Beatus von Liébana - Codex las Huelgas

Beatus von Liébana - Codex las Huelgas – Scriptorium – MS M.429 – Morgan Library & Museum (New York, USA)

Kloster von Las Huelgas, Burgos (Spanien) — 1220

Die letzte und gleichzeitig größte Handschrift der berühmten spanischen Beatus-Tradition: Über 100 gotische, teils doppelseitige Miniaturen, geschaffen für die Tochter König Alfons III. von Kastilien

  1. Die letzte und größte der prächtigen Beatus-Handschriften aus Nordspanien, entstand ca. 1220

  2. Geschaffen für Berenguela de Castilla, Tochter von König Alfons VIII. von Kastilien (1155–1214) und Eleanor Plantagenet

  3. Mit über 100 gotische Miniaturen, von denen sich einige auf Doppelseiten erstrecken

Beatus von Liébana - Codex las Huelgas

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Beatus von Liébana - Codex las Huelgas

Im königlichen Kloster von Las Huelgas entstand im Jahr 1220 die letzte und zugleich die größte der herrlichen Beatus-Handschriften aus Nordspanien. Im Auftrag von Berenguela von Kastilien, der Tochter von König Alfons VIII., fertigten wahre Meister ihres Faches ein eindrucksvolles Kunstwerk. Die über 100 herrlichen Miniaturen, die sich zum Teil gar über eine Doppelseite erstrecken, lassen zum einen die Tradition der Beatus-Handschriften wunderbar nachvollziehen. Die Miniaturisten präsentieren jedoch zugleich innovative Neuerfindungen zur Illustration des berühmten Apokalypse-Kommentars des Beatus von Liébana. Die farbenprächtige Miniaturen überwältigen in ihrer unmittelbaren Wucht und lassen die phantastische Welt der Offenbarung des Johannes vor dem Auge des Betrachters lebendig werden. Zugleich bieten sie einen Einblick in die grandiose Tradition der Buchmalerei im mittelalterlichen Spanien.

Beatus von Liébana – Codex Las Huelgas

Im königlichen Kloster von Las Huelgas entstand im Jahr 1220 die letzte und zugleich die größte der herrlichen Beatus-Handschriften aus Nordspanien. Im Auftrag von Berenguela von Kastilien, der Tochter von König Alfons VIII., fertigten wahre Meister ihres Faches ein eindrucksvolles Kunstwerk. Die weit über 100 herrlichen Miniaturen, die sich zum Teil gar über eine Doppelseite erstrecken, lassen zum einen die Tradition der Beatus-Handschriften wunderbar nachvollziehen. Die Miniaturisten präsentieren jedoch zugleich innovative Neuerfindungen zur Illustration des berühmten Apokalypse-Kommentars des Beatus von Liébana. Die farbenprächtige Miniaturen überwältigen in ihrer unmittelbaren Wucht und lassen die phantastische Welt der Offenbarung des Johannes vor dem Auge des Betrachters lebendig werden. Zugleich bieten sie einen Einblick in die grandiose Tradition der Buchmalerei im mittelalterlichen Spanien.

Ein königliches Kloster

Das Schmuckstück der letzten Phase der Beatus-Handschriften befindet sich heute in der Morgan Library in New York. Eine spannende Geschichte rankt sich um den sogenannten Beatus von Las Huelgas. Entstanden ist die Handschrift im Jahr 1220 im Kloster von Las Huelgas bei Burgos. Die Abtei von Las Huelgas war ein königliches Kloster, gegründet vom kastilischen König Alfons VIII. Die große Bedeutung von Las Huelgas wird unter anderem durch eine herausragende Sammlung von Codices verdeutlicht. Eben in dieser Abtei starb auch Berenguela von Kastilien am 8. November 1246.

Die bedeutende Auftraggeberin

Berenguela von Kastilien (1180–1246) wird als Auftraggeberin des Beatus von Las Huelgas vermutet. Sie war die Tochter von Alfons VIII. von Kastilien und Eleonore Plantagenet und Mutter von König Fernando III. Im Jahr 1217 war Berenguela als damals einziges Kind des Königs sogar kurzzeitig Königin von Kastilien. Die prachtvolle Handschrift des Beatus von Las Huelgas ist einer solch bedeutenden Auftraggeberin rundum angemessen. Schon das grandiose Format von 52 x 36,4 cm macht den Codex zu etwas Besonderem. Doch entfaltet die größte und letzte Handschrift des Apokalypse-Kommentars des Beatus von Liébana im Inneren eine Pracht, die wohl jeden Betrachter überwältigt.

Die spannende Apokalypse, die Genealogie Christi und einiges mehr

Auf 368 Seiten präsentiert der Beatus von Las Huelgas 116 Miniaturen, die sich zum Teil sogar über eine Doppelseite erstrecken. Inhaltlich beginnt die Handschrift mit einem Zyklus christologischer Miniaturen. Eine eindrucksvolle Maiestas Domini und Darstellungen der vier Evangelisten präsentieren den herausragenden Stil der Miniaturen. Die acht Miniaturen des einleitenden Zyklus stammen von einem Meister, der wohl in Toledo ansässig war. Eine ausführliche Genealogie Christi macht den Leser sodann mit den biblischen Gegebenheiten vertraut. Darauf folgt die eigentliche Apokalypse und zuletzt das Buch Daniel mit dem zugehörigen Kommentar der Hieronymus.

Der letzte große Beatus

Im Jahr 1220 entstanden, präsentiert der Beatus von Las Huelgas Miniaturen im gotischen Stil. Dies ist besonders an den Figuren erkennbar, die äußerst feingliedrig und grazil wirken. Die Miniaturisten orientierten sich an zahlreichen Vorbildern, etwa in der Anlage der Miniaturen auf einfarbigem, buntem Grund und in schmalen, einfachen Rahmen. Die Miniaturen sind teilweise in mehrere Register unterteilt und zeigen symbolische Szenen aus der Offenbarung des Johannes. Bunte Menschenmengen, grausame Höllenwesen, die apokalyptischen Reiter und herrliche Engel bevölkern die Darstellungen. Zum Teil spielt sich das Geschehen vor eindrucksvollen (Stadt-)Architekturen ab, mit zierlichen Säulen, kunstvollen Kapitellen und grandiosen Torbögen. Die intensiv leuchtenden Farben verleihen den Miniaturen ihre Lebendigkeit und ihren beeindruckenden Sog auf den Betrachter. Als letzte und zugleich umfangreichste Beatus-Handschrift bietet der Beatus von Las Huelgas somit einen wunderbaren Überblick über die Tradition der Beatus-Handschriften, aus der sich die Miniaturisten reichlich bedienen konnten. Nichtsdestotrotz präsentieren sich die Künstler zugleich als außerordentlich innovativ, indem sie die althergebrachten Ikonographie um neue Darstellungen erweiterten.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beatus of Liébana - Huelga Codex
Las Huelgas Apocalypse
Beatus Las Huelgas
Apocalipsis de San Juan
Beato de Liebana - Monasterio de Las Huelgas
Umfang / Format
368 Seiten / 52,0 × 36,4 cm
Herkunft
Spanien
Datum
1220
Stil
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel
Buchschmuck
116 Miniaturen
Inhalt
Kommentar zum Buch der Offenbarung von Beatus von Liébana
Kommentar zum Buch Daniel vom Heiligen Hieronymus
Auftraggeber
Berenguela, Mutter von Fernando III undSchwester von Alphose VIII
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Detailbild

Beatus von Liébana - Codex las Huelgas

Majestas Domini

In einer kreisförmigen Mandorla, die von Engeln gehalten wird, thront Christus mit seinen nackten Füßen auf einem Fußschemel vor einem Sternenhimmel und wird von Sonne und Mond flankiert. Die rechte Hand Christi ist zu einer Segensgeste erhoben, während seine linke ein Buch mit den Worten EGO SVM ALFA ET OMEGA enthält. Der goldene Heiligenschein auf seinem Kopf ist mit Perlen verziert und sein Gewand besitzt einen ganz natürlichen Faltenwurf, ein Eindruck, der durch subtile Färbung und Schattierung hervorgerufen wird.

Beatus von Liébana - Codex las Huelgas – Scriptorium – MS M.429 – Morgan Library & Museum (New York, USA)
Einzelseite

Beatus von Liébana - Codex las / Las Huelgas

Das siegreiche Kreuz von Oviedo

Das Kreuz von Oviedo steht für gewöhnlich am Anfang eines Beatus-Manuskripts und ist nach den griechischförmigen Kreuzen benannt, die in der Schatzkammer der Kathedrale von Oviedo in Spanien gefunden wurden. Diese ahmen das Kreuz nach, das Pelayo von Asturien (+ 737) bei seinem Sieg über die Mauren in der Schlacht von Covadonga im Jahr 722 trug. Dies war ein erster Erfolg gegen die Vorherrschaft der Mauren in Spanien und leitete die Rückeroberung der iberischen Halbinsel ein.

Hier verbindet der Meister des einleitenden Zyklus’ das Kreuz mit weiteren Passionswerkzeugen: Das Kreuz, das im Lamm Gottes wurzelt, wird von zwei Engeln flankiert, von denen einer den Speer und der andere den Schwamm hält. Die Dornenkrone und die drei Nägel schweben oberhalb der Arme des Kreuzes, die griechischen Buchstaben von Alpha und Omega stehen darunter. Das Kreuz und die Heiligenscheinrundungen sind in Blattgold hervorgehoben.

Beatus von Liébana - Codex las Huelgas – Scriptorium – MS M.429 – Morgan Library & Museum (New York, USA)
Faksimile-Editionen

#1 Apocalipsis de San Juan. Beato de Liébana Monasterio de las Huelgas Beatus of Liébana - Las Huelgas Codex

Scriptorium – Valencia, 2004

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Scriptorium – Valencia, 2004
Limitierung: 666 Exemplare
Einband: Leder
Kommentar: 1 Band von Peter K. Klein, David Raizman, Joaquín G. González Echegaray, Leslie G. Freeman, Alberto Del Campo Hernández und William M. Voelke
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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