Bilder aus der Toskana im Mittelalter: 651 detailreiche Miniaturen zur ereignisreichen Geschichte von Lucca
Chronik von Lucca von Giovanni Sercambi
Lucca (Italien) — 1368–1424


Chronik von Lucca von Giovanni Sercambi
Truppen aus Florenz auf dem Marsch
Die florentinische Kavallerie ist an ihren charakteristischen roten Lilien gut zu erkennen. Sie reitet zu Pferd, während Fußsoldaten eine Viehherde an einer ummauerten Stadt vorbei treiben. Tiere waren ein wichtiger Teil jeder mittelalterlichen Armee und gehörten zum Gepäckzug, der ihr folgte. Die florentinischen Soldaten sind mit Kettenhemden und Stahlhelmen mit offenem Gesicht ausgestattet; ihre Lanzen sind wie ein Wald. Ein Mann unter ihnen hat einen violetten Hut und einen gestreiften Mantel, wahrscheinlich der condottiere oder "Söldnerführer", vielleicht auch ein Legat.
Chronik von Lucca von Giovanni Sercambi
- Chronicles of Lucca by Giovanni Sercambi
- La Crónica de Lucca
- La Cronica de Lucca de Giovanni Sercambi
- Le croniche di Luccha
Kurzbeschreibung
Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts war die italienische Stadt Lucca, ebenso wie unzählige andere Städte Europas im Mittelalter, geplagt von politischer Korruption, von Kriegen und Morden und vom Einfall der Pest. Mit dem Regierungsantritt Paolo Guinigis änderte sich das Schicksal der Stadtbevölkerung jedoch. In der Stadtchronik Luccas erzählt der Schrifsteller Giovanni Sercambi von den bedeutenden historischen Ereignissen Luccas im Zeitraum von 1164 bis 1423 und illustriert seine Schilderungen in über 651 detailreichen Miniaturen.
Die Chronik von Lucca
Eine Chronik ist eine geschichtliche Prosaerzählung, die historische Ereignisse in zeitlicher Reihenfolge geordnet darstellt. Während manche Chroniken des Mittelalters lediglich aus einer Auflistung historisch bedeutender Daten bestehen, enthalten andere ausführliche Schilderungen über einzelne Jahresereignisse und wurden mit prachtvollen Miniaturen ausgestattet. Eine der schönsten und spannendsten Stadtchroniken des 14. und 15. Jahrhunderts wurde vom italienischen Schriftsteller Giovanni Sercambi verfasst. Er schrieb ein historisches Quellenwerk über seine geliebte Heimatstadt Lucca. In über 651 detailreichen Illustrationen hielt er die besonderen landschaftlichen und architektonischen Gegebenheiten der Stadt fest, zeichnete historische Großereignisse auf und demonstrierte das alltägliche Leben der Bewohner von Lucca im Hochmittelalter.
Ein berühmter Schreiber
Giovanni Sercambi lebte von 1348 bis 1424 und war einer der bedeutendsten und hoch angesehensten Bürger der italienischen Stadt Lucca. Der hoch gebildete Sercambi arbeitete hier als Apotheker und war gleichzeitig der berühmteste und einflussreichste Schriftsteller der Stadt. Sercambi war ein Anhänger der regierenden Gunigi-Familie und diente in ihrem Namen als Soldat und öffentlicher Beamter. Seine „Chronica delle cose di Lucca“ erzählt die Geschichte seiner Stadt von 1164 bis 1423 und machte ihn weit über die Grenzen Luccas und ganz Italiens hinaus bekannt. Neben seiner Chronik ist er heute vor allem für seine Werke „Novelle“ und „Monito“ bekannt, in welchen er sich mit biologischen Fakten über die Abstammung und Herkunft der Bürger von Lucca beschäftigte. Sercambi war mit seinem umfassenden naturwissenschaftlichen Wissen und seiner schriftstellerischen Begabung ein bedeutender Vorreiter der Renaissance.
Im Auftrag der Fürstenfamilie
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war die Stadt Lucca gepeinigt von politischer Korruption, von Mordfällen und vom Einfall der Pest. In ebendieser Zeit tat sich das Haus Guinigi als wohlhabendste und unbestreitbar einflussreichste Familie der Stadt hervor. Racheakte und Mordanschläge innerhalb der Familie führten dazu, dass lediglich Paolo, der jüngste Sohn aus dem aristokratischen Hause das Jahr 1400 erlebte. Am 21. November 1400 wurde er zum Statthalter von Lucca erkoren, was er zu großem Teil dem weisen Rat seines Freundes und Staatsangestellten Giovanni Sercambi verdankte. Mit seiner Amtserhebung begann für die Geschichte Luccas eine dreißigjährige Periode, die mit Sicherheit eine Zeit des relativen Friedens und der Waffenruhe war. Man trat Verschwörungen und Spannungsmomenten mit Klugheit, Bedacht und ohne Rachegeist entgegen und auch in wirtschaftlicher Hinsicht florierte die Stadt. Die Chronik Sercambis ließ Paolo Guinigi verfassen, um die schicksalhaften Ereignisse in der Geschichte seiner Stadt für die Nachwelt festzuhalten.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Chronicles of Lucca by Giovanni Sercambi
La Crónica de Lucca
La Cronica de Lucca de Giovanni Sercambi
Le croniche di Luccha - Umfang / Format
- 726 Seiten / 27,7 x 20,0 cm
- Herkunft
- Lucca (Italien)
- Datum
- 1368–1424
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 651 Miniaturen
- Künstler / Schule
- Autor: Giovanni Sercambi (1348–1424)
- Vorbesitzer
- Paolo Guinigi

Chronik von Lucca von Giovanni Sercambi
Urban VI. wird von Karl III. in der Burg von Nocera belagert
Während des Krieges der Acht Heiligen, eines Konflikts zwischen dem Papsttum und einem Bündnis italienischer Stadtstaaten und Gemeinden, musste Papst Urban VI. (1318–1389) aus Rom fliehen und fand Zuflucht in der Burg der Stadt Nocera Inferiore. Dort begann sein Cousin und Feind, König Karl III. von Neapel, ihn zu belagern. Dieser Krieg war Teil des westlichen Schismas, das die katholische Kirche zwischen Papst und Gegenpapst spaltete.
Die obere Miniatur auf der Seite zeigt das Lager und die Armee Karls III., die größtenteils aus Söldnertruppen unter dem Kommando des berühmten englischen Condottiere Sir John Hawkwood besteht. Ein Katapult hat gerade einen Stein abgeschossen, der durch die Luft fliegt. In der unteren Miniatur wird Urban nach 6-monatiger Belagerung von zwei neapolitanischen Baronen befreit.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Chronik von Lucca von Giovanni Sercambi“
La Crónica de Lucca
- Verlag
- AyN Ediciones – Madrid, 2006
- Limitierung
- 995 Exemplare
- Einband
- Leder mit goldverziertem Rücken, dem Original aus dem 18. Jahrhundert entsprechend
- Kommentar
-
1 Band
Sprache: Spanisch - Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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