Vom Einfluss der Sternzeichen auf die Menschen: Einer der bekanntesten Codizes der reichen Biblioteca Estense Universitaria in Modena
Liber Physiognomiae
Padua / Ferrara (Italien) — 1440

Liber Physiognomiae
Padua / Ferrara (Italien) — 1440
Diese meisterlich beleuchtete Handschrift befasst sich mit Astrologie und Medizin im Mittelalter
Ausführlich beschrieben werden darin positive und negative Charaktereigenschaften, die mit den verschiedenen Tierkreiszeichen verbunden sind
Die Wochentage, Jahreszeiten, Tierkreiszeichen und der Einfluss von Planeten und Mond werden ebenfalls besprochen

Liber Physiognomiae
Löwe
Jede Seite, die einem Sternzeichen gewidmet ist, hat eine Bas-de-page-Miniatur, eine schöne Aquarellzeichnung mit Feder und Tinte, die mit meisterhafter Hand erstellt wurde. Mit einem Globus in der rechten Hand wird die Personifikation des Löwen als gekrönter König dargestellt, der in fließenden Gewändern auf einem Wagen sitzt und von zwei Löwen flankiert wird. Die beiden anderen Figuren sind als junge Adlige gezeichnet, wobei der junge Mann auf der linken Seite besonders modisch gekleidet ist und einen grellroten Hut, Beinkleider und Stiefel trägt.
Liber Physiognomiae
Kurzbeschreibung
Das Liber Physiognomiae ist ein Codex, der um 1440 in Italien hergestellt wurde. Der Verfasser des Werkes ist bis heute unbekannt geblieben. Die vorzüglich illuminierte Handschrift beschäftigt sich mit der Astrologie und der Medizin im Mittelalter und enthält wunderschöne Bilder in Aquarellfarben.
Liber Physiognomiae
Das sogenannte Liber Physignomiae ist ein Sammelband, der von der Astrologie und der Medizin im Mittelalter handelt. Das handgeschriebene Werk enthält 72 aufwendig illuminierte Seiten, die in verschiedene Themenbereiche unterteilt sind. Das Buch enthält ein Astrolabium. Dieses astronomische Instrument besteht aus zwei konzentrischen, mit Zeigern versehenen Scheiben, die sich innerhalb von zwei äußeren, in 360° unterteilten Kreisen drehen lassen. Auf diesen fixen Kreisen sind die Sternzeichen und die Monate des Jahres angegeben. Das interessante und aufschlussreiche Werk gehört zu den beliebtesten Codices der berühmten Biblioteca Estense Universitaria in Modena.
Die Anfänge des Humanismus in Italien
Das Liber Physiognomiae wurde im Italien des 15. Jahrhunderts als Instrument zur Deutung der Zukunft benutzt. Im astrologischen Teil der Handschrift werden die positiven und negativen Charaktereigenschaften beschrieben, die den jeweiligen Sternzeichen zugeordnet wurden. Weitere Beiträge behandeln die einzelnen Wochentage, die vier Jahreszeiten, den Tierkreis und seine Planeten sowie den Einfluss des Mondes und die Monatstafeln. Im Mittel- und Schlussteil wird das Werk des Pythagoras kommentiert. Eine besonders interessante Textstelle befasst sich mit einer Bibelgeschichte über die Träume des Propheten Daniel. Hier wurden astrologische Symbole mit traditionellen Elementen aus der Traumdeutung kombiniert. Interessant sind auch die medizinischen Ratschläge von Pietro d'Abano. Die Handschrift dokumentiert auf reizvolle Art und Weise den Übergang vom Mittelalter in die Renaissance, von Glaube und Aberglaube zu Wissenschaft und Forschung.
Vorzügliche Malerei
Die Seiten des wertvollen Manuskripts zeigen hochwertige Darstellungen in traumhaften Aquarellfarben. Die Bilder erinnern an den Malstil des italienischen Künstlers Antonio Pisanello. Allerdings konnte nie vollständig geklärt werden, ob es sich bei Pisanello tatsächlich um den Schöpfer der Handschrift handelte. Als Auftraggeber wird der Markgraf von Ferrara, Leonello d´Este vermutet. Die Herrscherfamilie der Este war eines der reichsten Adelsgeschlechter Italiens und brachte einige der größten Kunstmäzene der Renaissance hervor.
Kodikologie
- Umfang / Format
- 72 Seiten / 29,3 x 21,5 cm
- Herkunft
- Padua / Ferrara (Italien)
- Datum
- 1440
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 72 reich illuminierte Seiten, zwei Blätter mit flachen Astrolabien und beweglichen Zeigern zum Finden des Horoskops
- Auftraggeber
- Leonello d'Este
- Künstler / Schule
- Pisa Schule

Liber Physiognomiae
Astrolabium
Dieses Astrolabium ist das wichtigste Merkmal dieser Handschrift, da dieses Instrument dazu dient, die Zukunft zu interpretieren. Es besteht aus zwei konzentrischen Scheiben mit Zeigern, die wiederum in zwei, in 360 Grad unterteilten Kreise angeordnet sind. Diese festen Kreise zeigen die Tierkreiszeichen und die entsprechenden Monate des Jahres in säuberlich geschriebener schwarzer und roter Tinte.
Trotz ihres allgemein aufgeklärten Charakters war die Renaissance eine Zeit, in der die Grenze zwischen Aberglauben und Wissenschaft unscharf war, da die Wissenschaftler nach allumfassendem Wissen suchten – nach einer universellen Wahrheit. Obwohl die Seite selbst nur ein zerfetztes Fragment ist, sind ihre wichtigsten Elemente in einem wundersamerweise guten Zustand erhalten geblieben, einschließlich des schimmernden Blattgoldes der Sonne.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Liber Physiognomiae“
Liber Physiognomiae
- Verlag
- Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2000
- Limitierung
- 999 Exemplare
- Einband
- Vollleder
- Kommentar
-
1 Band (126 Seiten) von Daniele Bini, Paola Di Pietro Lombardi und Leundro Ventura
Sprachen: Englisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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