Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Bibliotheca Rara – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Nürnberg und Halle (Deutschland) — 1536–1537

Deutsche Renaissance neben Manierismus in der Buchmalerei: 42 ganzseitige Miniaturen vom berühmten Gabriel Glockendon für einen mächtigen Kirchenfürsten

  1. Kardinal Albrecht von Brandenburg, einer der mächtigsten Kirchenfürsten während der Renaissance war auch ein großer Förderer der Künste

  2. Dieses Gebetbuch ist ein Meisterwerk der deutschen Renaissance mit einer Tendenz zum Manierismus

  3. Es bietet 42 ganzseitige Miniaturen von Albrecht Glockendon (ca. 1515 – nach 1585) und 73 Zierinitialen von Georg Stierlein

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

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Beschreibung
Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Als einer der mächtigsten Kirchenfürsten der Reformation gab Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490–1545) ein 200 Seiten umfassendes Gebetbuch in Auftrag, welches zwischen 1536 und 1537 in Nürnberg und Halle entstand und die Heilsgeschichte von der Verkündigung an Maria bis zur Grablegung Christi thematisiert. Mit 42 ganzseitigen Miniaturen des Illuminators Gabriel Glockendon und 73 ornamentalen Initialen des Schreibers Georg Stierlein zieht die herrliche Handschrift den Betrachter in ihren Bann. Ausgesprochen modern ist der manieristische Stil mit seinem Trend zu verspielten Details in Gewändern und Architektur, aber auch in stimmungsvollen Landschaften mit einsamen Flüssen und gewagten Felsformationen.

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Zwischen 1536 und 1537 entstand in Nürnberg und Halle ein pompöses Gebetbuch für Albrecht von Brandenburg (1490–1545), einem der mächtigsten Kirchenfürsten der Reformation. Die 200-seitige Pergamenthandschrift entstand aus der Zusammenarbeit von dem Illuminator Gabriel Glockendron (um 1515-nach 1585) und dem Schreiber Georg Stierlein und überzeugt mit 42 ganzseitigen Miniaturen, herrlichem Randdekor und 73 ornamentalen Initialen. Insgesamt laden fünf mitreißende Darstellungen der Passion den Betrachter zur Meditation über das Leiden Christi ein, das sich in ausdrucksstarken Szenen präsentiert.

Künstler von hohem Rang

Nur sehr wenige Dokumente geben uns heute Auskunft über das Leben des Gabriel Glockendon, dem Sohn des berühmten Nürnberger Buchmalers Nikolaus Glockendon (um 1490/95–1533/34). Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass er nach dem Ableben seines Vaters dessen Werkstatt übernahm. Als ein leidenschaftlicher Sammler und Förderer der Künste ließ Albrecht von Brandenburg Georg Stierlein für sich in Halle arbeiten und hatte somit seinen eigenen Schreiber.

Einzigartige Ausstattung trifft raffiniertes Layout

Die Heilsgeschichte von der Verkündigung an Maria bis zur Grablegung Christi findet sich in äußerst ideenreichen Miniaturen wieder. Deutlich zu erkennen ist dabei Glockendons Hang zum manieristischen Stil, der in den zahlreichen Details zum Ausdruck kommt. So sind nicht nur die Kleidungsstücke der Figuren mit aufwändigen Borten und Verzierungen versehen, sondern auch die Architektur ist verblüffend ausgearbeitet. Als Handlungsort dienen stimmungsvolle Landschaften mit kahlen Bäumen, fantastischen Burganlagen und imposanten Bergen. Als sei diese Hauptszene nicht vielfältig genug, ergänzt sie der Maler durch eine weitere, nicht weniger umfangreiche, typologische Szene im Hintergrund. Dieses kreative Layout mit einer weiteren Darstellung auf der Randleiste macht das Gebetbuch zu einem einzigartigen Meisterwerk der Buchmalerei.

Inspiration von Vergangenem

Kardinal Albrecht von Brandenburg muss diesen Text so sehr bewundert haben, dass er ihn nicht nur einmal in Auftrag gab. Tatsächlich gibt es zwei ältere Handschriften, deren Text- und Miniaturprogramm identisch mit dem von Glockendon und Stierlein ist. Es handelt sich dabei um ein Manuskript von Simon Bening (um 1483–1561), das um 1525/50 entstanden ist und um ein weiteres von Nikolaus Glockendon von 1533/34. Als Grundlage für alle drei Arbeiten diente ein 1521 in Augsburg gedrucktes deutsches Gebetbuch, das eine Übersetzung der „Orationes et meditationes de vita christi“ von Thomas von Kempen (um1380–1471) enthält.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Prayer Book for Cardinal Albrecht von Brandenburg
Umfang / Format
200 Seiten / 19,0 × 24,5 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
1536–1537
Sprache
Buchschmuck
42 ganzseitige Miniaturen und 73 Zierinitialen
Auftraggeber
Kardinal Albrecht von Brandenburg
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Bibliotheca Rara – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Bibliotheca Rara – Münster, 2008
Limitierung: 99 Exemplare (Nummern 1-99 von 499)

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Bibliotheca Rara – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Bibliotheca Rara – Münster, 2008
Limitierung: 399 Exemplare (Nummern 100-499 von 499)

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Coron Verlag – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Coron Verlag – Gütersloh, 2008
Limitierung: 499 Exemplare (Gesamtauflage 999 Exemplare)
Detailbild

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Die Geburt Christi

Gewöhnlich zeigt eine Weihnachtskrippe drei Könige oder eine Gruppe von Hirten, die sich versammelt haben, nachdem der Engel des Herrn ihnen erschienen ist und die Geburt des Erlösers verkündet hat. Diese ungewöhnliche Miniatur zeigt das Jesuskind in einer goldenen Mandorla, umgeben von der Jungfrau Maria, Josef und vier Engeln, die wie Mitglieder eines Chors gekleidet sind. Ein Maultier und ein Ochse genießen das Privileg, Zeugen des Ereignisses zu sein. Diese meisterhafte Miniatur aus dem 16. Jahrhundert stellt zugleich das Ende einer Ära dar.

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Bibliotheca Rara – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Josef von Arimathäa vor Pilatus

Nach der Kreuzigung bat Josef von Arimathäa Pontius Pilatus um den Leichnam Jesu Christi und seine Bitte wurde ihm gewährt. Das Vortragen der Bitte wird hier in eine schöne Atmosphäre verlegt, die vor einem spätmittelalterlichen Stadtbild angesiedelt ist, einschließlich eines im Bau befindlichen Turms. Kleidungsstücke, Körperhaltungen und Gesichtszüge werden in dieser Miniatur mit unglaublichen Details und einer herrlichen Farbpalette präsentiert.

Josef von Arimathäa kniet in einer flehenden Pose mit dem ehrfürchtig abgenommenen Hut in der Hand. Pontius Pilatus steht herrscherlich mit einer Hand an der Hüfte, trägt prächtigen Brokat und hält in der anderen Hand ein Zepter. Im Gegensatz zu Josefs mitfühlendem Gesichtsausdruck und seiner bescheidenen Haltung sehen ihn die Begleiter des Pilatus mit spöttischem und herablassendem Gesichtsausdruck und selbstgefällig verschränkten Armen an.

Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Bibliotheca Rara – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg (Vorzugsausgabe)

Bibliotheca Rara – Münster, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bibliotheca Rara – Münster, 2008
Limitierung: 99 Exemplare (Nummern 1-99 von 499)
Einband: Ledereinband mit reicher Goldprägung. Das Faksimile wird in einer luxuriösen Kassette präsentiert und die Initialen sind mit Blattgold ausgeführt.
Kommentar: 1 Band von Dagmar Thoss
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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#2 Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg (Normalausgabe)

Bibliotheca Rara – Münster, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bibliotheca Rara – Münster, 2008
Limitierung: 399 Exemplare (Nummern 100-499 von 499)
Einband: Ledereinband mit reicher Goldprägung
Kommentar: 1 Band von Dagmar Thoss
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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#3 Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg

Coron Verlag – Gütersloh, 2008
Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Coron Verlag – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Gabriel Glockendon: Gebetbuch für Kardinal Albrecht von Brandenburg – Coron Verlag – Codex 1847 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Coron Verlag – Gütersloh, 2008
Limitierung: 499 Exemplare (Gesamtauflage 999 Exemplare)
Kommentar: 1 Band von Dagmar Thoss
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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