Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach
Ein vor 800 Jahren verfasster Heldenroman, dessen Handlung nochmals 400 Jahre früher spielt – und dennoch voll von modernen Themen größter Aktualität: Das ist der Willehalm des Wolfram von Eschenbach (1170–1220). Der Konflikt spielt um Willehalm und seine Frau Gyburc, die die Tochter des muslimischen Königs Terramer war, sich aber taufen ließ und Willehalm geheiratet hatte. Glückliche und unglückliche Liebe, verwickelte und problematische Verwandtschaftsbeziehungen und ein überraschend differenziertes Bild des Islams als einer Religion mit zu achtender ethischer Verpflichtung entdeckt der Leser in einem der bedeutendsten Versepen der mittelhochdeutschen Literatur. In dieser mit Sicherheit schönsten Ausgabe des Willehalms finden die Themen eine kongeniale Darstellung in 117 sagenhaften Miniaturen: Selbst die Pferde scheinen ihre eigene Version der fesselnden Ereignisse zwischen Liebe, Gewalt und Tod erzählen zu können.
Ein deutsches Heldenepos in goldenen Bildern
Dieses wohl berühmteste höfische Epos des Mittelalters zählt zu den meistgelesenen Dichtungen der Geschichte. Es wurde zu Beginn des 13. Jh.s von Wolfram von Eschenbach (1170–1220) verfasst, dem wohl bedeutendsten Vertreter mittelhochdeutscher Epik. Obwohl über sein Leben sehr wenig bekannt ist, gilt es doch als sicher, dass er dem Adelsstand angehörte. Seine herausragenden literarischen Werke inspirierten viele Literaten der folgenden Jahrhunderte.
Der Willehalm – ein höfisches Epos
Als Vorlage für sein berühmtes Werk diente Wolfram eine französische Chanson de Geste aus dem 12. Jh. Der historisch gesicherte Wilhelm von Orange – Willehalm – hielt 793 nach vorangegangener Niederlage bei Narbonne und Carcassonne die Sarazenen auf.
Willehalm verteidigt seine Gemahlin Gyburc, die getaufte Tochter des Heidenkönigs Terramer, gegen das zu ihrer Befreiung angerückte Heidenheer; sie hatte Willehalm zuvor aus der Gefangenschaft befreit und war ihm in seine Heimat gefolgt. In der ersten Schlacht unterliegen die Christen. In den Vordergrund rückt dann die Gestalt des jungen Rennewart, des Bruders von Gyburc. Er tritt in Willehalms Dienste und trägt in der zweiten Schlacht mit gewaltigen Keulenschlägen entscheidend zum Sieg der Christen bei.
Dieses große Thema mittelhochdeutscher Dichtung, der Kampf zwischen Christen und Heiden, wird zwar im Willehalm im Sinne der Kreuzzugsideologie als Kampf zwischen Gottes- und Teufelsreich aufgenommen, zugleich durchbricht Wolfram aber dieses Denkschema. Erstmals besitzen die Heiden eine eigene religiös-ethische Bindung als ebenfalls von Gott geschaffene Geschöpfe, ihnen wird Ebenbürtigkeit mit den Christen zugestanden. Eng verknüpft mit klassischen Elementen höfischer Minne – dem Werben um die Gunst des angebeteten Edelfräuleins – entsteht so ein faszinierendes Bild des höfischen Lebens in mittelhochdeutscher Sprache.
117 goldene Miniaturen
Unsere Handschrift ist die wohl schönste Version des Willehalm. Die Wirkung verdankt sie eindeutig ihrem Buchschmuck: Unzählige farbige Initialen, 22 Prachtinitialen und nicht weniger als 117 Miniaturen veranschaulichen den spannenden Inhalt des Epos und führen gleichzeitig in die faszinierende Welt höfischer Minne ein.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- The Willehalm - Wolfram von Eschenbach
- Umfang / Format
- 702 Seiten / 31,0 × 22,0 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Um 1320
- Stil
- Genre
- Schrift
- Gotische Kursive
- Buchschmuck
- 117 Miniaturen, 15 Initialbuchstaben
- Künstler / Schule
- Wolfram von Eschenbach (1170–1220) (Autor)
Der Willehalm – Wolfram von Eschenbach
Willehalm beim Turnier
Vor einem polierten, goldenen Grund hat Willehalm seinen Kontrahenten soeben mit einem gezielten Stoß seines Rennspießes von seinem Ross gerammt. Dieser verliert seinen Helm und fällt rücklinks zu Boden, während sein Schild mit Mond und Stern seine türkische Herkunft anzeigt: Somit wird die Turnierszene zu einer Metapher des Kampfes der Christen gegen das ‚Heidentum‘. Das Ritter-Epos bot verschiedenen Künstlern zahlreiche Gelegenheiten, das mittelalterliche Leben der Nobilität in solchen Szenen zu illustrieren.

Der Willehalm - Wolfram von Eschenbach
Willehalm und Rennewart vor den Toren von Oransche
Nachdem Willehalm und sein Begleiter Rennewart das Kommando über das Heer der Franken übernommen hatten, führten sie es in die Hauptstadt Orange, die von muslimischen Truppen unter König Terramer und König Tybalt belagert wurde. Sie fanden die Stadt nach einem Angriff in Flammen vor – nur die Burg Glorjet wurde verschont – während sich die Heiden auf ihre Schiffe zurückgezogen haben, um sich dort neu zu versorgen.
Die helle Kleidung, die fließenden Locken und der gelassene Gesichtsausdruck der Figuren mögen über die Dringlichkeit der Szene hinwegtäuschen. Aber zahlreiche Figuren sind in rote Flammen getaucht wie etwa die im Schloss, das sich farblich vom Rest der Stadt abhebt, und die Menschen außerhalb der Mauern sehen hilflos aus. Die Akteure scheinen aus ihrem goldenen Hintergrund hervorzutreten, wie auch die Türme und Mauern der Stadt den schlichten blauen Rahmen überschreiten.

#1 Wolfram von Eschenbach: Willehalm
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
Der Kommentarband erläutert ausführlich den Inhalt der Handschrift, die Geschichte des Helden sowie alle Miniaturen.
- Abhandlungen / Weltliche Werke
- Apokalypsen / Beatus-Handschriften
- Astronomie / Astrologie
- Bestiarien
- Bibeln / Evangeliare
- Chroniken / Geschichte / Recht
- Geographie / Karten
- Heiligen-Legenden
- Islam / Orientalisch
- Judentum / Hebräisch
- Kassetten (Einzelblatt-Sammlungen)
- Leonardo da Vinci
- Literatur / Dichtung
- Liturgische Handschriften
- Medizin / Botanik / Alchemie
- Musik
- Mythologie / Prophezeiungen
- Psalterien
- Sonstige religiöse Werke
- Spiele / Jagd
- Stundenbücher / Gebetbücher
- Sonstiges Genres
- Afghanistan
- Ägypten
- Armenien
- Äthiopien
- Belgien
- Dänemark
- Deutschland
- Frankreich
- Großbritannien
- Indien
- Irak
- Iran
- Israel
- Italien
- Japan
- Kolumbien
- Kroatien
- Luxemburg
- Marokko
- Mexiko
- Niederlande
- Österreich
- Peru
- Polen
- Portugal
- Schweden
- Schweiz
- Serbien
- Spanien
- Sri Lanka
- Syrien
- Tschechien
- Türkei
- Ukraine
- Ungarn
- Usbekistan
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Aboca Museum
- Akademie Verlag
- Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA)
- Aldo Ausilio Editore - Bottega d’Erasmo
- Alecto Historical Editions
- Alkuin Verlag
- Almqvist & Wiksell
- ARS
- Ars Magna
- ArtCodex
- AyN Ediciones
- Azimuth Editions
- Bärenreiter-Verlag
- Belser Verlag
- Belser Verlag / WK Wertkontor
- Bernardinum Wydawnictwo
- BiblioGemma
- Biblioteca Apostolica Vaticana (Vaticanstadt, Vaticanstadt)
- Bibliotheca Palatina Faksimile Verlag
- Bibliotheca Rara
- Boydell & Brewer
- Brepols Publishers
- British Library
- C. Weckesser
- Caixa Catalunya
- Canesi
- CAPSA, Ars Scriptoria
- Caratzas Brothers, Publishers
- Circulo Cientifico
- Club Bibliófilo Versol
- CM Editores
- Collegium Graphicum
- Collezione Apocrifa Da Vinci
- Comissão Nacional para as Comemorações dos Descobrimentos Portugueses
- Coron Verlag
- CTHS
- D. S. Brewer
- De Agostini/UTET
- De Schutter
- Deuschle & Stemmle
- Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft
- DIAMM
- Droz
- E. Schreiber Graphische Kunstanstalten
- Ediciones Boreal
- Ediciones Grial
- Edilan
- Editalia
- Edition Leipzig
- Edition Libri Illustri
- Editiones Reales Sitios S. L.
- Éditions de l'Oiseau Lyre
- Editions Medicina Rara
- Editorial Casariego
- Editorial Mintzoa
- Editrice Antenore
- Edizioni Edison
- Egeria, S.L.
- Eikon Editores
- Electa
- Eos-Verlag
- ET&B
- Eugrammia Press
- Extraordinary Editions
- Facsimile Editions Ltd.
- Facsimilia Art & Edition Ebert KG
- Faksimile Verlag
- Folger Shakespeare Library
- Franco Cosimo Panini Editore
- Fundación Hullera Vasco-Leonesa
- G. Braziller
- Gebr. Mann Verlag
- Giovanni Domenico de Rossi
- Giunti Editore
- Graffiti
- Grafica European Center of Fine Arts
- Guido Pressler
- Guillermo Blazquez
- Helikon
- Henning Oppermann
- Herder Verlag
- Hes & De Graaf Publishers
- Hoepli
- Houghton Library
- Hugo Schmidt Verlag
- Idion Verlag
- Il Bulino, edizioni d'arte
- Ilte
- Imago
- Insel Verlag
- Instituto de Estudios Altoaragoneses
- Instituto Nacional de Antropología e Historia
- Istituto dell'Enciclopedia Italiana - Treccani
- Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato
- J. Thorbecke
- Jugoslavija
- Karl W. Hiersemann
- Kasper Straube
- Kaydeda Ediciones
- Kurt Wolff Verlag
- La Liberia dello Stato
- La Linea Editrice
- La Meta Editore
- Lambert Schneider
- Leo S. Olschki
- Les Incunables
- Libreria Musicale Italiana
- Lichtdruck
- Lumen Artis
- Lund Humphries
- M. Moleiro Editor
- Maison des Sciences de l'homme et de la société de Poitiers
- Manuscriptum
- Maruzen-Yushodo Co. Ltd.
- MASA
- McGraw-Hill
- Militos
- Millennium Liber
- Müller & Schindler
- National Library of Wales
- Nova Charta
- Odeon
- Orbis Mediaevalis
- Orbis Pictus
- Österreichische Staatsdruckerei
- Oxford University Press
- Parzellers Buchverlag
- Patrimonio Ediciones
- PIAF
- Plon-Nourrit et cie
- Prestel Verlag
- Princeton University Press
- Prisma Verlag
- Priuli & Verlucca, editori
- Pro Sport Verlag
- Propyläen Verlag
- Pytheas Books
- Quaternio Verlag Luzern
- Reales Sitios
- Reichert Verlag
- Riehn & Reusch
- Roberto Vattori Editore
- Rosenkilde and Bagger
- Roxburghe Club
- Salerno Editrice
- Sarajevo Svjetlost
- Schöck ArtPrint Kft.
- Scolar Press
- Scrinium
- Scripta Maneant
- Scriptorium
- Siloé, arte y bibliofilia
- SISMEL - Edizioni del Galluzzo
- Sociedad Mexicana de Antropología
- Stainer and Bell
- Styria Verlag
- Sumptibus Pragopress
- Szegedi Tudomànyegyetem
- Tarshish Books
- Taschen
- Tempus Libri
- Testimonio Compañía Editorial
- The Clear Vue Publishing Partnership Limited
- The Facsimile Codex
- The Folio Society
- The Marquess of Normanby
- The Richard III and Yorkist History Trust
- Tip.Le.Co
- TouchArt
- Trident Editore
- Typis Regiae Officinae Polygraphicae
- University of California Press
- University of Chicago Press
- Urs Graf
- Vallecchi
- Van Wijnen
- VCH, Acta Humaniora
- VDI Verlag
- Verlag Styria
- Vicent Garcia Editores
- Wiener Mechitharisten-Congregation (Wien, Österreich)
- Xuntanza Editorial
- Zollikofer AG