Evangeliar des Johann von Troppau

Evangeliar des Johann von Troppau – Coron Verlag – Codex 1182 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Böhmen (Tschechische Republik) — 1368

Das komplett mit Goldtinte geschriebene "GrĂŒndungswerk" der Österreichischen Nationalbibliothek mit original erhaltenem Prunkeinband: Ein böhmischer Codex Aureus mit atemberaubenden historisierten Initialen und Miniaturen

  1. Der Priester und Kanoniker Johannes von Opava schuf dieses Evangelium im Auftrag von Herzog Albert III. von Österreich (1298–1358)

  2. Es wurde 1368 vollstÀndig in Goldtinte geschrieben und enthÀlt herausragende gotische Miniaturen, Initialen und andere Pretiosen

  3. Der extravagant filigrane Bucheinband aus vergoldetem Silber ist der Ă€lteste Schmuckeinband der Österreichischen Nationalbibliothek

Evangeliar des Johann von Troppau

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Evangeliar des Johann von Troppau

Als großer Liebhaber von kostbaren BĂŒchern gab Albrecht III., Herzog von Österreich (1349–1395), bei dem Priester und Kanoniker Johann von Troppau ein besonders prunkvolles Evangeliar in Auftrag. Dieser sagt selbst, dass er den Text im Jahr 1368 mit einer Tinte aus reinem Gold geschrieben habe. FĂŒr die Dekoration der 348 Seiten mit fĂŒnf Bildseiten, vier Zierseiten mit Initialen, 85 historisierten Initialen und zahlreichen Rahmenleisten mit EckblĂ€ttern erhielt von Troppenau jedoch UnterstĂŒtzung von einem Assistenten und dem Miniaturmaler des Missales von Johann von Neumarkt. Ein effektvolles Highlight bilden vor allem die beiden filigranen Buchdeckel mit stilisierten Sonnenstrahlen und jeweils fĂŒnf Löwenköpfen aus vergoldetem Silber.

Evangeliar des Johann von Troppau

Das prunkvolle Evangeliar des Johann von Troppenau nimmt als GrĂŒndungsCodex der Österreichischen Nationalbibliothek eine besondere Stellung in dessen Sammlung ein. Die 384 Seiten umfassende Handschrift entstand 1368 im Norden der Tschechischen Republik im Auftrag von Albrecht III., dem Herzog von Österreich (1349–1395). Dieser war bereits bei seinen Zeitgenossen als Liebhaber der KĂŒnste und als großer BĂŒcherfreund bekannt. FĂŒr die Gestaltung des Textes, die fĂŒnf großen Bildseiten, die vier Zierseiten mit Initialen sowie fĂŒr die der 85 historisierten Initialen war der Priester und Kanonikus Johann von Troppenau verantwortlich. Abgerundet wird der imposante Gesamteindruck der Handschrift von den Schmiedearbeiten der beiden Prunkdeckel aus vergoldetem Silber.

Die Signatur des Johann von Troppenau

Als Priester und Kanonikus von BrĂŒnn teilt Johann von Troppenau dem Leser der vier Evangelien des Neuen Testaments mit, dass er selbst den Text im Jahr 1368 mit einer Tinte aus reinem Gold geschrieben hat. Demnach kann das Manuskript zwar sicher datiert werden, doch es ist davon auszugehen, dass von Troppenau bei der Produktion der Handschrift UnterstĂŒtzung hatte. So lassen sich bei der Dekoration drei unterschiedliche HĂ€nde scheiden: Die des Priesters als Hauptmeister, die eines Assistenten und die des Miniaturmalers von dem Missale des Johann von Neumarkt.

Detailreiche Darstellungen aus dem Leben der Evangelisten

Ganz meisterhaft sind die Prunkseiten, die jeweils zu Beginn des Evangeliums stehen und immer nach dem gleichen Grundschema aufgebaut sind. Auf der linken Seite befinden sich 12 Szenen aus der Legende Aurea, die Geschichten aus dem Leben des Evangelisten mit beeindruckender Genauigkeit schildern. Dem gegenĂŒber steht eine aufwĂ€ndig gestaltete Zierseite mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben des Evangeliums. Weiterhin verteilen sich ĂŒber den Text 85 herrliche Bildinitialen, die den Beginn der einzelnen Kapitel markieren. Zudem sind alle Textseiten mit einer leuchtend blauen Rahmenleiste und zauberhaften EckblĂ€ttern geschmĂŒckt.

Strahlende Metallbuchdeckel

Ein ganz besonderes Kennzeichen der böhmischen Handschrift sind die ĂŒberaus filigran gearbeiteten Buchdeckel aus vergoldetem Silber. Jeweils vier Maßwerkleisten bilden ein Innenfeld, welches von stilisierten Sonnenstrahlen gefĂŒllt ist, die in dĂŒnne Spitzen auslaufen. In den vier Ecken und im Zentrum ist je ein Löwenkopf mit als Strahlenkranz gestalteter MĂ€hne zu finden. Als einziger heute noch erhaltener Metallbuchdeckel der Österreichischen Nationalbibliothek ist diese hervorragende Schmiedearbeit von ganz besonderem Wert.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Evangeliar des Johannes von Troppau
Gospels of John of Opava
Umfang / Format
384 Seiten / 37,3 × 25,5 cm
Herkunft
Tschechien
Datum
1368
Stil
Sprache
Schrift
Gotische Textualis Prescissa
Buchschmuck
5 große Bildseiten, 4 Zierseiten mit Initialen, 85 Bildinitialen, alle Textseiten mit Rahmen und Eckornament. Jedes Evangelium beginnt mit einer ganzseitigen Miniatur bestehend aus 12 Einzelminiaturen. Gesamter Text in Goldtinte.
Inhalt
Evangelien in kanonischer Reihenfolge
Auftraggeber
Albrecht III., Herzog von Österreich (1349–1395)
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Kaiser Friedrich III. (1415-1493)
Kaiser Ferdinand I. (1503-1564)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Evangeliar des Johann von Troppau – Coron Verlag – Codex 1182 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2005
Limitierung: 333 Exemplare
Detailbild

Evangeliar des Johann von Troppau

Martyrium des heiligen Markus

Der Evangelist Markus gilt als GrĂŒnder der Kirche von Alexandria und als erster Bischof der Stadt. Im Jahr 68 n. Chr. rebellierten die götzendienerischen BĂŒrger von Alexandria gegen seine Versuche, sie zu christianisieren, und schleiften ihn solange durch die Stadt, bis er tot war. Seine Reliquien blieben dort, wurden aber 828 von zwei venezianischen HĂ€ndlern gestohlen und bildeten dann Mittelpunkt des Markusdoms wurden. Sein MĂ€rtyrertod ist hier in einer Reihe von Miniaturen dargestellt, die einem makabren Comic Ă€hneln.

Evangeliar des Johann von Troppau – Coron Verlag – Codex 1182 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Evangeliar des Johann von Troppau

Christus als Weltenrichter

Diese ganzseitige Miniatur am Ende der Handschrift zeigt Christus als Richter ĂŒber die Menschheit, wenn die Welt endet und rundet das Evangeliar somit auch inhaltlich ab. Ein vierflĂŒgeliges Engelswesen blĂ€st die Posaune zum JĂŒngsten Gericht. Es wird flankiert von Maria und Johannes dem TĂ€ufer, die um Gnade fĂŒr die Menschheit beten. Ihren Blick richten sie dabei auf den ĂŒber ihnen in einer Mandorla thronenden Christus.

Sein Thron und seine Fußbank sind Regenbögen, ebenso wie der Rahmen der Mandorla, die wie ein Fenster zum Himmel wirkt. In zartem Rosa entfaltet sich in ihr ein Panorama der dicht gedrĂ€ngten himmlischen Heerscharen, die Christus ebenfalls anbeten. Dieser prĂ€sentiert dem Betrachter seine Wundmale, wĂ€hrend zwei Engel einige der Passionswerkzeuge halten, die in direktem Zusammenhang mit den blutigen Verletzungen stehen.

Evangeliar des Johann von Troppau – Coron Verlag – Codex 1182 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Evangeliar des Johann von Troppau

Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2005

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Coron Verlag – GĂŒtersloh, 2005
Limitierung: 333 Exemplare
Einband: Replik des Originaleinbands: Prachteinband aus vergoldetem Silber auf rotem Rindsleder. Beide Buchdeckel werden verziert durch je 5 Löwenköpfe und einen Strahlenkranz eingefasst in eine filigrane Maßwerkleiste. Zwei Metallschließen aus vergoldetem Messing an LederbĂ€ndern.
Kommentar: 1 Band (160 pages) von Andreas Fingernagel, Ulrike Jenni, Maria Theisen, Karel Stejskal und Alexander Sauter
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband vereinigt AufsĂ€tze namhafter Wissenschaftler und behandelt die folgenden Themen: Der Auftraggeber: Herzog Albrecht III.; Albrecht III. und seine Wappen; Entstehung, Kolophon und Provenienz; Der Inhalt der Handschrift; Kodikologie; Der Einband; Buchschmuck; Beschreibung der Miniaturen und historisierten Initialen; Historische und bildkĂŒnstlerische Voraussetzungen; Stilistische Einordnung und Ikonographie; Forschungsgeschichte. Herausgeber ist Dr. Andreas Fingernagel von der Handschriften-, Nachlass- und Autographensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek. FĂŒr den Nutzer des Faksimiles besonders hilfreich ist die ikonographische Beschreibung der Illustrationen durch Mag. Maria Theisen. Sie rĂŒckt viele Details der kĂŒnstlerischen Darstellung ins Blickfeld, die der oberflĂ€chliche Blick leicht ĂŒbersieht. Vergleichsabbildungen aus Handschriften aus aller Welt zeigen Parallelen und Kontraste zu andern Werken der Kunstgeschichte.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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