Dante Alighieri - Göttliche Komödie - Paris-Imola
Die Göttliche Komödie von Dante Alighieri (ca. 1265–1321) ist ein historisches und bahnbrechendes Werk der Literatur, das nicht nur grundlegend für die Entstehung der modernen italienischen Sprache ist, sondern auch als das wichtigste literarische Werk des Mittelalters überhaupt gilt. Ursprünglich für den Herzog von Mailand, Filippo Maria Visconti (1392–1447), geschaffen, ist diese Handschrift eines der aufwändigsten Exemplare zum Inferno und wird heute in zwei getrennten Codices aufbewahrt: ms. Italien 2017 der Bibliothéque nationale de France mit 59 Miniaturen und ms. 76 der Stadtbibliothek Imola, bestehend aus 21 Blättern mit 13 Miniaturen. Das begehrte Manuskript hat eine interessante Geschichte hinter sich und ging durch verschiedene Hände, darunter auch die des Königs Ludwig XII. von Frankreich (1462–1515), bevor es schließlich auf zwei Bibliotheken aufgeteilt wurde. Diese spektakuläre Ausgabe vereint die beiden Teile wieder zum ursprünglichen Ganzen.
Dante Alighieri - Göttliche Komödie - Paris-Imola
Dante Alighieri (ca. 1265–1321) gilt als einer der Väter der italienischen Sprache und beeinflusste andere große mittelalterliche Autoren wie Boccaccio und Chaucer. Begleitet von dem römischen Dichter Vergil (70–19 v. Chr.), durchläuft der Autor und Protagonist der Göttlichen Komödie die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies auf einer spirituellen und philosophischen Reise, die nicht nur die italienische Literatur, sondern auch die europäische Gesellschaft nachhaltig geprägt hat. Wenn auch die Originalhandschrift wohl nicht überlebt hat, wurden kurz nach seinem Tod und in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Handschriften angefertigt, darunter das vorliegende Exemplar, das eine der schönsten existierenden Abschriften der Commedia ist: die Göttliche Komödie - Parigi-Imola.
Ein schönes Exemplar des lombardischen Quattrocento
Man nimmt an, dass dieses Manuskript das Werk des sogenannten "Maestro delle Vitae Imperatorum " ist, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Norditalien tätig war. Der Notname des Künstlers stammt von einem anderen von ihm geschaffenen Meisterwerk, das ebenfalls in Paris aufbewahrt wird: Suetons Vitae in einer volkstümlichen Übertragung durch Pietro Candido Decembrio aus dem Jahr 1431. Stilistisch wurde der Künstler stark von der internationalen Gotik oder dem weichen Stil und insbesondere von den Werken des Giovannino de' Grassi und Michelino da Besozzo beeinflusst. Hierfür sind die gewundenen Figuren charakteristisch, wellenförmige Linien und eine Farbwahl, die von opak bis transparent reicht und das diffuse Licht hervorragend einsetzt. Außerdem wird vermutet, dass der Maestro delle Vitae Imperatorum bei diesem und anderen Projekten mit Belbello da Pavia zusammengearbeitet hat. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Naturalismus und verträumter, märchenhafter Bildsprache. Von den über 115 Miniaturen, die die Handschrift ursprünglich schmückten, sind heute noch 72 erhalten, aber das Manuskript ist im Vergleich zu anderen immer noch außerordentlich reich verziert. Während die meisten Dante-Handschriften nur eine Miniatur am Anfang eines jeden Gesangs aufweisen, die normalerweise in eine historisierte Initiale eingebettet ist, widmet diese Handschrift jedem Canto drei oder vier Miniaturen. Außerdem ist der Text mit farbigen Blattgoldinitialen und dekorativen Elementen aus der französischen Buchmalerei wie etwa mit Blattranken verziert.
Ein Meisterwerk mit internationalen Besitzern
Die Göttliche Komödie - Parigi-Imola wurde bis zum Ende des 15. Jahrhunderts in der berühmten Visconti-Sforza-Bibliothek in Pavia aufbewahrt, als sich das Königreich Frankreich auf Seiten Mailands in die italienischen Angelegenheiten einmischte und die Italienischen Kriege (1494–1559) auslöste. Zu dieser Zeit gelangte das Manuskript in den Besitz Königs Ludwigs XII. von Frankreich (1462–1515), der es wiederum dem neapolitanischen Adligen Giovanni Caracciolo (ca. 1372–1432) als Belohnung für seine Dienste für die Krone geschenkt haben soll. Das Werk ging dann auf Caracciolos Schwiegersohn, Antoine de Cardaillac, und später auf dessen Erben über. Im Jahr 1835 wurde das Manuskript von dem gelehrten Gaston de Flotte in einem Schloss in der Dordogne in Frankreich gefunden, erworben und nach Marseilles gebracht. Zwischen 1836 und 1837 arbeitete er zusammen mit Giuseppe Zaccheroni, der nach Revolten 1831 von Imola aus ins Exil gegangen war, an einer kritischen Ausgabe, die sie 1838 veröffentlichen konnten. Nach seiner Rückkehr nach Italien wurde Zaccheroni 1865 zu einem Abgeordneten von Imola gewählt und schenkte im folgenden Jahr sein kommentiertes Dante-Manuskript der dortigen Stadtbibliothek. 1887 wurde das verbliebene Fragment an die Bibliothèque nationale de France verkauft, wo es bis heute aufbewahrt wird.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Divina Commedia Parigi-Imola
Dante, Inferno, avec le Commentaire de Guiniforte Barzizza
Inferno Parigi-Imola
Divine Commedy Parigi-Imola
Dante, Inferno Parigi-Imola
Dante Alighieri - Divine Comedy Paris-Imola
Divina Commedia del Duca Filippo Maria Visconti - Umfang / Format
- 381 Seiten + 21 Seiten / 32,0 × 21,5 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 1430–1450
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis
- Buchschmuck
- 59 Miniaturen aus Italien 2017 und 13 Miniaturen aus ms. 76
- Inhalt
- Dantes Inferno
- Auftraggeber
- Filippo Maria Visconti, Herzog von Mailand
- Künstler / Schule
- Werkstatt des Meisters der Vitae Imperatorum
Lombardische Schule - Vorbesitzer
- Biblioteca Visconteo Sforzesca (Pavia, Italien)
König Ludwig XII. von Frankreich (Frankreich)
Giovanni Caracciolo Herzog von Melfi (Italien)
Gaston de Flotte (Frankreich)
Giuseppe Zaccheroni aus Imola (Italien)
Dante Alighieri - Göttliche Komödie - Paris-Imola
Siebter Kreis (Gewalt)
Im Canto XII sind Dante und Vergil von zerbrochenen Steinen umgeben, die von dem großen Erdbeben stammen, das die Erde im Moment des Todes Christi erschütterte: Sie betreten den ersten Ring dieses Kreises, wo sich Mörder, Kriegstreiber, Plünderer und Tyrannen befinden. Er wird von den Zentauren bewacht, die Pfeile auf alle Sünder schießen, die versuchen, dem Phlegethon, einem Fluss aus kochendem Blut und Feuer, zu entkommen. Der Zentaur Nessus führt die Dichter an den Ufern des Phlegethon entlang und zeigt ihnen verschiedene Könige und Eroberer der Geschichte.
Dante Alighieri - Göttliche Komödie - Paris-Imola
Zweiter Höllenkreis (Lust)
Canto V wird mit einer prächtigen Blumeninitiale auf schimmerndem Goldhintergrund und roter Auszeichnungsschrift eingeleitet. In der obigen Miniatur trägt Dante Blau, während Vergil in rot und mit gegabeltem Bart dargestellt ist, als sie die Hölle betreten. Die sich windenden Menschenmassen vor ihnen sind Sünder, die der Begierde erlegen sind, die sich nun als ein dunkler Abgrund hilflosen Unbehagens entpuppt.
Die Figur mit den Eselsohren, die ihnen gegenüber sitzt, ist König Minos von Kreta, der in der Unterwelt zum Richter über die Toten wurde. Er ist hier ohne seinen Reptilienschwanz dargestellt, der sich ansonsten um die Sünder schlingt. Die Fehlstellen sind auf einn konservativen früheren Besitzer des Buches zurückzuführen, der systematisch alle Aktdarstellungen der Handschrift wie hier ausradierte oder herausschnitt.
#1 Divina Commedia del Duca Filippo Maria Visconti
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Italienisch
(3.000€ - 7.000€)
#2 Inferno Imola
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Italienisch
(3.000€ - 7.000€)
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