Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg – Coron Verlag – 4° Ms. math. 50 – UniversitĂ€tsbibliothek (Kassel, Deutschland)

Belgien / Deutschland — 1512–1569

Simon Bening, Albrecht Glockendon, Hans Sebald Beham: Miniaturen der grĂ¶ĂŸten KĂŒnstler der nördlichen Renaissance, zusammengefasst in einem prĂ€chtigen Bildband

  1. Im Unterschied zu einem typischen Stundenbuch legt diese Handschrift ihren Schwerpunkt auf die Miniaturen, die es versammelt

  2. Diese Sammlung im Auftrag von Herzog Johann Albert I. von Mecklenburg (1525–76) macht es zu einem außergewöhnlichen Exemplare der Buchmalerei

  3. Die Miniaturen stammen von Simon Bening, Nikolaus und Albrecht Glockendon, sowie Sebald Beham

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Ein außergewöhnliches StĂŒck bedeutender Kunstgeschichte: das sogenannte Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg. Anders als ein ĂŒbliches Stundenbuch, liegt der Fokus der Handschrift auf der bildlichen Ausstattung, nur wenig Text begleitet die Miniaturen. Diese Miniaturen zĂ€hlen jedoch zum Besten, was die Buchmalerei des 16. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Einzelne BlĂ€tter von Simon Bening, Nikolaus und Albrecht Glockendon und Sebald Beham wurden zu einem herrlichen Kompendium vereint. Verantwortlich hierfĂŒr war Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, der die BlĂ€tter aus der Sammlung seines berĂŒhmten Onkels, des Kardinals Albrecht von Brandenburg, erbte und in einem Band binden ließ. Auch die weitere Geschichte der Handschrift ist eine abenteuerliche ErzĂ€hlung. Auf diese Weise entstand eine ungewöhnliche Handschrift und ein wahrer Schatz der Buchmalerei des 16. Jahrhunderts!

Gebetbuch Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg

Ein außergewöhnliches StĂŒck bedeutender Kunstgeschichte: das sogenannte Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg. Anders als ein ĂŒbliches Stundenbuch, liegt der Fokus der Handschrift auf der bildlichen Ausstattung, nur wenig Text begleitet die Miniaturen. Diese Miniaturen zĂ€hlen jedoch zum Besten, was die Buchmalerei des 16. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Einzelne BlĂ€tter von Simon Bening, Nikolaus und Albrecht Glockendon und Sebald Beham wurden zu einem herrlichen Kompendium vereint. Verantwortlich hierfĂŒr war Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, der die BlĂ€tter aus der Sammlung seines berĂŒhmten Onkels, des Kardinals Albrecht von Brandenburg, erbte und in einem Band binden ließ. Auch die weitere Geschichte der Handschrift ist eine abenteuerliche ErzĂ€hlung. Auf diese Weise entstand eine ungewöhnliche Handschrift und ein wahrer Schatz der Buchmalerei des 16. Jahrhunderts!

Jahrhunderte voller Abenteuer

In der UniversitĂ€tsbibliothek Kassel wird heute das Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg als wertvoller Schatz gehĂŒtet. Seine Geschichte liest sich wie ein Abenteuerroman. In den Kriegswirren des 20. Jahrhunderts erlebte das Gebetbuch eine unglaubliche Geschichte, die ĂŒber Kassel bis in die USA (die berĂŒhmten Monuments Men der US-Armee spielten dabei eine wichtige Rolle) und wieder zurĂŒck fĂŒhrte, mit Diebstahl, Rechtsstreit und schließlich einem glĂŒcklichen Ausgang. Doch die BlĂ€tter der Handschrift hatten schon zuvor einiges erlebt. Ihre heutige Form erhielten sie im Jahr 1569, als Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg – der Namensgeber der Handschrift - die BlĂ€tter in einem Band zusammenfassen ließ. Johann Albrecht Herzog von Mecklenburg (1525–1576) war ein „moderner RenaissancefĂŒrst“. Er förderte Kunst und Wissenschaft als begeisterter MĂ€zen und besaß eine große Bibliothek, die seinen Wissensdurst bestĂ€tigt.

Der berĂŒhmte Kardinal

In seinen Besitz gelangten die BlĂ€tter aus der Sammlung seines Onkels, des berĂŒhmten Kardinals Albrecht von Brandenburg (1490–1545). Auch dieser ist als Förderer und Auftraggeber fĂŒr bedeutende KĂŒnstler der nordalpinen Renaissance bekannt. Auf fol.1 und 2 der Handschrift ist in zwei Miniaturen das Wappen des Kardinals Albrecht von Brandenburg dargestellt, das ihn als Besitzer ausweist. Die Miniatur von Nikolaus Glockendon prĂ€sentiert das Wappen des Kardinals umgeben von mit Edelsteinen besetzten SĂ€ulen, mit einem roten Kardinalshut und den Insignien seiner Macht. Ein weiteres Wappen weist jedoch schon auf einen frĂŒheren Besitzer – oder sogar Auftraggeber? - der BlĂ€tter hin: Melchior Pfinzing, der SekretĂ€r Kaiser Maximilians, von dem die Kunstwerke in den Besitz Albrechts von Brandenburg ĂŒbergegangen waren.

Die bedeutendsten Miniaturisten ihrer Zeit

Die Miniaturen der Handschrift stammen durchweg von KĂŒnstlern, die als die GrĂ¶ĂŸten ihrer Zeit bekannt wurden: Simon Bening, Nikolaus und Albrecht Glockendon, Sebald Beham. FlĂ€mische KĂŒnstler und NĂŒrnberger Meister der ersten HĂ€lfte des 16. Jahrhunderts malten die insgesamt 44 herrlichen und qualitativ herausragenden Miniaturen. Ungewöhnlicherweise sind neun der Miniaturen im Gebetbuch jeweils in ein Passepartout eingenĂ€ht. Aus Werken von Simon Bening, Nikolaus Glockendon dem Älteren, Sebald Beham und Albrecht Glockendon wurden einzelne BlĂ€tter zu verschiedensten biblischen Themen bunt zusammengestellt. Diese Fragmente aus verschiedenen Handschriften enthalten unter anderem Darstellungen mehrerer Apostel, aber auch Heiligendarstellungen, etwa Christophorus mit dem Christusknaben oder Georg im Drachenkampf. Außerdem finden sich Szenen aus dem Leben Christi und mit starkem Bezug zu Maria, unter anderem eine VerkĂŒndigungsszene in einem Kirchenraum und die Heimsuchung. Weitere Miniaturen zeigen den Bethlehemitischen Kindermord, Bathseba im Bade oder den Kampf des David gegen Goliath.

Ein biblisches Bilderbuch

Die Miniaturen nehmen den Großteil der Handschrift ein und sind nur durch wenig Text ergĂ€nzt. Dadurch wird in dieser FĂŒlle die herausragende QualitĂ€t der Malereien deutlich. Blattgold und Silber schmĂŒcken zusĂ€tzlich einige der Miniaturseiten. Das Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg begeistert also nicht nur mit seiner abenteuerlichen Geschichte, die bedeutende Figuren des 16. Jahrhunderts vereint. Auch und besonders aus kunsthistorischer Sicht stellt die Handschrift ein einmaliges Zeugnis dieser großartigen Zeit der Buchmalerei dar!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Prayer Book of Duke John Albert I of Mecklenburg
Umfang / Format
88 Seiten / 27,0 × 19,0 cm
Herkunft
Belgien
Datum
1512–1569
Sprache
Buchschmuck
44 ganzseitige Miniaturen, davon 9 eingenÀht
Auftraggeber
Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg (1525–1576)
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490–1545)
Melchior Pfinzing, SekretÀr und Rat von Kaiser Maximilian

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg – Coron Verlag – 4° Ms. math. 50 – UniversitĂ€tsbibliothek (Kassel, Deutschland)
Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2006
Limitierung: 998 Exemplare
Detailbild

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Der hl. Georg und der Drache

Der beliebte Schutzpatron der Krieger, der besonders von den Kreuzrittern verehrt wurde, ist in dieser pastellfarbenen Renaissanceminiatur dargestellt, wie er den Drachen trifft, mit dem er auf so berĂŒhmte Weise verbunden ist. Aus dem blutenden Hals des Drachens ragt schone eine abgebrochene Lanze hervor. Abgesehen von der beeindruckenden goldenen RĂŒstung des heiligen Georg wurde besondere Aufmerksamkeit auf sein Pferd verwendet, das eine wunderbare, mit goldenem Tuch besetzte Schabracke hat und mit einem Kanz und einem mit einem Stachel besetzten Chanfront gepanzert ist.

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg – Coron Verlag – 4° Ms. math. 50 – UniversitĂ€tsbibliothek (Kassel, Deutschland)
Einzelseite

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Der Kindermord von Betlehem

„Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getĂ€uscht hatten, wurde er sehr zornig und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.“ (Mt 2, 16) .

Diese gewalttĂ€tige Episode gewann bei KĂŒnstlern der Renaissance wieder an PopularitĂ€t: Sie konnten damit die GrĂ€ueltaten zeitgenössischer Religionskriege mit der BrutalitĂ€t der Antike vergleichen. Diese Miniatur zeigt die Kleidung und die Architektur des 15. Jahrhunderts und ist besonders durch die Mimik der lebenden und toten Figuren beeindruckend. König Herodes steht mit seinen Gefolgsleuten auf dem Mittelbogen und schaut gelangweilt auf das Gemetzel hinunter.

Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg – Coron Verlag – 4° Ms. math. 50 – UniversitĂ€tsbibliothek (Kassel, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Gebetbuch Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg

Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2006

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2006
Limitierung: 998 Exemplare
Einband: Einband dem Original entsprechend aus hellem Rindsleder mit PrĂ€gungen aus Echtgold, 4 SatinbĂ€ndchen zum verschließen der wertvollen Handschrift
Kommentar: 1 Band von Gabriele Bartz, Eberhard König und Konrad Wiedemann
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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