Tacuinum Sanitatis - Codex Paris
Das „Tacuinum Sanitatis“ ist ein Gesundheitsratgeber des Mittelalters, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts im Rheinland angefertigt wurde. Jede Seite des Werkes ist mit einer luxuriösen Miniatur verziert. Das Werk beruht auf dem medizinischen Traktat des arabischen Arztes Ibn Butlan und liefert neben Ratschlägen für eine gesunde Lebensweise auch interessante Informationen über das Alltagsleben im Mittelalter.
Tacuinum Sanitatis – Codex Paris
Im elften Jahrhundert verfasste der Arzt Ibn Butlan das medizinische Werk „Taqwim es-sihha“. Auf der Grundlage dieses Werkes entstand die lateinische Buchreihe „Tacuinum Sanitatis“. Dabei handelt es sich um vorzüglich illustrierte Bildercodices aus Wien, Rom, Lüttich und Paris. Der Pariser Codex enthält besonders feine und ansprechende Miniaturen. Die Handschrift ist ein medizinischer Ratgeber mit Vorschlägen für eine gesunde Lebensweise. Jede Seite des Werkes ist mit einer aufwendigen Miniatur illuminiert, welche von einem erklärenden Text begleitet ist. Der herrliche Bildband befindet sich heute in der französischen Nationalbibliothek in Paris.
Medizin im Mittelalter
Ibn Butlans Gesundheitsratgeber ist eine interessante und historisch bedeutende Quelle über die Medizin und auch über das alltägliche Leben im Mittelalter. Für eine gesunde Lebensweise waren seiner Meinung nach verschiedene Elemente entscheidend: eine richtige Ernährung, Bewegung und genug Schlaf und ein ausgeglichener Gemütszustand. Er empfahl ein Leben im Einklang mit der Natur, dies garantiere den Menschen Gesundheit und Wohlbefinden. Die Miniaturen stellen typisch mittelalterliche Speisen und ebenso die Herstellung verschiedener Nahrungsmittel und wichtiger sachlicher Güter dar.
Einfallsreiche Illustration
In den Miniaturen des Pariser Codex konnte der begabte, leider anonyme Buchmaler seine ganze fantasievolle Vorstellungskraft ausleben. Er malte Bilder einer mit bunten Gefäßen und funkelnden Glasfläschen gefüllten Zuckerbäckerei, in der man die beliebtesten Naschereien des Mittelalters kaufen konnte. Andere Miniaturen zeigen Frauen bei der Herstellung von Käse, Nudeln oder Butter und beim Backen von gesundem Schwarzbrot. Er stellte Händler beim Verkauf von Salz, Geflügel, von Öl oder Kerzen und Seidenstoffen dar. Seine reizvollen Illustrationen geben ein grenzenloses Spektrum des mittelalterlichen Alltagslebens wieder.
Ein einflussreiches Werk
Der arabische Codex des Ibn Butlan wurde am Hofe König Manfreds von Sizilien in Palermo im 13. Jahrhundert erstmals in die lateinische Sprache übersetzt und so einer großen Leserschaft zugängig gemacht. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Traktat in der Lombardei mit einem aufwendigen und luxuriösen Illustrationszyklus versehen. Von hier aus wurde der Codex weit über die Grenzen Italiens hinaus verbreitet. Die Pariser Ausgabe entstand im Rheinland und enthält einige der hochwertigsten Miniaturen der deutschen Gotik-Buchkunst.
Kurzbeschreibung: Das „Tacuinum Sanitatis“ ist ein Gesundheitsratgeber des Mittelalters, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts im Rheinland angefertigt wurde. Jede Seite des Werkes ist mit einer luxuriösen Miniatur verziert. Das Werk beruht auf dem medizinischen Traktat des arabischen Arztes Ibn Butlan und liefert neben Ratschlägen für eine gesunde Lebensweise auch interessante Informationen über das Alltagsleben im Mittelalter.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Tacuinum Sanitatis
- Umfang / Format
- 216 Seiten / 35,5 × 22,5 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Mitte des 15. Jahrhunderts
- Stil
- Buchschmuck
- Alle 216 Seiten sind illuminiert
- Künstler / Schule
- Ububchasym de Baldach alias Ibn Butlân (gest. in Baghdad in 1068) (Autor)
- Vorbesitzer
- Graf Ludwig von Württemberg und seine Frau, Matilda, die Tochter von Ludwig II. Bayern
Tacuinum Sanitatis – Codex Paris
Neunaugen-Fischerei
Neunaugen sind fischähnliche Wirbeltiere, die stark an Aale erinnern und eine beliebte Speise in der historischen, römischen Küche waren. In aristokratischen Kreisen waren sie sogar in ganz Europa verbreitet und wurden gerade während der Fastenzeit gerne anstelle des verbotenen Fleisches verzehrt. So sollen Neunaugen sogar eine der Lieblingsspeisen König Henrys I. von England gewesen sein. Die Miniatur zeigt, wie die Tiere im Fluss gefangen und in wassergefüllten Trögen frisch verkauft wurden.

Tacuinum Sanitatis - Codex Paris
Ein Schwein wird geschlachtet
Diese Szene aus einer Metzgerei wird so dargestellt, als würde der Betrachter geradewegs durch die Eingangstüre des mit Ziegeln gedeckten Gebäudes schauen. Der große Körper eines schon geöffneten Schweins hängt kopfüber an den Hinterbeinen neben einem Schinken und einem weiteren Stück Fleisch. Der Metzgerlehrling, ein blonder junger Mann in einer blauen Tunika mit rosa Beinkleidern, hält sich schon mit einem Hackmesser in der Hand bereit.
Der Metzger selbst, bekleidet mit einem grünen Hut und einer Tunika mit blauen Beinkleidern, hat ebenfalls ein Messer in der Hand, um das Tier weiter zu zerlegen. Die Organe wurden bereits entfernt, und die Wunde in der Kehle des Tieres zeigt an, dass das Blut bereits herausgeflossen ist – die letzten Tropfen hängen dem Tier noch am Maul. Der Text warnt übrigens vor dem Verzehr von Fleisch, da dies zu Verstopfung führen könne.

#1 Tacuinum Sanitatis
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