Trägt seinen Namen wegen einer Verwechslung: Der weltweit vielleicht bekannteste Pilgerführer und eine der wichtigsten Quellen zur Verehrung des Heiligen Jakobus
Codex Calixtinus von Santiago de Compostela

Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
Diese maßgebliche Handschrift über die Verehrung des heiligen Jakobus reicht von liturgischen Texten bis hin zu konkreten Anweisungen für Pilger
Ursprünglich fälschlicherweise Papst Calixtus II. (ca. 1065–1124) zugeschrieben, wurde es in Wirklichkeit von einer Gruppe gelehrter Geistlicher hergestellt
Das spanische Manuskript ist wunderschön gestaltet und lässt Einflüsse insularer Buchmalerei erkennen

Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
Karl der Große auf dem Weg nach Compostela
Diesem Codex ist ein nachfolgender Text, der sogenannte Pseudo-Turpin, angehängt, der der so bezeichnet wird, weil er fälschlicherweise dem Erzbischof Turpin von Reims zugeschrieben wurde. Es handelt sich um eine quasi-historische Erzählung vom Spanienfeldzug Karls des Großen, die davon berichtet, wie der heilige Jakob dem Frankenkönig im Traum erschien, ihn dazu drängte, sein Grab von den Mauren zu befreien, und ihn auch gleich anleitete, dem Weg der Milchstraße zu folgen. Hier werden Karl der Große, Roland und andere Ritter gezeigt, wie sie sich auf diese göttliche Mission begeben.
Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
- Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
Kurzbeschreibung
Der Codex Calixtinus aus der Kathedrale von Santiago de Compostela gilt als die „Bibel“ des Jakobswegs. Keine andere Handschrift bietet eine solche Fülle an Informationen rund um den Kult um den Heiligen Jakobus, von liturgischen Texten zu den Festtagen über den berühmten Pseudo-Turpin bis hin zum Hauptteil, dem ausführlichen Pilgerführer. Und auch der kunsthistorische Wert des berühmten Codex ist nicht zu hoch einzustufen: er präsentiert sich als beeindruckender Schatz der spanischen Buchmalerei des Mittelalters!
Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
Das berühmte Liber Sancti Iacobi aus der Bibliothek der Kathedrale von Santiago de Compostela galt lange Zeit als ein Werk von Papst Calixtus II. (1119–1124). Daher erhielt es seine Bezeichnung als Codex Calixtinus, die es auch nach der Aufklärung dieser fälschlichen Zuschreibung beibehielt. Der Codex Calixtinus ist das bedeutendste Werk zur Geschichte der Verehrung des Heiligen Jakobus. Die Handschrift entstand vermutlich um 1160 als Werk aus gebildeten Klerikerkreisen. So ist etwa der Name Aymeric Picaud eng mit der Handschrift verknüpft.
Die Geschichte des Jakobswegs in vielen Aspekten
Unterteilt in fünf Bücher, umspannt die „Bibel des Camino de Santiago“ eine große Fülle an Informationen. Nach einem Kapitel mit liturgischen Texten und Gesängen zur Feier der Festtage des Jakobus schließt ein Abschnitt mit 22 Wundererzählungen des Heiligen an. Die Geschichte der Translation des Leichnams des Heiligen nach Santiago präsentiert die weiteren Hintergründe des Heiligenkultes. Der anschließende Text des sogenannten Pseudo-Turpin berichtet von Karl dem Großen und seinem Feldzug gegen die Mauren in Spanien im Jahr 778. Und der letzte und wichtigste Teil der Handschrift beinhaltet den berühmten Pilgerführer.
Ein praktischer Pilgerführer
Dieser historische Pilgerführer aus dem Liber Sancti Iacobi bildete lange Zeit die Grundlage für eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Das Kapitel ist wiederum unterteilt in 11 Unterkapitel mit detaillierten Wegbeschreibungen der unterschiedlichen Routen mit den wichtigsten Haltepunkten an Heiligtümern und Kirchen, praktischen Hinweisen zur Pilgerfahrt und deren Ablauf, Warnungen vor Gefahren, Beschreibungen der Landstriche, durch die der Pilger kommt, und einiges mehr an spannenden Informationen.
Einer der bedeutendsten Bücherschätze Spaniens
Auf 450 Seiten werden diese vielfältigen Texte wunderschön künstlerisch ausgestaltet. Überbordendes Ornament, in dem insulare Einflüsse deutlich werden, wechselt sich ab mit herrlichen figürlichen Darstellungen. Und auch der Text selbst ist äußerst ansprechend und aufwändig gestaltet und mit zahlreichen Initialen geschmückt. Mit dieser Pracht ist der Codex Calixtinus ein wahrer Schatz der spanischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts, der auf jeder Seite eine neue Überraschung für den Leser bereit hält!
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Codex Calixtinus von Santiago de Compostela
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Codex Calixtinus von Santiago de Compostela“
Codex Calixtinus de la Catedral de Santiago de Compostela
- Verlag
- Kaydeda Ediciones – Madrid
- Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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