Apokalypse von 1313
Die Apokalypse von 1313 wurde vom Buchmaler Colin Chadelve in Paris angefertigt. Das Werk enthält einen herausragenden Bilderzyklus von 162 großen, goldgeschmückten Miniaturen. Die Bilder weisen eine einzigartige Mischung verschiedener Stilrichtungen auf. Sie machen die Apokalypse zu einer der bedeutendsten illuminierten Handschriften des frühen 14. Jahrhunderts.
Die Apokalypse von 1313
Im Mittelalter sind zahlreiche Handschriften zur Offenbarung des Johannes entstanden. Diese berühmte Geschichte des Neuen Testaments ist auch als Apokalypse bekannt. Bei der Apokalypse von 1313 handelt es sich um eine besonders aufregende Ausgabe jener Geschichte. Dieses Manuskript enthält einen Bilderzyklus von insgesamt 162 Miniaturen, welcher den wohl wichtigsten und originellsten Illustrationszyklus aller illuminierten Apokalypsen des Mittealters darstellt. Das Werk ist die berühmteste Arbeit des französischen Illuminators Colin Chadelve.
Ein königlicher Auftraggeber?
Das herausragende Manuskript wurde im Jahre 1313 von Colin Chadelve angefertigt, welcher möglicherweise im Auftrag des französischen Königs Philipps des Schönen arbeitete. Im Testament seiner Tochter Isabelle von Frankreich ist eine Apokalypse erwähnt, bei der es sich sehr wahrscheinlich um die Handschrift von 1313 handelt. Die hochwertigen Darstellungen, die opulent mit Gold ausgestattet wurden, deuten zumindest auf einen sehr wohlhabenden Stifter hin.
Einzigartiger Stilmix
Ein besonderes Merkmal des Werkes sind die verschiedenen stilistischen Einflüsse, die den Buchmaler prägten. Chadelves Miniaturen orientieren sich teilweise an den Bildern des Liber Floridus, einer mittelalterlichen Enzyklopädie aus Flandern. Auch der Stil der illuminierten Apokalypsenschriften des Beatus beeinflusste den französischen Künstler in seiner Arbeit. Diese traditionellen Ikonographien kombinierte der Maler gekonnt mit seinen eigenen kreativen Einfällen und schuf so ein wahrhaft einzigartiges Werk.
Meisterhafte Buchmalerei
Die Bilder der Apokalypse zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Details. Die großen, teils ganzseitigen Miniaturen in leuchtenden Farben wurden effektvoll mit goldenen Elementen kontrastiert. Dem Betrachter wird Einblick in die Bestrafungen gewährt, die die Sünder nach dem Tag des Jüngsten Gerichts in der Hölle erwarteten. Chadelve stellte die schrecklichsten Foltermethoden dar. Er zeigte Sünder, die gehäutet, in zwei Hälften geteilt und in kochendes Öl getaucht wurden. Die dramatische Vorstellungskraft des Künstlers war grenzenlos. Die fantasievollen Darstellungen in aufregenden Farben und mit goldenen Verzierungen machen die Bilder der Apokalypse unvergesslich. Das kostbare Original der Handschrift befindet sich heute in der französischen Nationalbibliothek in Paris.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Apocalypse of 1313
Apocalipsis 1313
Apocalisse 1313
L’Apocalypse en Français
Apocalipse 1313 - Umfang / Format
- 334 Seiten / 22,0 × 15,5 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- 1313
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis Rotunda
- Buchschmuck
- 162 goldverzierte (davon 86 ganzseitige) Miniaturen
- Inhalt
- Französische Übersetzung der Offenbarung des Johannes
- Auftraggeber
- Isabelle de France, Königin von England
- Künstler / Schule
- Colin Chadelve
Apokalypse von 1313
Die Hure Babylon
In Offb 17, 4 wird die Hure Babylon beschrieben als "in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt. Sie hielt einen goldenen Becher in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer Hurerei gefüllt war." Ihr Fall wird hier dargestellt, wie sie vom Höllenschlund verschlungen, ihrer Krone beraubt und von Dämonen gequält wird. Babylon wurde im Mittelalter als der geistliche Feind Jerusalems interpretiert, wobei erstere für die Liebe zu weltlichen Dingen und letztere für die Liebe zu Gott steht.

Apokalypse von 1313
Krieg im Himmel
Im Himmel ist Krieg ausgebrochen und der Erzengel Michael führt eine Vielzahl von Engeln gegen die Kräfte des Drachen, der die Welt betrogen hat: gegen Satan. Der siebenköpfige Drache ist leuchtend rot bemalt und hebt sich vom dunkelblauen Hintergrund der unteren Hälfte der Miniatur ab. Die gefallenen Engel sind ihrer hellen Farben beraubt und werden als tierische, pelzige, gehörnte Dämonen dargestellt, die mit Knüppeln bewaffnet sind, einige sogar mit einem makabren Lächeln.
Die siegreichen Engel triumphieren von oben vor einem polierten Goldgrund: Sie sind weiß mit grimmigen Gesichtern, goldenen Heiligenscheinen und Flügeln in Pink und Grün. Sie sind zwar zahlenmäßig unterlegen, dafür aber mit Schwertern und Äxten bewaffnet. Mit seiner charakteristischen Lanze mit dem Kreuz durchbohrt der Erzengel Michael einen der Münder des Drachen, der auf seinen Rücken niedergeworfen ist.

#1 Apocalipsis 1313
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