Corpus-Christi-Apokalypse
Die Corpus-Christi-Apokalypse ist ein Codex, der im England des 14. Jahrhunderts, genauer gesagt zwischen 1340 und 1350, entstand. Das Werk zeigt die Offenbarungen des Johannes und die Endzeitvision des Paulus in einer noch nie zuvor gesehenen Fülle an Bildern mit Gold- und Silbereinsatz. Der bildhafte und symbolträchtige Bibeltext der Apokalypse beeinflusste die abendländische Kultur maßgeblich. Mit den vielzähligen Miniaturen gilt die Corpus-Christi-Apokalypse als eine der künstlerisch wertvollsten Editionen dieses Textes. Zusätzlich beinhaltet der Codex die englische Krönungsordnung von 1308, der die Auftraggeber die Lords of Cobham persönlich beiwohnen durften. Um diese persönliche Erinnerung in der Prachthandschrift festzuhalten, wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Der Text der Handschrift wurde in einem Arbeitsschritt niedergeschrieben und ist in lateinischer und anglonormannischer Sprache gehalten. Die zweisprachigen Verse sind eine Besonderheit in der englischen Buchkunst jener Zeit und machen dieses kostbare Werk über die englischen Grenzen hinweg populär.
Die Corpus-Christi-Apokalypse
Das letzte Buch des Neuen Testaments, nämlich die Offenbarung des Johannes, wird allgemein als „Apokalypse“ bezeichnet. Die Offenbarung enthält Visionen vom Tag des jüngsten Gerichts, dem Ende der Welt und dem sich anschließenden Anbruch des Reiches Gottes. Dieser sehr bildhafte und symbolträchtige Bibeltext hatte starken Einfluss auf die gesamte Kultur des Abendlandes. Die Corpus-Christi-Apokalypse ist die bildreichste und künstlerisch wertvollste Edition dieses Textes. Sie entstand zwischen 1340 und 1350 und enthält neben der Johannesoffenbarung auch die Apokalypse des Paulus, sowie eine Abschrift der englischen Krönungsordnung. Insgesamt sind die 144 Textseiten bebildert mit 121 großflächigen Miniaturen auf goldenem und silbernem Grund, mit 280 blauen Initialen in feuerroten Pflanzenranken und 59 hochkarätigen Goldinitialen.
Im Auftrag einer ehrwürdigen Familie
Die Prachthandschrift entstand im Auftrag der Familie Cobham. Die Lords of Cobham waren Großgrundbesitzer im südöstlichen England und Würdenträger am englischen Hof. Lord Henry Cobham, Oberrichter der Schatzkammer von Westminster, hatte an der Königskrönung Edwards II. im Jahr 1308 teilgenommen. Sein Sohn John, der wohl den Auftrag für den Codex gab, war ebenfalls bei einer Krönung anwesend, nämlich bei der König Edwards III. im Jahr 1327. Die Krönungsordnung im Codex war daher eine ganz persönliche Erinnerung an die Würde und Hochachtung, die die Familie mit der Teilnahme an diesen Festakten erfuhr. Die Meister, die das Werk erschufen, sind nicht namentlich bekannt. Allerdings scheuten sie ganz gewiss keine Kosten und Mühen bei der Ausstattung dieses wertvollen Schmuckstückes.
Eine erlebnisreiche Geschichte
Die Corpus-Christi-Apokalypse gelangte nach dem Tode ihrer Auftraggeber in den Besitz der englischen Adligen Juliana de Leybourn. Nach ihrem Tod 1337 hinterließ sie die Handschrift der Benediktinerabtei St Augustine´s in Canterbury, welche in den aufrührerischen Zeiten der Reformation aufgelöst wurde. Dem Bücherliebhaber Mathew Parker gelang es, Hunderte von Codices aus der Abtei zu retten, darunter auch den Text der Apokalypse. Parker, der als Direktor des Corpus-Christi-Colleges in Cambridge tätig war, wurde 1559 zum Erzbischof von Canterbury und somit Oberhaupt der englischen Kirche durch Elizabeth I. ernannt. Er hinterließ seinem ehemaligen College seine riesige Handschriftensammlung, unter der sich auch die Apokalypse befand. Noch heute befindet sich der Codex in Cambridge und ist eines der ältesten und kostbarsten und Werke der Parker-Bibliothek.
Einzigartiger Bilderreichtum
Es gibt keine weitere Handschrift der Johannesoffenbarung, die eine ähnliche Fülle an Miniaturen aufweist. Ein oder möglicherweise zwei begabte Meister statteten das Werk mit prächtigen und künstlerisch unfassbar aufwendigen Bildern aus. Die Miniaturen sind in leuchtenden Farben auf schimmernden Goldgrund gemalt, der mithilfe feinster Werkzeuge mit Mustern versehen wurde. Es finden sich auch zahlreiche Silberelemente in den Miniaturen wieder. Erstmals wurde auch die Paulusapokalypse mit einem eindrucksvollen Bilderzyklus visuell ausgestaltet. Der Text der Krönungsordnung wird von einer ganzseitigen, feierlichen Miniatur eingeleitet.
Eine ungewöhnliche Textkombination
Die Corpus-Christi-Apokalypse besteht aus drei Textkörpern, einmal der Offenbarung des Johannes, darauf folgt die Endzeitvision des Paulus und dieser schließt sich die Krönungsordnung vom Jahr 1308 an. Für mittelalterliche Codices war es üblich, dass mehrere verschiedene Texte zu einem einzigen Buch zusammengebunden wurden. Die Corpus-Christi-Apokalypse jedoch wurde in einem Arbeitsschritt niedergeschrieben. Der Text des Werkes wurde in zwei Sprachen festgehalten, nämlich lateinisch und anglonormannisch, der damaligen Sprache der englischen Obrigkeit. Somit war gewährleistet, dass der Auftraggeber sein Werk in einer ihm vertrauten Sprache lesen und verstehen konnte.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Corpus Apocalypse
Parker Library MS 20
L'Apocalypse de Cambridge
Cambridge Corpus Christi MS 20 - Umfang / Format
- 144 Seiten / 37,0 × 26,0 cm
- Herkunft
- Großbritannien
- Datum
- 1340–1350
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis Quadrata
- Buchschmuck
- 121 großformatigen, reich verzierten Miniaturen, 280 blau-rote Initialen und 59 Goldinitialen
- Inhalt
- Die Offenbarung des Johannes, die koptische Apokalypse des Paulus und die englischen Krönungsregeln von 1308
- Auftraggeber
- Wohl John de Cobham, 2. Baron Cobham (gest. 1355)
- Künstler / Schule
- Ein oder zwei Meister in London, die im flämischen Stil arbeiten
- Vorbesitzer
- Juliana de Leybourn, Gräfin von Huntington (1303/04–67)
Abtei St. Augustinus, Canterbury
Matthew Parker, Erzbischof von Canterbury (1504–75)
Corpus-Christi-Apokalypse
Das Tier und seine Anhänger werden besiegt
Die himmlische Schar reitet mit goldenen Kronen in wunderschönen hochmittelalterlichen Rüstungen auf weißen Pferden. „Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen.“ (Apk 19, 20)
Corpus-Christi-Apokalypse
Der fahle Reiter
Diese prächtige Miniatur zeigt einen der erschreckendsten Verse der Bibel: „Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm saß, heißt der Tod; und die Unterwelt zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde.“ (Offb 6,8)
Rechts sehen wir vor einem gemusterten Hintergrund den fahlen Reiter, der ein Schwert in der Hand hält; er ist der vierte der apokalyptischen Reiter, gefolgt vom Höllenschlund. Dieser befindet sich unter dem Lamm Gottes in der Mandorla, das das Buch mit den sieben Siegeln bei sich hat und von einem geflügelten Löwen, einem der Lebewesen der Apokalypse, flankiert wird. Links sehen wir Johannes mit seinem Buch der Offenbarung vor einem rot und blau gemusterten Hintergrund.
#1 Corpus-Christi-Apokalypse
Details zur Faksimile-Edition:
Sprachen: Englisch, Deutsch
(3.000€ - 7.000€)
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