Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 1897 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Gent und Brügge (Belgien) — 1503–1513

Ein flämisches Meisterwerk von Gerard Horenbout und dem berühmten Maximilian-Meister: Das Hochzeitsgeschenk des schottischen Königs Jakob IV. an seine Gemahlin

  1. Das Hochzeitsgeschenk des Königs von Schottland an seine Braut Margaret Tudor, Tochter von König Heinrich VII. (1457–1509)

  2. Entstanden in Zusammenarbeit der besten flämischen Künstler, darunter Gerard Horenbout (ca. 1465 - ca. 1541) und der Maximilian-Meister

  3. Ein Meisterwerk der Gent-Brügger Schule geschmückt mit 65 leuchtenden Miniaturen

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

€€ (1.000€ - 3.000€)
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  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

Große Hoffnungen waren europaweit an die Hochzeit zwischen dem schottischen König Jakob IV. (1473–1513) und der jungen englischen Königstochter Margaret Tudor (1489–1541) geknüpft: endlich Frieden für die beiden Nachbarländer! Das Hochzeitsgeschenk für seine Braut ist auf jeder Seite ein Liebesbeweis des (sonst notorisch untreuen) Königs: Beauftragt wurden die besten flämischen Künstler wie Gerard Horenbout (ca. 1465 – ca. 1541) und der Maximilian-Meister. Die lebendigen Bordüren voller farbenfroher Blumen, Blüten und Früchte mögen die zierliche Margaret fern von ihrer Heimat aufgeheitert haben; leuchtende Miniaturen zeigen auch schwierige Szenen wie etwa ein Begräbnis und können der Königin so später Kraft gegeben haben, als sie immer wieder am Grab ihrer Kinder stehen musste. Halbseitige Landschaftsbilder voller Harmonie boten ihr wie auch dem heutigen Betrachter Erholung beim Genuss dieses Meisterwerks der Gent-Brügger Schule!

Das Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

Das mittelalterliche Stundenbuch war ein sehr persönliches Buch. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist das Gebetbuch Jakobs IV. und seiner Gemahlin Margaret Tudor. Die Hochzeit des Königs der Schotten mit der Tochter des englischen Herrschers Heinrichs VII., die mit großen politischen Hoffnungen auf einen dauerhaften Frieden zwischen den beiden Ländern verknüpft war, wurde 1503 in Holyrood gefeiert. Unser Stundenbuch dürfte das Hochzeitsgeschenk des Bräutigams an die Braut gewesen sein. Wer auch immer den Auftrag zu diesem Werk gegeben haben mag, er hat die Anfertigung seines Geschenkes einem der führenden Buchmalerateliers jener Zeit übertragen.

65 Miniaturen von „Stars“ der Gent-Brügger Schule

Die Ausstattung wurde von Künstlern der Gent-Brügger Schule vorgenommen, die zu den bedeutendsten Vertretern der flämischen Buchkunst gehörten – Gerald Horenbout, Hofmaler der Generalstatthalterin der Niederlande, Margarete von Österreich, und der sog. Maximilians-Meister. Ihr Stil ist durch eine Perfektion in der Darstellung und eine überaus phantasievolle und reiche Ausgestaltung der Randleisten gekennzeichnet.
Bereits das Kalendarium zeigt durch zwölf sensationelle halbseitengroße Landschaftsbilder atmosphärische Fernwirkung. Die Monatstage sind auf jeweils zwei gegenüberliegende Seiten aufgeteilt. Schrift und Bild werden durch gotische Maßwerkarchitektur gerahmt und gleichzeitig auch kompositorisch zusammengefasst. Den direkten Bezug zu den ersten Besitzern stellen die Stifterbilder dar, die König Jakob und seine Gemahlin zeigen.

Unglaublicher Detailreichtum

Die einzelnen Kapitel des Gebetbuchs werden von 65 ganzseitigen Miniaturen eingeleitet und begleitet, die in ihrem Detailreichtum einzigartig sind. Miniaturen- und Textseiten sind von Bordüren gerahmt, deren Blüten, Ranken und kleine Lebewesen einen erstaunlichen Naturalismus zeigen.
Für die einzigartige Stellung des Gebetbuchs Jakobs IV. ist neben der geschichtlichen Bedeutung vor allem sein hoher kunsthistorischer Wert ausschlaggebend. Als eine der bedeutendsten Arbeiten entstand es in einer jener Werkstätten der Gent-Brügger Schule, in denen die flämische Buchmalerei ihre letzte Hochblüte erlebte.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Book of Hours of James IV
Hours of James IV of Scotland
Prayer Book of James IV and Queen Margaret
Umfang / Format
494 Seiten / 20,0 × 14,5 cm
Herkunft
Belgien
Datum
1503–1513
Sprache
Schrift
Kanzleischrift
Buchschmuck
65 Miniaturen, darunter 19 ganzseitige, 14 halbseitige Miniaturen im Kalenderteil mit Tierkreiszeichen, zwei historisierte Initialen, neun historisierte Bordüren. Alle Seiten einschließlich der Textseiten sind mit dekorativen Bordüren und reichen Goldornamenten versehen.
Inhalt
Stundengebet
Auftraggeber
Jakob IV. (1473–1513), König von Schottland
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Margaret Tudor (1489-1541)
Maria Tudor (1496-1533), Königin von Frankreich
Kaiser Leopold I. (1640-1705)
Habsburger Bibliothek, Wien

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 1897 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1987
Limitierung: 700 Exemplare

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland – Coron Verlag – Codex 1897 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Coron Verlag – Graz, 1987
Limitierung: Teil der Gesamtauflage von 700 Exemplaren
Detailbild

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

Die heilige Margarete und der Drache

Nach der Legenda aurea stammte Margarete aus Antiochia und weihte sich und ihre Jungfräulichkeit Gott – trotz des Widerstands ihres Vaters, eines heidnischen Priesters. Nachdem sie sich geweigert hatte, dem Christentum abzuschwören und den Vorsteher der östlichsten römischen Dioecesis auch nicht heiraten wollte, folterte man sie. Margarete wurde dann von einem Drachen verschluckt, aber ihr Glaube und das Kreuz, das sie trug, reizten die Innereien des Drachen. Eingebettet in den Text zeigt diese Miniatur, wie die heilige Margarete unversehrt aus dem teuflischen Tier wieder hervorkommt.

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 1897 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland

David und Bathseba

Dieser meisterhaften Miniatur von Gerard Horenbout (1465–1541) gelingt es, die berühmte Geschichte aus dem Alten Testament mit ihrer Anfangsszene und dem umgebenden Rahmen zusammenzufassen. In der oberen linken Ecke des Rahmens sehen wir den jungen König David, der von einem Fenster aus zusieht, wie Bathseba nackt in der unteren linken Ecke badet. Sie wird von ihren Damen begleitet, die im zeitgenössischen Stil des spanischen Hofes gekleidet sind und verschiedene Luxusgüter wie einen Handspiegel in der Hand halten.

Wir überspringen mit dem Maler die ganzen Intrigen und die anschließende göttliche Bestrafung Davids und sehen erst wieder, wie der König in der primären Miniatur in den Mauern einer gotischen Burg büßend kniet. David hat seine Krone und seine charakteristische Harfe auf dem Boden abgelegt und bittet Gott um Vergebung. Dieser ist in der Ecke rechts oben zu sehen, trägt eine päpstliche Tiara und hält den Globus in seiner Hand.

Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 1897 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland (Normalausgabe)

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 700 Exemplare
Einband: Roter Samt
Kommentar: 1 Band (78 Seiten) von Franz Unterkircher
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband erläutert ausführlich alle Miniaturen und führt den Leser fundiert in das historische und kunsthistorische Umfeld König Jakobs IV. ein.
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Alle Blätter sind originalgetreu randbeschnitten.
€€ (1.000€ - 3.000€)
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#2 Gebetbuch Jakobs IV. von Schottland (Vorzugsausgabe)

Coron Verlag – Graz, 1987

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Coron Verlag – Graz, 1987
Limitierung: Teil der Gesamtauflage von 700 Exemplaren
Einband: Roter Samt mit zwei Schließen
Kommentar: 1 Band (78 Seiten) von Franz Unterkircher
Sprache: Deutsch

Der Kommentarband erläutert ausführlich alle Miniaturen und führt den Leser fundiert in das historische und kunsthistorische Umfeld König Jakobs IV. ein.
€€€ (3.000€ - 7.000€)
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