Hitda-Codex
Der sogenannte Hitda-Codex gilt als eines der Schmuckstücke der mittelalterlichen ottonischen Buchmalerei. Um das Jahr 1000 vermutlich in Köln entstanden, ist die Handschrift unmittelbar mit dem adligen Damenstift St. Walburga in Meschede verbunden. Dessen Äbtissin Hitda, im Dedikationsbild selbst verewigt, gab vermutlich den Auftrag zu diesem prachtvollen Codex. Außerdem ist der Name des Erzbischofs Gero von Köln in der Forschung als weiterer möglicher Auftraggeber zu finden. Die 58 Miniaturen der Handschrift zu biblischen Szenen machen den Codex mit ihrem außergewöhnlichen Stil zu etwas ganz Besonderem!
Hitda-Codex
Der sogenannte Hitda-Codex gilt als eines der Schmuckstücke der mittelalterlichen ottonischen Buchmalerei. Um das Jahr 1000 vermutlich in Köln entstanden, ist die Handschrift unmittelbar mit dem adligen Damenstift St. Walburga in Meschede verbunden. Dessen Äbtissin Hitda, im Dedikationsbild selbst verewigt, gab vermutlich den Auftrag zu diesem prachtvollen Codex. Außerdem ist der Name des Erzbischofs Gero von Köln in der Forschung als weiterer möglicher Auftraggeber der Handschrift zu finden. Die 58 Miniaturen der Handschrift zu biblischen Szenen machen den Codex mit ihrem außergewöhnlichen Stil zu etwas ganz Besonderem!
Die adlige Äbtissin oder der Erzbischof?
Der Hitda-Codex ist ein spannendes Werk der Kölner Buchmalerei um das Jahr 1000. Heute ist der Codex nach einem seiner möglichen Auftraggeber benannt: der Äbtissin Hitda von Meschede. Bei dieser handelte es sich wohl um eine hochrangige Persönlichkeit, vermutlich aus der Familie der Grafen von Werl. Als Äbtissin stand sie dem Stift St. Walburga in Meschede vor, einem adligen Damenstift aus karolingischer Zeit. Bei der kostbaren Handschrift könnte es sich um ein wertvolles Geschenk an ihr Kloster gehandelt haben, ähnlich ihrer Schenkungen, die in dem – zwar späteren – Verzeichnis ihrer zahlreichen Schenkungen in der Handschrift verzeichnet ist. Dort werden unter anderem prunkvolle Goldkreuze und eine wertvolle Marienstatue aufgeführt.
Hidda, die Mutter des Gero
Ein weiterer bekannter Name, der vermutlich als Auftraggeber mit der Handschrift in Verbindung gebracht werden kann, ist der Name Gero. Dieser Gero (um. 900–976) war der Erzbischof von Köln und ist bekannt als Stifter des berühmten Gero-Codex. Der Hitda-Codex könnte einer seiner kostbaren Aufträge gewesen sein, um das Vermächtnis seiner 969/70 in Jerusalem verstorbenen Mutter Hidda zu erfüllen.
Stilistisch herausragende Malerei
Großformatigen Bibelszenen illustrieren das Evangeliar. Auf 58 Bildseiten werden diese Szenen unter großzügiger Verwendung von Blattgold präsentiert. Breite, bunte Rahmen umgeben die zentralen Darstellungen mit großen Figuren im Zentrum. Doch vor allem die expressive Formensprache und das bemerkenswerte Kolorit machen diese Miniaturen zu etwas Besonderem. Im Dedikationsbild ist eine Darstellung zu sehen, die die Namensgeberin Hitda zeigt, wie sie das Evangeliar der Heiligen Walburga widmet. Und auch die berühmte Miniatur zum Sturm auf dem Meer ist in ihrer unglaublichen Ausdrucksstärke zu einer Ikone geworden.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Hitda-Evangeliar
Darmstädter Hitda-Codex
Evangeliar der Hitda von Meschede
Hitda Evangeliary
Hitda von Meschede Gospels
Meschede Gospels
Der Darmstadt Hitda-Codex
Hidda Codex
Darmstädter Hitda-Codex
Evangeliario di Hitda - Umfang / Format
- 438 Seiten / 29,0 × 21,8 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Um 1000
- Epoche
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Karolingische Minuskel
- Buchschmuck
- 58 Schmuckseiten
- Inhalt
- Enthält ein Evangeliar, also eine Auswahl von Abschnitten aus den Evangelien. Der Hitda-Codex enthält den einzigen erhaltenen Bilderzyklus der ottonischen Kölner Schule, der das Leben Christi zeigt.
- Auftraggeber
- Gero (ca. 900 – 29. Juni 976), Erzbischof von Köln, oder Abtissin Hidta von Meschede
- Künstler / Schule
- Meister des Hitda-Codex
Gregor-Meister
Kölner Schule
Hitda-Codex
Incipit-Seite: Lukas-Evangelium
Hier finden wir eine Initiale innerhalb einer Initiale, nämlich ein kleines "M" innerhalb eines großen "Q", um die Anfangszeilen des Lukas-Evangeliums aus der Vulgata anzuführen: Quoniam quidem. Der Schwanz des "Q" wickelt sich kunstvoll um den Rahmen. Große Initialen aus goldenem Flechtwerk waren ein beliebtes Merkmal spätottonischer und frühromanischer Handschriften in Deutschland, die Hinzufügung eines violett gemalten Hintergrunds spricht für die Kostbarkeit dieses besonderen Auftragswerks.
Hitda-Codex
Die Verkündigung
Für diese meisterhafte ottonische Verkündigungsminiatur wurden die besten Materialien verwendet: teure Pigmente aus Blau und Rot, purpurfarbenes Pergament, Blattgold und Silbertinte kamen zur Anwendung, um die Jungfrau Maria und den Erzengel Gabriel herauszuheben. Kirchen im klassischen Baustil sind die einzigen Objekte, die im satten lilafarbenen Hintergrund zu sehen sind.
Die werdende Mutter Gottes ist im Profil mit gefalteten Händen im Gebet dargestellt, während der Engel Gabriel in Dreiviertelansicht mit erhobener Hand als Segensgeste zu sehen ist. Ein Fuß und die Flügel des Engels gehen über den Rahmen hinaus, gerade so, als ob er eben erst vom Himmel herabgeflogen wäre. Es scheint, als wäre ein Vorhang zurückgezogen worden und dadurch die Barriere zwischen dem Bereich des Sterblichen und dem des Ewigen beseitigt.
#1 Evangeliario di Hitda
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Italienisch
(7.000€ - 10.000€)
#2 Hidta-Codex
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
(1.000€ - 3.000€)
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