Im Besitz Heinrichs VIII.: Die prächtigste Version einer mittelalterlichen Biographie Alexanders des Großen
Pariser Alexanderroman
Paris (Frankreich) — Um 1420

Pariser Alexanderroman
Paris (Frankreich) — Um 1420
Die vielleicht großartigste Abschrift einer beliebten mittelalterlichen Biographie Alexanders des Großen (356–323 v. Chr.)
Fast alle 97 Seiten sind mit gotischen Bildern und leuchtenden dekorativen Elementen geschmückt
Zu den Vorbesitzern zählte auch der englische König Heinrich VIII. (1491–1547), der sein Monogramm einfügte

Pariser Alexanderroman
Kandake überreicht Alexander eine Krone
Viele der Legenden Alexanders des Großen ranken sich um Feldzüge in Ländern, die seine mazedonischen Phalangen niemals sahen. Eine solche Episode berichtet auch von dem Einmarsch in das nubische Königreich und seiner Königin Kandake. In einigen Fassungen wird sie als Feindin Alexanders auf dem Rücken eines Kriegselefanten beschrieben, in anderen wird die Geschichte als romantische Eroberung dargelegt. So auch hier: Die beiden betreten Händchen haltend ein Schlafgemach, woraufhin sie ihm eine goldene Krone überreicht.
Pariser Alexanderroman
- Paris Alexander Romance
- Historia de proelis in a French translation
- Le livre et la vraye hystoire du bon roy Alixandre
- Romance of Alexander
Kurzbeschreibung
Der Pariser Alexanderroman ist die prächtigste Ausgabe einer mittelalterlichen Biographie über Alexander den Großen. Das Werk entstand etwa 1420 und ist illustriert mit zahlreichen farbenprächtigen und goldgeschmückten Miniaturen, sowie mehrzeiligen goldenen Initialen. In spannenden Bildern erzählt der nach seinem Meisterwerk benannte „Alexandermeister“ von den Reisen und Abenteuern des antiken Helden.
Der Pariser Alexanderroman
Zwischen 1420 und 1425 entstand in Paris eine reich ausgestattete Handschrift über das Leben Alexanders des Großen. Die Schrift ist zweifelsfrei einer der prachtvollsten Codices des Mittelalters, die die Vita des antiken Helden behandeln. Beinahe jedes der 97 Blätter ist mit gotischen Bildern und Zierelementen geschmückt. Insgesamt befinden sich 86 farbenfrohe, von goldenen Dornranken eingerahmte Miniaturen und über 100 mehrzeilige Goldinitialen im Werk.
Alexander der Große, eine Gallionsfigur des Mittelalters
Es ist heute nicht bekannt, wer das prächtige Werk in Auftrag gab. Der Buchmaler, der für den Codex verantwortlich ist, wurde nach seinem Meisterwerk lediglich als „Alexandermeister“ benannt. Auch kann nicht genau bestimmt werden, ob das Werk im Hinblick auf einen bestimmten Empfänger entstanden ist. Allerdings wurden die Heldensagen und Geschichten um Alexander den Großen im Mittelalter stark mit der eigenen höfischen Kultur identifiziert und seine Taten und Tugenden galten vielen Rittern als vorbildhaft. Man benutzte Alexanderromane als positive Beispiele in der Erziehung junger Prinzen. Daher wäre es denkbar dass auch das Pariser Exemplar für einen jungen Leser aus höfischem Umfeld bestimmt war.
Phantasievolle und originelle Miniaturen
Der Pariser Alexanderroman orientiert sich an den unzähligen volkstümlichen Geschichten rund um Alexander, die in vielen Übersetzungen und Nachdichtungen bis ins Mittelalter überliefert wurden. Seine Reise von Europa nach Asien im Jahre 334 vor Christus , sein Unterricht bei Aristoteles, sein Kampf gegen den Perserkönig Darius, all das machte den antiken Helden zum Vorbild mittelalterlicher Ritter und Herrscher. Die wundersamen Ereignisse seines Lebens stellte der Pariser Alexandermeister in seinem Werk in unverwechselbarer Farbpracht und Detailtreue dar. Er illustriert naturalistische Landschaften, Ritter im Kampf und im höfischen Alltag, mittelalterliche Städte, Gewänder und Rüstungen sowie Tiere und Fabelwesen in unerschöpflicher Erzählfreude. Die mitreisenden Bilder werden belebt durch Personen mit individuellen Gesichtszügen und ausdrucksvoller Körpersprache.
Ein berühmter Besitzer
Die Geschichte des Pariser Alexanderromans liegt weitgehend im Dunkeln. Allerdings gibt auf einer der ersten Seiten des Buches einen handschriftlichen Eintrag, der auf einen sehr berühmten Besitzer hindeutet. Hier findet sich nämlich der Schriftzug „HR“, der für Henricus rex steht und das Monogramm des englischen Königs Heinrich VIII. war. Die Inschrift stammt aus dem 16. Jahrhundert. Später wurde das Werk mit der privaten Bibliothek König Georgs II. an das British Museum gestiftet. Aus diesem Museum ging die heutige British Library hervor, in der sich das Meisterwerk heute befindet.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Paris Alexander Romance
Historia de proelis in a French translation
Le livre et la vraye hystoire du bon roy Alixandre
Romance of Alexander - Umfang / Format
- 194 Seiten / 28,4 x 19,5 cm
- Herkunft
- Paris (Frankreich)
- Datum
- Um 1420
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 86 zwei- oder einspaltige Miniaturen in Farben und Gold, teilweise mit Rahmen, blattgroße Initialen in Farben und Gold mit Erweiterungen. Kleine Initialen in Gold auf blauem und rotem Grund mit federgezeichnetem Schmuck
- Künstler / Schule
- Alexandermeister
- Vorbesitzer
- Heinrich VIII. (1491–1547), König von England und Irland
Old Royal Library (der englischen Königlichen Bibliothek)

Pariser Alexanderroman
Triumphaler Einzug Alexanders in Babylon
331 v. Chr. traf die Armee Alexanders des Großen in der Schlacht von Gaugamela eine auf die zahlenmäßig überlegene persische Streitmacht unter Darius III. und besiegte sie. Dies war der Wendepunkt seines Feldzugs in Assyrien und Babylonien. Darius floh schändlich aus der Schlacht und Alexander konnte mit seiner Armee die gleichnamige Hauptstadt Babylon betreten, um seinen Eroberungszug abzuschließen.
Alexanders Armee wird von filigranen, bunten und vergoldeten Ranken gerahmt und ist mit Waffen und Rüstungen aus dem 15. Jahrhundert ausgestattet: Langbögen und verschiedene Arten von Lanzen, Schienbeinschützer aus Stahl, Armschienen und Helme mit Visier. Alexander selbst reitet ein weißes Pferd und ist auch an seinem Wappen aus drei goldenen Kronen auf einem roten Feld erkenntlich. Er reitet an der Spitze der Kavallerie und hält sein Schwert selbstbewusst in den Händen.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Pariser Alexanderroman“
Pariser Alexanderroman
- Verlag
- Quaternio Verlag Luzern – Luzern, 2014
- Limitierung
- 680 Exemplare
- Einband
- Getreu dem Original in braunem Ledereinband mit drei feinen goldgeprägten Rahmenlinien gebunden. Das Wappen des letzten Besitzers, König Georg II. in Goldprägung auf dem Vorderdeckel, reiche florale Innenkantenvergoldung
- Kommentar
-
1 Band von Maud Pérez-Simon, Joanna Fronska und Siegbert Himmelsbach
Sprachen: Englisch, Deutsch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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