Sammelband von Oxford
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Der Sammelband von Oxford ist ein Kollektaneenbuch aus dem spĂ€ten 13. Jahrhundert, das zwischen 1271 und 1283 entstand, in Mittelenglisch, anglo-normannischem Französisch und Latein verfasst wurde und fast 100 Texte verschiedenster Gattungen enthĂ€lt, darunter u. a. Schwank, Romanze, Andachts- und Lehrtext, Prophezeiung, Zauberspruch und Gebet. Diese Handschrift wurde von ihrem Besitzer geschrieben und weist dilettantische Schreiberzeichnungen und AusschmĂŒckungen auf, enthĂ€lt aber auch Ă€uĂerst seltene und wichtige Beispiele fĂŒr das frĂŒhe Mittelenglisch. Es ist ein unschĂ€tzbares Artefakt fĂŒr Gelehrte der englischen und französischen Sprachwissenschaft sowie der Literaturgeschichte.
Sammelband von Oxford
Die Handschrift, die unter der Signatur MS Digby 86 in der Bodleian Library in Oxford aufbewahrt wird, ist mit ihrer wunderbaren Vielfalt an Inhalten ein vollkommenes Unikat. Auf dem letzten Folio unterzeichnet der Schreiber mit einem SelbstportrĂ€t - einem cartoonhaft gezeichneten mĂ€nnlichen Kopf mit einer eng anliegenden Kapuze samt einer Beischrift: scripsi librum in anno et iii mensibus - "Ich schrieb das Buch in einem Jahr und drei Monaten". Das Ergebnis seiner fĂŒnfzehnmonatigen Arbeit ist eines der bedeutendsten KollektaneenbĂŒcher, die aus dem mittelalterlichen England ĂŒberlebt haben: skurrile Kombinationen von fast 100 Texten, die von Religion ĂŒber Wissenschaft bis hin zu weltlicher Literatur reichen und in drei Sprachen geschrieben sind: Mittelenglisch, anglo-normannisches Französisch und Latein. Der sogenannte Sammelband von Oxford enthĂ€lt medizinische Rezepte, ZaubersprĂŒche, Gebete, Prophezeiungen, Zaubertricks, fromme Lehren, einen liturgischen Kalender, religiöse Lieder, lebhafte Debatten, Gedichte ĂŒber Liebe und Tod, Sprichwörter, Fabeln, schwankartige ErzĂ€hlungen, skurrile Spiele und geschlechtsspezifische SchmĂ€htexte. Nach dem vom Schreiber verwendeten Dialekt zu urteilen, entstand die Handschrift in Gloucestershire oder SĂŒd-Worcestershire zwischen 1271 und 1283.
Eine echte RaritÀt
Die Tatsache, dass Digby aus dem 13. Jahrhundert stammt, trĂ€gt zu besonderem Reiz bei, denn englische literarische Ăberreste aus der Zeit vor 1300 sind sehr selten. Gelehrte auf beiden Seiten der Volkssprachen Französisch und Englisch sind zutiefst von ihm fasziniert. **Einige der Texte sind nirgendwo sonst zu finden, z. B. die französischen Artusgeschichten Lai des Trinkhorns (eine mittelalterliche Versdichtung ĂŒber ein Trinkhorn, aus dem betrogene MĂ€nner nicht trinken können, ohne etwas zu verschĂŒtten) und Strife between Two Ladies (eine offene Debatte ĂŒber weibliche Politik) wie auch die englische Fabliau (komische, schwankartig-obszöne ErzĂ€hlungen, die aus dem hochmittelalterlichen Frankreich stammen) Dame Sirith sowie die Fabel Der Fuchs und der Wolf. Die Sammlung enthĂ€lt auch die frĂŒheste erhaltene Fassung von Die Drossel und die Nachtigall. Die in diesem Band dargebotenen Interpretationen der jeweiligen Texte, die Aufmachung und die BesitzverhĂ€ltnisse der Handschrift zeigen, dass es in Digbys lebendiger **Aufzeichnung des gesellschaftlichen und geistigen Treibens einer buchbesitzenden Adelsfamilie viel zu entdecken gibt. Neben literarischen und religiösen Texten handelt es sich vor allem um ein Handbuch mit praktischen Informationen, das einen Kalender, einen Text ĂŒber arabische Zahlen, Prophezeiungen nach dem Wochentag, auf den Weihnachten fĂ€llt, Pflege von Jagdvögeln, Anweisungen zur Berechnung beweglicher Feste und eine Liste der englischen Könige bis Edward I. enthĂ€lt. Zwei Texte befassen sich auch mit der Vermeidung von UnglĂŒck, einer berechnet GlĂŒcks- und UnglĂŒckstage nach dem Mond, der andere listet einfach die UnglĂŒckstage des Jahres auf - wie die Festtage sind einige fest und andere nicht.
Die Geschichte der Handschrift
Die Handschrift wurde vom Schreiber Richard de Grimhill II. (ca. 1263 - ca. 1308) fĂŒr seinen Eigengebrauch angefertigt und scheint nach seinem Tod ĂŒber seine Tochter Amice an die Familie Underhill ĂŒbergegangen zu sein. In der Handschrift finden sich verschiedene Randnotizen von Mitgliedern der Familie Underhill zusammen mit einem Testament. Thomas Allen (1540-1632) war ein Mitglied des Trinity College in Oxford und erwarb das Buch im 16. Jahrhundert. Der 1622 erstellte Katalog seiner Sammlung listet Digby 86 als â80 A.Iâ mit der Referenznummer "I" auf f. 1r der Handschrift auf. Das Manuskript wurde von Allen an Kenelm Digby (1603-65) vermacht, der es seinerseits im Jahr 1663 der Bodleian Library schenkte.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Facsimile of Oxford, Bodleian Library, MS Digby 86
Compilation of Oxford - Umfang / Format
- 420 Seiten / 20,6 Ă 14,0 cm
- Herkunft
- GroĂbritannien
- Datum
- 1271â1283
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Anglicana
- Buchschmuck
- Rund zwei Dutzend Marginalien
- Inhalt
- Sammlung von 97 Texten, darunter Fabeln und romantische Lyrik, Rezepte, ZaubersprĂŒche, aber auch Gebete und ein Kalender
- Auftraggeber
- Richard de Grimhill II.
- KĂŒnstler / Schule
- Richard de Grimhill II. (Schreiber)
- Vorbesitzer
- Richard de Grimhill II.
Amice Grimhill
William Underhill
Thomas Allen
Kenhelm Digby
#1 Facsimile of Oxford, Bodleian Library, MS Digby 86
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Englisch
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