Schedelsche Weltchronik
Nürnberg (Deutschland) — 1493


Schedelsche Weltchronik
Der Tempelberg
Dieser Holzschnitt, der hier als Salomonischer Tempel bezeichnet wird, obwohl er auch die Mondsichel des Islam trägt, zeigt den Felsendom und den Rest des Tempelbergs, eine Anhöhe in der Altstadt von Jerusalem, die von Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen als heilige Stätte verehrt wird. Er erscheint in dem Abschnitt, der die sechs Zeitalter der Weltgeschichte skizziert, insbesondere für das vierte Zeitalter, in dem die babylonische Gefangenschaft auf die Zerstörung des ersten Tempels folgte.
Schedelsche Weltchronik
- Schedel's World Chronicle
- Liber Chronicarum de Hartmann Schedel
- Nuremberg Chronicle
- Liber Chronicarum von Hartmann Schedel
- Nürnberger Chronik
- Schedelsche Weltchronik
- Weltchronik von Hartmann Schedel
- Liber Chronicarum - Schedelsche Weltchronik
Kurzbeschreibung
Die Schedelsche Weltchronik gilt als das größte und bedeutendste Buchprojekt aus der Frühzeit des Buchdrucks. Im faszinierenden Milieu der Nürnberger Humanisten und Künstler des späten 15. Jahrhunderts versammelte sich eine Gruppe um Hartmann Schedel. Die großen Namen kamen dort zusammen: Michael Wolgemut - der Lehrer von Albrecht Dürer! - und Wilhelm Pleydenwurff als Künstler der grandiosen Holzschnitte, Anton Koberger als Drucker, dazu noch finanzkräftige Bürger und Humanisten als Förderer und Finanziers des gigantischen Projekts. Das bedeutende Werk umfasst die Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jahr 1493 und ist heute besonders berühmt für seine wunderbaren Stadtbilder, von denen einige als die ersten realistischen Darstellungen dieser Städte gelten.
Schedels Weltchronik
Das größte und bedeutendste Projekt aus der Frühzeit des Buchdrucks ist die Idee von Hartmann Schedel (1440-1514), der einige der wichtigsten Persönlichkeiten Nürnbergs, eines pulsierenden Zentrums der deutschen Renaissance, für sein Hauptwerk um sich scharte. Unter der Schirmherrschaft der wohlhabenden Nürnberger Bürger und der Humanisten der Stadt vereinte Schedel unter anderem Michael Wolgemut - den Lehrer Albrecht Dürers - und Wilhelm Pleydenwurff als Künstler der grandiosen Holzschnitte, wobei Anton Koberger als Drucker fungierte. Das Ergebnis war die Schedelsche Weltchronik, gedruckt 1493 unter dem lateinischen Titel Liber Chronicarum, mit einer deutschen Übersetzung von Georg Alt, die Weltchronik erschien gleichzeitig.
Ein Renaissance-Mensch unter Gleichgesinnten
Hartmann Schedel (1440-1514), ein Nürnberger Arzt, Humanist und Historiker, verfolgte mit seiner Chronik das Ziel, eine umfassende, nachvollziehbare Ordnung der Welt zu schaffen. Es gelang ihm, dieses Vorhaben genial umzusetzen. Nürnberg, die fränkische Metropole und das süddeutsche Zentrum des Humanismus und der Kunst um 1500, bot dafür die idealen Voraussetzungen. Schedel, dessen umfangreiche Bibliothek noch heute berühmt ist, wurde in den höchsten Kreisen der Nürnberger Gesellschaft geschätzt und verkehrte mit allen großen Köpfen der Stadt. So gelang es ihm, viele der Bürger für das Projekt zu begeistern und die größten Namen dafür zu gewinnen.
Eine Weltgeschichte
Die Chronik, die sich von der Erschaffung der Erde bis zum Jahr 1493 erstreckt, ist in sechs Teile unterteilt, die jeweils den sechs Zeitaltern der Welt entsprechen, eine Aufteilung, wie sie damals typisch war. So fügt ihr Hartmann Schedel nach der Einleitung des Isidor von Sevilla einen siebten und achten Teil bei. In diesem Versuch einer Ordnung der Welt sammelte der Renaissance-Gelehrte biblische Geschichten, historische Ereignisse und Personen, kuriose und sensationelle Wundergeschichten und geographische Informationen. In der Form, wie sie 1493 veröffentlicht wurde, spiegelte die Schedelsche Weltchronik den damaligen Wissensstand wider.
Ein Projekt ohne Vorgänger
Das ehrgeizige Buchprojekt wurde in der berühmten Druckerei von Anton Koberger verwirklicht. 100 Setzer und Drucker an 18 Druckmaschinen beschäftigten sich fünfzehn Monate lang mit der Arbeit an der Weltchronik. Auf 568 Seiten vereinigt das Werk über 1.800 Holzschnitte - eine beispiellose Fülle an Bildern. Die Verantwortung für diese künstlerische Gestaltung lag bei dem Ausnahmekünstler Michael Wolgemut zusammen mit Wilhelm Pleydenwurff und seiner Werkstatt. Dies ist die Werkstatt, in dem der berühmteste Nürnberger Künstler dieser Zeit, Albrecht Dürer, bis zum Jahr 1490 seine Lehre absolviert hatte. Ob er sich auch selbst an dem Buchprojekt beteiligte, wird unter Forschern heftig diskutiert.
Der faszinierende Bildschmuck
Die Schedelsche Weltchronik enthält zahllose Illustrationen zu Geschichten aus der Bibel, aus dem Leben von Heiligen, Wundergeschichten und Ähnliches. So gibt es eine Seite mit einer Liste und Darstellung von wundersamen Geschöpfen aus antiken Quellen, ähnlich den Miniaturen mittelalterlicher Bestiarien. Doch besonders berühmt sind die Illustrationen der geographischen Teile des Buches: 29 doppelseitige Stadtansichten, eine Weltkarte und eine Europakarte zieren die Chronik. Besonders herausragend ist der Holzschnitt von Nürnberg mit der Kaiserburg, die über der Stadt thront. Aber auch Rom, Paris, Köln und unzählige andere Städte wurden abgebildet und bieten so teilweise die ältesten realistischen Darstellungen dieser Städte. Schedel wollte kein Werk der Phantasie, sondern möglichst realistische Ansichten, die die Stadtbeschreibungen illustrativ begleiten sollten.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Schedel's World Chronicle
Liber Chronicarum de Hartmann Schedel
Nuremberg Chronicle
Liber Chronicarum von Hartmann Schedel
Nürnberger Chronik
Schedelsche Weltchronik
Weltchronik von Hartmann Schedel
Liber Chronicarum - Schedelsche Weltchronik - Umfang / Format
- 648 Seiten / 43,0 x 30,0 cm
- Herkunft
- Nürnberg (Deutschland)
- Datum
- 1493
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 1809 Holzschnitte
- Künstler / Schule
- Autor: Hartmann Schedel
Graveure: Albrecht Dürer und Michael Wolgemut
Drucker: Anton Koberger

Schedels Weltchronik
Massilia
Marseille liegt am klaren blauen Wasser des Mittelmeers und ist die älteste Stadt Frankreichs. Heute ist die Stadt, der die Römer den Namen Massilia gegeben hatten, für ihr einzigartiges kosmopolitisches Flair bekannt. Die vorliegende Seite präsentiert nicht nur die Ansicht der Stadt vom Meer aus, sondern auch eine Geschichte, die von der Gründung durch die Phönizier bis zur Römerzeit reicht, und enthält außerdem eine Legende über Maria Magdalena.
Dieses Bild betont die Verteidigungsanlagen von Marseille, insbesondere den Schutz seiner Wasserstraßen – sie sind entscheidend für diese Stadt, die das Mittelmeer über die Rhône mit dem französischen Landesinneren verbindet. Abgesehen von den Befestigungsanlagen ist das ungeordnete Stadtbild eine bemerkenswerte architektonische Mischung von ganz einfachen bis zu großartigen Gebäuden mit detaillierten Ansichten, was alleine schon die Fenster deutlich machen.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Schedelsche Weltchronik“
Schedel's World Chronicle
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- Pytheas Books – Budapest
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