Lothringische Apokalypse

Lothringische Apokalypse – Edition Leipzig – Mscr.Dresd.Oc.50 – Sächsische Landesbibliothek – Staats - und Universitätsbibliothek (Dresden, Deutschland)

Metz (Frankreich) — Erste Hälfte des 14. Jahrhunderts

Eine gotische Apokalypse in Volkssprache: Ein bildgewaltiges Meisterwerk mit 72 prächtigen Miniaturen in Silber und Gold vor aufwendig gemusterten Hintergründen

  1. Das Buch der Offenbarung als prächtige Handschrift das dem Lothringen des frühen 14. Jahrhundert

  2. Eine volkssprachliche Ausgabe im Auftrag eines reichen Mäzen aus Metz, was sich in der reichen Verwendung von Gold und Silber zeigt

  3. In den 72 farbenprächtigen Miniaturen mit sorgfältig gemusterten Hintergründen wirken die Figuren ausdrucksstark und natürlich

Lothringische Apokalypse

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Beschreibung
Lothringische Apokalypse

Das Buch der Offenbarung, im Mittelalter besser bekannt als Apokalypse, ist eines der rätselhaftesten und faszinierendsten Bücher der Bibel und bot Buchmalern und Miniaturisten wunderbare Möglichkeiten, ihr künstlerisches Talent zum Ausdruck zu bringen. Die fantastischen Bilder dieser oft furchterregenden Ereignisse brachten einige der großartigsten Werke der mittelalterlichen Kunst hervor, darunter auch dieses großartige Meisterwerk der gotischen Buchmalerei. 72 farbenprächtige Miniaturen mit prachtvollen Hintergründen aus schimmerndem Blattgold oder aufwändigen Mustern veranschaulichen die wundersamen Ereignisse. Außergewöhnlich ist zudem, dass das Werk nicht in Latein, sondern im mittelalterlichen lothringischen Dialekt für einen vermutlich weltlichen Auftraggeber in Metz verfasst wurde. Damit handelt es sich nicht nur um ein exemplarisches Dokument gotischer Buchmalerei und des verbreiteten Genres der Apokalypse-Handschriften, sondern auch um ein für sich stehendes Kunstwerk.

Lothringische Apokalypse

Die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Lothringen entstandene Li apocalypse que S. Jehans vit ist eine der schönsten Handschriften in den Sammlungen der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. Die im mittelalterlichen lothringischen Dialekt verfasste und von einem wohlhabenden und anspruchsvollen Auftraggeber aus Metz bestellte Handschrift schildert auf kunstvolle Weise die Ereignisse des Buchs der Offenbarung, das auch als Apokalypse bekannt ist. Der prophetische Text des heiligen Johannes war einer der einflussreichsten Texte der mittelalterlichen Philosophie und Theologie und ist auch heute noch einer der faszinierendsten biblischen Texte. Der Text in dieser Handschrift ist so präzise geschrieben, dass man glauben könnte, er sei gedruckt worden. Er ist mit Hilfe von eleganten Initialen gegliedert, die aus Primärfarben mit Blattgold und blühenden Ranken bestehen. 72 farbenprächtige Miniaturen illustrieren die Ereignisse. Diese haben oft sorgfältig gemusterte Hintergründe und werden durch die großzügige Verwendung von Blattgold, aber auch von Silber, weiter veredelt, wobei darunter zahlreiche brünierte Golduntergründe im byzantinischen Stil sind. Die Figuren haben **ausdrucksstarke Gesichter, natürliche Haltungen und sind in fließende Gewänder mit einem realistischen Faltenwurf gekleidet. All diese Elemente kommen zusammen und machen dieses gotische Werk zu einem feinen Exemplar mittelalterlicher Handschriftenkunst.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Apocalypse of Lorraine
Lorrainese Apocalypse
Apocalypse Lorraine
Li apocalipse que S. Jehans vit
Umfang / Format
118 Seiten / 25,0 × 18,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Stil
Schrift
Gotisch
Buchschmuck
72 Miniaturen, viele davon auf goldenem Grund, Bordüren
Inhalt
Die Apokalypse des Johannes
Vorbesitzer
Bibliotheca Bachoviana (Gotha, Deutschland)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Lothringische Apokalypse – Edition Leipzig – Mscr.Dresd.Oc.50 – Sächsische Landesbibliothek – Staats - und Universitätsbibliothek (Dresden, Deutschland)
Edition Leipzig – Leipzig, 1982
Limitierung: 800 Exemplare
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Lothringische Apokalypse

Das Tier aus dem Meer

Johannes sieht von einer Tür aus zu, wie sich diese schreckliche Szene vor einem herrlich gemusterten blau-goldenen Hintergrund abspielt: „Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht.“ (Offb 13, 1-2)

Lothringische Apokalypse – Edition Leipzig – Mscr.Dresd.Oc.50 – Sächsische Landesbibliothek – Staats - und Universitätsbibliothek (Dresden, Deutschland)
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Lothringische Apokalypse

Der dritte Reiter

„Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich ein schwarzes Pferd; und der, der auf ihm saß, hielt in der Hand eine Waage. Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!“ (Offb 6, 5–6).

Auf einem schwarzen Pferd und mit einer Waage in der Hand bringt der dritte Reiter Pest und Hunger mit sich, was durch die Waage zum Abwiegen von Getreide symbolisiert wird. Sie könnte aber auch die Waage der Gerechtigkeit darstellen oder als Metapher für kaiserliche Unterdrückung, insbesondere durch hohe Steuern, stehen. Johannes sieht vom linken Rand aus zu, wie der Dritte Reiter aus einem polierten Goldgrund herausreitet.

Lothringische Apokalypse – Edition Leipzig – Mscr.Dresd.Oc.50 – Sächsische Landesbibliothek – Staats - und Universitätsbibliothek (Dresden, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Lothringische Apokalypse

Edition Leipzig – Leipzig, 1982

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Edition Leipzig – Leipzig, 1982
Limitierung: 800 Exemplare
Einband: Geprägtes Leder mit erhabenen Bünden, dem Original entsprechend
Kommentar: 1 Band (61 Seiten) von Rainer Behrends, Eckhard Hollmann, Tünde Wehli und Klaus Bochmann
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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