Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2670 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Westdeutschland — Um 1320

Ein faszinierender und prĂ€chtig illuminierter Einblick in das höfische Leben im Mittelalter: Wolfram von Eschenbachs großes, in mittelhochdeutscher Sprache verfasstes Epos vom Ritter Willehalm im Kampf gegen die Sarazenen

  1. Der Willehalm ist eines der beliebtesten Heldenepen des grĂ¶ĂŸten mittelhochdeutschen Dichters Wolfram Von Eschenbach (gest. um 1220)

  2. In der Geschichte des Ritters Willehalm im Kampf gegen die Sarazenen, wird den Heiden zum ersten Mal eine eigene religiöse und ethische Bedeutung zugestanden

  3. Nicht weniger als 117 Miniaturen veranschaulichen im Wiener Codex diese faszinierende und epische Geschichte in mittelhochdeutscher Sprache

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Ein vor 800 Jahren verfasster Heldenroman, dessen Handlung nochmals 400 Jahre frĂŒher spielt – und dennoch voll von modernen Themen grĂ¶ĂŸter AktualitĂ€t: Das ist der Willehalm des Wolfram von Eschenbach (1170–1220). Der Konflikt spielt um Willehalm und seine Frau Gyburc, die die Tochter des muslimischen Königs Terramer war, sich aber taufen ließ und Willehalm geheiratet hatte. GlĂŒckliche und unglĂŒckliche Liebe, verwickelte und problematische Verwandtschaftsbeziehungen und ein ĂŒberraschend differenziertes Bild des Islams als einer Religion mit zu achtender ethischer Verpflichtung entdeckt der Leser in einem der bedeutendsten Versepen der mittelhochdeutschen Literatur. In dieser mit Sicherheit schönsten Ausgabe des Willehalms finden die Themen eine kongeniale Darstellung in 117 sagenhaften Miniaturen: Selbst die Pferde scheinen ihre eigene Version der fesselnden Ereignisse zwischen Liebe, Gewalt und Tod erzĂ€hlen zu können.

Ein deutsches Heldenepos in goldenen Bildern

Dieses wohl berĂŒhmteste höfische Epos des Mittelalters zĂ€hlt zu den meistgelesenen Dichtungen der Geschichte. Es wurde zu Beginn des 13. Jh.s von Wolfram von Eschenbach (1170–1220) verfasst, dem wohl bedeutendsten Vertreter mittelhochdeutscher Epik. Obwohl ĂŒber sein Leben sehr wenig bekannt ist, gilt es doch als sicher, dass er dem Adelsstand angehörte. Seine herausragenden literarischen Werke inspirierten viele Literaten der folgenden Jahrhunderte.

Der Willehalm – ein höfisches Epos
Als Vorlage fĂŒr sein berĂŒhmtes Werk diente Wolfram eine französische Chanson de Geste aus dem 12. Jh. Der historisch gesicherte Wilhelm von Orange – Willehalm – hielt 793 nach vorangegangener Niederlage bei Narbonne und Carcassonne die Sarazenen auf.
Willehalm verteidigt seine Gemahlin Gyburc, die getaufte Tochter des Heidenkönigs Terramer, gegen das zu ihrer Befreiung angerĂŒckte Heidenheer; sie hatte Willehalm zuvor aus der Gefangenschaft befreit und war ihm in seine Heimat gefolgt. In der ersten Schlacht unterliegen die Christen. In den Vordergrund rĂŒckt dann die Gestalt des jungen Rennewart, des Bruders von Gyburc. Er tritt in Willehalms Dienste und trĂ€gt in der zweiten Schlacht mit gewaltigen KeulenschlĂ€gen entscheidend zum Sieg der Christen bei.
Dieses große Thema mittelhochdeutscher Dichtung, der Kampf zwischen Christen und Heiden, wird zwar im Willehalm im Sinne der Kreuzzugsideologie als Kampf zwischen Gottes- und Teufelsreich aufgenommen, zugleich durchbricht Wolfram aber dieses Denkschema. Erstmals besitzen die Heiden eine eigene religiös-ethische Bindung als ebenfalls von Gott geschaffene Geschöpfe, ihnen wird EbenbĂŒrtigkeit mit den Christen zugestanden. Eng verknĂŒpft mit klassischen Elementen höfischer Minne – dem Werben um die Gunst des angebeteten EdelfrĂ€uleins – entsteht so ein faszinierendes Bild des höfischen Lebens in mittelhochdeutscher Sprache.

117 goldene Miniaturen
Unsere Handschrift ist die wohl schönste Version des Willehalm. Die Wirkung verdankt sie eindeutig ihrem Buchschmuck: UnzĂ€hlige farbige Initialen, 22 Prachtinitialen und nicht weniger als 117 Miniaturen veranschaulichen den spannenden Inhalt des Epos und fĂŒhren gleichzeitig in die faszinierende Welt höfischer Minne ein.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Willehalm - Wolfram von Eschenbach
Umfang / Format
702 Seiten / 31,0 × 22,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
Um 1320
Stil
Schrift
Gotische Kursive
Buchschmuck
117 Miniaturen, 15 Initialbuchstaben
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2670 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1974
Limitierung: 950 Exemplare
Detailbild

Der Willehalm – Wolfram von Eschenbach

Willehalm beim Turnier

Vor einem polierten, goldenen Grund hat Willehalm seinen Kontrahenten soeben mit einem gezielten Stoß seines Rennspießes von seinem Ross gerammt. Dieser verliert seinen Helm und fĂ€llt rĂŒcklinks zu Boden, wĂ€hrend sein Schild mit Mond und Stern seine tĂŒrkische Herkunft anzeigt: Somit wird die Turnierszene zu einer Metapher des Kampfes der Christen gegen das ‚Heidentum‘. Das Ritter-Epos bot verschiedenen KĂŒnstlern zahlreiche Gelegenheiten, das mittelalterliche Leben der NobilitĂ€t in solchen Szenen zu illustrieren.

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2670 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach

Willehalm und Rennewart vor den Toren von Oransche

Nachdem Willehalm und sein Begleiter Rennewart das Kommando ĂŒber das Heer der Franken ĂŒbernommen hatten, fĂŒhrten sie es in die Hauptstadt Orange, die von muslimischen Truppen unter König Terramer und König Tybalt belagert wurde. Sie fanden die Stadt nach einem Angriff in Flammen vor – nur die Burg Glorjet wurde verschont – wĂ€hrend sich die Heiden auf ihre Schiffe zurĂŒckgezogen haben, um sich dort neu zu versorgen.

Die helle Kleidung, die fließenden Locken und der gelassene Gesichtsausdruck der Figuren mögen ĂŒber die Dringlichkeit der Szene hinwegtĂ€uschen. Aber zahlreiche Figuren sind in rote Flammen getaucht wie etwa die im Schloss, das sich farblich vom Rest der Stadt abhebt, und die Menschen außerhalb der Mauern sehen hilflos aus. Die Akteure scheinen aus ihrem goldenen Hintergrund hervorzutreten, wie auch die TĂŒrme und Mauern der Stadt den schlichten blauen Rahmen ĂŒberschreiten.

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2670 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Wolfram von Eschenbach: Willehalm

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 950 Exemplare
Einband: Das Faksimile ist entsprechend dem Originalmanuskript in Leder gebunden. Der Kommentarband kommt im Halbledereinband.
Kommentar: 1 Band (70 Seiten) von Hedwig Heger
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband erlĂ€utert ausfĂŒhrlich den Inhalt der Handschrift, die Geschichte des Helden sowie alle Miniaturen.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Die BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten.
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