernte des Spätsommers war der Herbst eine Zeit, um sich auf den Winter und den kommenden Frühling vorzubereiten. Links sehen wir einen Bauern bei der Aussaat des Winterroggens, der unter dem Schnee keimen und im Frühjahr eine erste Getreideernte liefern wird. Der Roggen diente auch dazu, Unkraut fernzuhalten, und konnte wieder unter den Boden gepflügt werden, um ihn anzureichern, wenn er einmal nicht geerntet wurde.

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526 – Müller & Schindler – Ms. germ. oct. 9 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Einzelseite

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526

Portrait des Herzogs von Berry im Gebet

Monatsbilder, Tierkreiszeichen und poetische Ratschläge für Landwirtschaft und Blutvergießen sind in diesem ewigen Kalender vereint. Hier sehen wir den Monat Oktober, erkennbar an dem Skorpion-Zeichen, das von zwei Engeln direkt unter der Miniatur flankiert wird. Es ist die Zeit der Weinkelter, daher der Name Weinlesemonat im mittelalterlichen Deutsch.

Wie der Rest des Manuskripts ist auch diese Seite reich mit leuchtendem Blattgold verziert, einschließlich goldener architektonischer Elemente, die die Miniatur rahmen. Jede Person in ihrem Innenraum ist in leuchtende Farben gekleidet und scheint von der Weinkelter begeistert zu sein: vom Mann, der links die Trauben stampft, bis zu den beiden Frauen rechts, die das Weinfass füllen.

Albrecht Glockendons goldener Kalender aus dem Jahre 1526 – Müller & Schindler – Ms. germ. oct. 9 – Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz (Berlin, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Albrecht Glockendon Kalender von 1526

Müller & Schindler – Simbach am Inn, 1977

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Müller & Schindler – Simbach am Inn, 1977
Limitierung: 300 Exemplare
Einband: Grünes Leder
Kommentar: 1 Band (68 Seiten) von Hermann Degering und Frauke Steenbock
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
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(under 1,000€)
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