Deutsches Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Eine der schönsten und am prachtvollsten ausgestatteten Handschriften der deutschen Buchkunst ist wohl das Deutsche Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg. Das Werk wurde 1520 anlässlich der Hochzeit Susannas von Bayern mit Casimir, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, fertiggestellt und streng nach ihren Wünschen ausgestattet. 47 großformatige, eindrucksvolle Miniaturen illustrieren den Text, während 214 Seiten der Handschrift durch Rahmen geschmückt werden, die von flämischen, italienischen und deutschen Vorbildern inspiriert sind. Diese prächtige Kombination künstlerischer Einflüsse war ein früher Triumph des damals erst 18-jährigen Augsburger Buchmalers Narziß Renner. In der gesamten Handschrift finden sich in den schimmernden Goldbordüren und den aufregend lebensechten und farbenfrohen Miniaturen, darunter eine ganzseitige Jagdszene, versteckte Hinweise auf das Privatleben der jungen Markgräfin.
Das Deutsche Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Im Auftrag der Susanna von Bayern wurde im Jahr 1520 ein handgeschriebenes und illuminiertes Gebetbuch in deutscher Sprache geschaffen. Dieses gehört mit seinem verschwenderischen Ausstattungsreichtum zu den schönsten Manuskripten, die je in Deutschland hergestellt wurden. Das Gebetbuch wurde vermutlich zur Hochzeit der Susanna mit Kasimir, dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, in Auftrag gegeben und enthält zahlreiche persönliche Anspielungen auf die Braut. 47 großformatige, eindrucksvolle Miniaturen in prächtigen Farben bebildern die Handschrift. Besonders reizvoll sind die aufwendig gemusterten Bordüren und Ranzverzierungen, welche mit hochwertig glänzendem Gold hinterlegt sind. Zusätzlich veredeln zahlreiche große und farbig hinterlegte Initialen das private Andachtsbuch.
Die Nichte Kaiser Maximilians
Susanna von Bayern, eine Nichte von Kaiser Maximilian, kam schon in jungen Jahren mit den Werken berühmter deutscher Künstler in Berührung. Ihr Onkel trat als großzügiger Kunstmäzen auf und einige der wichtigsten Maler und Buchillustratoren Europas arbeiteten in seinem Auftrag. Darunter waren Albrecht Dürer, Lucas Cranach und Hans Holbein. Maximilian war es auch, der bei der Hochzeit seiner Nichte im Jahr 1518 in Augsburg als Brautführer auftrat. Susanna war eine fromme, streng gläubige und doch lebensfrohe junge Frau. Sie liebte die Natur, ging begeistert dem adligen Sport des Jagens nach und feierte ausgelassene Feste am Hof. Einige Miniaturen und Randverzierungen in ihrem persönlichen Gebetbuch verweisen auf ihre geliebten Freizeitbeschäftigungen. Eine ganzseitige Miniatur widmet sich beispielsweise der Jagd auf einen Hirsch und eine Darstellung von aufgeweckten kleinen Engelsgestalten erinnert an eine tanzende Festgesellschaft.
Ein junger Meister beweist sich
Der erst 18 Jahre alte Augsburger Buchkünstler Narziß Renner (1502–36) ist verantwortlich für die Gestaltung des Gebetbuches. Der unglaublich begabte und grenzenlos kreative Maler orientierte sich bei der Ausstattung des Werkes zum Teil an berühmten Vorlagen, beispielsweise von Hans Burgkmaier und Lucas Cranach. Besonders beeindruckt zeigte sich Renner von den Arbeiten des Regensburger Graphikers Albrecht Altdorfer. Durch seine unverbrauchte Natürlichkeit und seinen Ideenreichtum gelang es Renner, seine Ideale sogar zu übertreffen. Er kombiniert im Gebetbuch verschiedenste künstlerische Einflüsse miteinander, beispielsweise präsentiert er Bordürenschmuck im flämischen, italienischen und deutschen Stil der Buchmalerei. Dekor aus farbenfrohen Blüten, Früchten und kleinen Tiere wechselt sich ab mit Darstellungen von Füllhörnern und Atlanten, wie sie in der italienischen Renaissance typisch waren. Akanthusranken mit Goldpollen im Stil der Augsburger Gotik zeigen, dass Renner sich auch mit deutscher Kunst befasste, die lange vor seiner Geburt entstand.
Farbenpracht und Goldschmuck im Übermaß
Beinahe jede Seite des kostbaren Manuskripts erstrahlt in prächtiger Farbenfreude. Die ausdrucksstarken Bilder und Textseiten sind gerahmt von aufwendigen, golden funkenden Bordüren. Die fantastischen Miniaturen des Gebetbuches zeigen, wie bereits erwähnt, charakteristische private Details aus dem Leben der Susanna von Bayern. Das Werk eröffnet mit den Porträts und persönlichen Wappen des Markgrafen Kasimir und seiner Gemahlin. Herumtollende Engelsgestalten können als Sinnbild für die Lebensfreude der jungen Braut gesehen werden und einige Darstellungen zeigen Mitglieder ihres Hofstaates, zum Beispiel ein Zwerg, der einen zahmen Raben füttert. Zahlreiche lokale Heilige aus dem süddeutsch-fränkischen Raum sind abgebildet, welche Susanna verehrte. Auf ihren persönlichen Wunsch hin wurde ihr privates Andachtsbuch in ihrer Volkssprache abgefasst. Das Gebetbuch ist also nicht nur ein atemberaubend illustriertes Meisterwerk der deutschen Buchkunst. Es gewährt zusätzlich einen Einblick in die Persönlichkeit einer historischen Person, welcher uns üblicherweise verborgen bleibt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- German Prayer Book of the Margravine of Brandenburg
- Umfang / Format
- 378 Seiten / 15,2 × 10,8 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- 1520
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- Insgesamt 214 Bild- und Textseiten mit Bordüren im flämischen, Italienischen oder deutschen Stil. 47 reich vergoldete Miniaturen und zahlreiche Goldinitialen
- Auftraggeber
- Kasimir, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth (1481–1527) und seine Gemahlin, Susanna von Bayern (1502–43)
- Künstler / Schule
- Narziß Renner (1502–36)
Deutsches Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Die Auferstehung
Den Evangelien zufolge wurde Christus drei Tage nach seinem Tod auferweckt und verließ sein Grab. Diese Szene wurde gern von mittelalterlichen Künstlern genutzt, um zeitgenössische Soldaten - und insbesondere Söldner - in einem negativen Licht erscheinen zu lassen. Sie prangerten deren rohe Art und ihr allgemein amoralisches Verhalten an. Der Künstler hat Blattsilber für die Waffen und Rüstungen der Soldaten verwendet, die mit Hellebarden, Helmen mit offenem Visier, Kürassen, Lanzen und Armschienen ausgestattet sind.
Deutsches Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
Adlige Gesellschaft auf Hirschjagd
Susanna von Bayern (1503–1542) war eine lebhafte und in ihrer Art ungewöhnliche deutsche Adlige und Nichte von Kaiser Maximilian I. (1459–1519). Die Jagd gehörte zu den Aktivitäten, die Susanna liebte und die neben den typischen biblischen Szenen im gesamten Manuskript abgebildet sind.
Diese Jagdszene hat ein festliches Flair, das normalerweise für aufwändige Feiern reserviert ist, und spiegelt damit die gesellschaftliche Bedeutung wider, die der Jagd unter den Adligen zukam. Der Hirsch wurde schon von den Jagdhunden in einen Fluss gejagt, während sich die Jäger in der Hoffnung auf einer Brücke postierten, ihn von dort aus dem Wasser zu holen. Die detailgetreue Darstellung einzelner Gesichter ist beeindruckend und subtile Federstriche mit goldener Tinte betonen sowohl die Figuren als auch die Tierwelt in der Szene. Susanna dürfte die zentrale Figur sein, die einen leuchtend gelben Umhang trägt.
#1 Deutsches Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg
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