Codex Albensis

Codex Albensis – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 211 – UniversitĂ€tsbibliothek (Graz, Österreich)

Ungarn — Erste HĂ€lfte des 12. Jahrhunderts

Geschaffen zu Ehren König Stephans, des ersten christlichen Königs von Ungarn: Eine einzigartige Quelle ungarischer Geschichte und mitteleuropÀischer Musik

  1. Geschrieben zu Ehren König Stephans (r. 1001–1038), dem ersten christlichen König Ungarns

  2. Grundlegende Quelle der ungarischen Geschichte des Mittelalters und reiche Quelle mitteleuropÀischer Musik

  3. Zeigt Unterschiede zwischen den ursprĂŒnglichen sĂŒddeutschen und den populĂ€ren ungarischen Versionen

Codex Albensis

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Codex Albensis

Ein Codex zu Ehren König Stephans (r. 1001–1038), des ersten christlichen Königs Ungarns. FĂŒr ihn wurde ein Offizium komponiert, dem eine Vorlage aus St. Gallen etwa aus dem Jahr 1000 zu Grunde liegt. Auch die Notation zeigt mit nur geringen Unterschieden die gleichmĂ€ĂŸige Form von St. Gallen. Durch die kleinen Abweichungen vom sĂŒddeutschen Vorbild ist der Codex auch von historischem Interesse. Unter dem Text finden sich eine Reihe bemerkenswerter Federzeichnungen: ein JĂ€ger, der einen Hirsch verfolgt und andere Tierbilder. Da der Gedenktag des ersten christlichen MĂ€rtyrers, des heiligen Stephans, auf den 27. Dezember fĂ€llt, erinnern die Tierabbildungen auch an die ungarische Tradition der Regöles: Dabei handelt es sich um eine volkstĂŒmliche Tradition von Zauberliedern, die nach dem Fest der Wintersonnenwende von jungen Burschen mit Tiermasken gesungen wurden, um einige Groschen und Nahrung zu erbetteln.

Der Codex Albensis ist in Ungarn in der 1. HĂ€lfte des 12. Jh.s entstanden. Dies wird durch das Offizium bewiesen, das zu Ehren von König Stephan, der von 1001–1038 regierte, komponiert wurde.

Textliche Analysen haben gezeigt, dass das Original, das als Grundlage diente, um 1000 in St. Gallen entstanden ist. Der Codex gehört dem Ă€ltesten Antiphonartypus in Europa an. Die Notation ist mit geringen Unterschieden die gleichmĂ€ĂŸige Notation von St. Gallen.

Unter dem Text des ProtomĂ€rtyrer-Stephan-Offiziums sind eine Reihe von Federzeichnungen angebracht: ein JĂ€ger, der einen Hirsch verfolgt und weitere Tierbilder. Sie alle erinnern an jene maskierten Spielleute, die am zweiten Weihnachtstag und an den darauf folgenden Tagen, in verschiedene TierhĂ€ute gekleidet, das Land durchwanderten, die sog. RegölĂ©s, und Lieder zu Ehren König Stephans sangen. Durch seine Zeichnungen und durch seine Abweichungen vom sĂŒddeutschen Vorbild ins volkstĂŒmlich Ungarische ist der Codex auch von historischem Interesse, denn er ist eine der ersten Äußerungen der damals erst seit einigen Jahrzehnten in diesem Raum angesiedelten Ungarn. Hier in diesem Gebiet fanden die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Schichten des ungarischen Volkes statt, die eine, heidnische, in ihrer alten Stammesverfassung lebende, wollte weiter Europa durchstĂŒrmen und auf Beute ausgehen, die andere, christliche, unter FĂŒhrung von König Stephan, begrĂŒndete den neuen Staat und die neue Kirche.

Kodikologie

Umfang / Format
320 Seiten / 27,2 × 18,5 cm
Herkunft
Ungarn
Datum
Erste HĂ€lfte des 12. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Buchschmuck
Studien in 2 Farben, 8 Seiten in Vierfarbdruck

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Codex Albensis – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 211 – UniversitĂ€tsbibliothek (Graz, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1963
Faksimile-Editionen

#1 Der Codex Albensis

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Halbleder
Kommentar: 1 Band (180 Seiten) von ZoltĂĄn Falvy und László Mezey
Sprachen: Englisch, Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Die Ausgabe erfolgt nach den Methoden der „Paleographie Musicale“.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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