Egbert-Codex

Egbert-Codex – Faksimile Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)

Kloster Reichenau (Deutschland) — 990

Entstanden im berĂŒhmten Kloster Reichenau und heute UNESCO Weltdokumentenerbe: Der Ă€lteste erhaltene Bilderzyklus zum Leben und Leiden Christi, geschaffen fĂŒr den mĂ€chtigen Erzbischof Egbert von Trier

  1. Bilderzyklus aus dem weltberĂŒhmten Skriptorium des Klosters Reichenau und seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe

  2. Beauftragt vom kunstsinnigen und mĂ€chtigen Erzbischof Egbert von Trier (ca. 950–993)

  3. Bis ins 18. Jahrhundert im Dom zu Trier in Benutzung und nur knapp der Zerstörung durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg entronnen

Egbert-Codex

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (3)
Beschreibung
Egbert-Codex

Der Egbert-Codex ist nicht nur der weltweit Ă€lteste Codex, der die wundersame und schmerzvolle Geschichte des Lebens und der Taten Jesu Christi in Bildern prĂ€sentiert. Er ist zugleich einer der faszinierendsten und prachtvollsten Codices der ottonischen Buchmalerei und ist seit 2004 UNESCO-Weltdokumentenerbe. Das Evangelistar, das Perikopen der Evangelien in der Reihenfolge des Kirchenjahres enthĂ€lt, wurde im Auftrag des Erzbischofs Egbert von Trier zwischen 980 und 993 im berĂŒhmten Skriptorium des Klosters Reichenau geschaffen. Zwei begabte Reichenauer Mönche illuminierten die Handschrift unter der Leitung des sogenannten Gregor-Meisters, der als ein fĂŒhrender Buchmaler der Zeit bekannt war. Sie statteten die unglaublich kostbare Handschrift mit insgesamt 56 traumhaft anmutenden, spirituellen Miniaturen aus hochwertigen Farben und mit reichem Gold- und Silberschmuck aus. WĂ€hrend das Werk durch mehrere Seiten in Gold und Pupur eröffnet wird, erscheinen die Geschichten aus der Vita Christi vor pastellfarbenen, oft wolkigen HintergrĂŒnden.

Der Egbert-Codex

Zur Zeit der ottonischen Kaiser bildete sich im Heiligen Römischen Reich ein Stil der Buchmalerei aus, welcher sich besonders durch seine monumental anmutenden, narrativen Miniaturen auszeichnet. Die illuminierten Manuskripte des ottonischen Stils zĂ€hlen heute zu den kostbarsten Handschriften in der Geschichte der Buchmalerei. Ein prachtvoller Codex aus dieser kunstgeschichtlichen Epoche ist der sogenannte Codex Egberti. Dieses Werk wurde fĂŒr Egbert, den Erzbischof von Trier angefertigt und ist der erste Codex weltweit, dessen Bilderschmuck sich mit dem Leben Jesu Christi befasst. Das Buch enthĂ€lt 56 Miniaturen, deren Gestaltung von einem unfassbar talentierten BuchkĂŒnstler mit dem Notnamen Gregor-Meister vorgegeben und beaufsichtigt wurde. Die illuminierten Seiten funkeln und schimmern in prĂ€chtigen Farben und edlen BildhintergrĂŒnden. ZusĂ€tzlich schmĂŒcken ĂŒber 240 Zierinitialen die Seiten des Prachtcodex.

Kunst aus dem Kloster Reichenau

Erzbischof Egbert von Trier, der in der zweiten HĂ€lfte des zehnten Jahrhunderts wirkte, gilt fĂŒr Historiker heute als grĂ¶ĂŸter Buchliebhaber und Schriftensammler seiner Zeit. Der große Förderer von Wissenschaft und Kunst arbeitete mit dem Kloster Reichenau zusammen, welches damals zu den bedeutendsten Kunstzentren Europas gehörte. Schreiber und Buchmaler seines Vertrauens war der Meister des Registrum Gregorii, der Gregormeister, welcher im Skriptorium der Abtei von Trier lebte und von hier aus Briefkorrespondenzen mit anderen BuchkĂŒnstlern seiner Zeit fĂŒhrte. Der Meister zeigte sich in seiner Kunst stark von der insularen und byzantinischen Buchmalerei beeinflusst. Sein Wissen und seine FĂ€higkeiten beweisen sich in sieben Miniaturen des Egbert-Codex, welche vom Gregormeister persönlich erstellt wurden. Die ĂŒbrigen Miniaturen wurden von den Mönchen Kerald und Heribert von der Reichenau angefertigt. Die beiden begabten Maler hielten sich strikt an das vom Gregormeister herausgearbeitete Bildprogramm, sodass die Miniaturen des Egbert-Codex in zusammenhĂ€ngenden Bildern die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu Christi erzĂ€hlen.

Ein historisch bedeutendes Werk

Es handelt sich beim Egbert-Codex um ein Perikopenbuch oder Evangelistar, welches die im Lauf des Kirchenjahres im Gottesdienst gelesenen Evangelienabschnitte enthĂ€lt. Egbert gab den Codex zur Lesung im Gottesdienst in Auftrag. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde er in der Kirche St. Paulin in Trier verwendet. WĂ€hrend des Zweiten Weltkrieges befand sich der Codex zunĂ€chst in einem bombensicheren Stollen im Trierer Stadtteil Pallien, wurde jedoch im September 1944 als Schutz vor den heranrĂŒckenden Amerikanern in die UniversitĂ€tsbibliothek Gießen gebracht. Diese wurde am 11. Dezember bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört, der Egebert-Codex ĂŒberstand den Angriff jedoch auf wundersame Weise. Zusammen mit weiteren Reichenauer Handschriften wurde das Werk im April 2004 in die Liste der UNESCO zum Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Beeindruckende Miniaturmalerei

Der Egbert-Codex ist das Ă€lteste Manuskript, welches in seinen Miniaturen die Geschichte des Lebens Jesu Christi erzĂ€hlt. Die erhabenen, spirituellen Bildnisse stellen die Lebensereignisse von der Geburt bis zur Himmelfahrt Christi dar und zeigen dabei einige Wundertaten des Heilands, die in keiner anderen Handschrift zu sehen sind. Die Miniaturen sind deutlich von spĂ€tantiken und byzantinischen Vorbildern beeinflusst, allerdings erschufen die KĂŒnstler gleichzeitig neue ikonographische Ideen in ihrer Malerei. Eine Doppelseite in Gold und Purpur mit einer Widmung und dem PortrĂ€t des Bischofs eröffnet das Werk. Es sind zwei Mönche zu FĂŒĂŸen Egberts dargestellt, nĂ€mlich die KĂŒnstler Kerald und Heribert, die dem Bischof das Werk ĂŒberbringen. Vier eindringliche ganzseitige Darstellungen der Evangelisten schließen sich diesem monumentalen Bildnis an. Hierauf folgen 51 erzĂ€hlende, sorgfĂ€ltig durchkomponierte Miniaturen ĂŒber Leben und Taten Christi. Die Bilder zeigen aufwendig gestaltete und mit lebensnahen Details ausgestattete Personengruppen auf traumĂ€hnlich schimmernden HintergrĂŒnden. Diese Wirkung wurde durch den Gebrauch einer geheimnisvollen Farbzusammenstellung erzielt, welche sanfte Pastelltöne mit zartem Blattgold und Silber vermischt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Codex Egberti
Umfang / Format
330 Seiten / 27,0 × 21,0 cm
Herkunft
Deutschland
Datum
990
Stil
Sprache
Schrift
Karolingische Minuskel Unzialis Capitalis Rustica Capitalis Monumentalis
Buchschmuck
56 kostbare Miniaturen, teils ganzseitig und mit Gold und Purpur prachtvoll ausgefĂŒhrt, sowie ĂŒber 240 Zierinitialen
Inhalt
Der Àlteste Bilderzyklus der Vita Christi
Auftraggeber
Erzbischof Egbert von Trier (950–993)
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Egbert-Codex – Faksimile Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Faksimile Verlag – Luzern, 2005
Limitierung: 980 Exemplare

Egbert-Codex – Alkuin-Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Alkuin Verlag – Basel, 1960
Limitierung: 600 Exemplare

Egbert-Codex – Reichert Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Reichert Verlag – Wiesbaden, 1983
Limitierung: 500 Exemplare
Detailbild

Egbert-Codex

Jesus vor Pilatus

Seine Gegner haben Jesus vor Pontius Pilatus gebracht und halten ihn jetzt an den Armen fest. Der Apostel Petrus, dargestellt mit weißem Haar und Bart, beobachtet die Szene aus etwas Abstand und weint bittere TrĂ€nen der Schande, weil er Jesus zuvor dreimal verleugnet hat. Pontius Pilatus beugt sich vor und hört genau zu. „Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es." (Mt 27, 11)

Egbert-Codex – Faksimile Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Einzelseite

Codex Egberti

PrÀsentationsminiatur

Die Eröffnungsszene dieses ottonischen Manuskripts zeigt eine archetypische „PrĂ€sentationsminiatur“, in der dem Erzbischof Egbert von Trier (950–993) das vorliegende Manuskript prĂ€sentiert und ĂŒbergeben wird, das entweder von ihm selbst oder fĂŒr ihn in Auftrag gegeben wurde. Seiten, die ĂŒber die Auftraggeber eines Manuskripts Auskunft geben, finden sich in der ottonischen Kunst hĂ€ufiger als in anderen Epochen.

Egbert zeigt sich hier im monumentalen ottonischen Stil mit typisierten, abgeflachten GesichtszĂŒgen vor einem lila Hintergrund und eingerahmt von stilisierten Ranken, die mit goldenen Federstrichen verziert und in einen weiteren Rahmen aus Blattgold eingefĂŒgt sind. Die bescheidenen KĂŒnstler nehmen nur einen Bruchteil von Egberts GrĂ¶ĂŸe ein, was dessen Bedeutung unterstreicht. Egberts quadratischer Heiligenschein lĂ€sst erkennen, dass er im Moment der PrĂ€sentation des Werkes noch am Leben ist. Mit seiner rechten Hand nimmt er den Codex entgegen, wĂ€hrend er in seiner linken den Bischofsstab hĂ€lt.

Egbert-Codex – Faksimile Verlag – Ms. 24 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Faksimile-Editionen

#1 Egbert-Codex

Faksimile Verlag – Luzern, 2005

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Faksimile Verlag – Luzern, 2005
Limitierung: 980 Exemplare
Einband: Der Einband aus grĂŒner Seide ist einem typischen Bucheinband aus ottonischer Zeit nachempfunden. Den Vorderdeckel ziert eine fein gearbeitete, versilberte und patinierte Metallplatte, dessen Vorbild eine Darstellung Egberts auf dem Mettlacher Kreuzreliquiar liefert, sein einzig erhaltenes PortrĂ€t auf einer Metallplatte. GeschĂŒtzt in einem Schuber aus Acrylglas.
Kommentar: 1 Band (248 Seiten) von Gunther Franz, Franz J. Ronig, Robert Fuchs, Doris Oltrogge und Sif Dagmar Dornheim
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#2 Egbert Codex

Alkuin Verlag – Basel, 1960

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Alkuin Verlag – Basel, 1960
Limitierung: 600 Exemplare
Einband: Brauner Ledereinband mit TiefprÀgung
Kommentar: 1 Band
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#3 Egbert Codex

Reichert Verlag – Wiesbaden, 1983

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Reichert Verlag – Wiesbaden, 1983
Limitierung: 500 Exemplare
Einband: Leineneinband
Kommentar: 1 Band
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Faksimile (90 von 330 Seiten wurden reproduziert) Detailnahe Reproduktion des Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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