Gulbenkian-Apokalypse

Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)

London (Vereinigtes Königreich) — 1265–1270

Atemberaubend schöne, goldleuchtende Miniaturen für den Heiligen Vater: Eine der schönsten englischen Apokalypsen-Handschriften der frühen Gotik, geschaffen für Papst Clemens IV.

  1. Eine der schönsten und prächtigsten Apokalypse-Handschriften aus England

  2. Wohl eine Auftragsarbeit Papst Clemens' IV. (1190–1268), würdet eines Stellvertreters Christi auf Erden

  3. Zu ihren Besitzern zählen die Sammler Cesare Battaglini, Henry Yates Thompson und schließlich der Industrielle Calouste Gulbenkian

Gulbenkian-Apokalypse

€€€ (3.000€ - 7.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis: Hier anmelden!
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Gulbenkian-Apokalypse

Die Gulbenkian-Apokalypse entstand zwischen 1265 und 1270 in London. Die gotische Apokalypsen-Handschrift ist mit hochwertigen Miniaturen in goldenen Rahmen geschmückt. Sie ist eine der schönsten Manuskripte der englischen Apokalypsen-Tradition und befindet sich heute im Gulbenkian-Museum in Portugal, wonach der Codex benannt wurde.

Die Gulbenkian-Apokalypse

Im 13. und 14. Jahrhundert entstand in England eine Reihe kostbarer und künstlerisch wertvoller illuminierter Handschriften zur Johannesoffenbarung, auch bekannt als Apokalypse, dem letzten Buch der Bibel. Die Gulbenkian-Apokalypse ist eine der schönsten Ausgaben dieser Manuskripte. Das Werk ist mit einer großen Anzahl hochwertiger Miniaturen in goldenen Rahmen geschmückt. Es wurde wahrscheinlich im Auftrag von Papst Clemens IX. hergestellt und befand sich im Besitz mehrerer prominenter Kunstliebhaber. Heute wird die prächtige Handschrift im Museum des Calouste Gulbekian in Lissabon aufbewahrt, woher der Codex auch seinen Namen erhielt.

Interessanter Bilderzyklus

Die Gulbenkian-Apokalypse schmückt ein prachtvoller Bildzyklus von 152 halbseitigen Miniaturen. 78 dieser Illustrationen stellen die Geschichte von Ende der Welt und vom Tag des Jüngsten Gerichts bildhaft dar. 74 weitere Szenen illustrieren kurze Auszüge des recht langen und im 13. Jahrhundert in englischen Apokalypse-Handschriften beliebten Kommentars des Berengaudus. Alle Bilder, in ihren unterschiedlichsten Farben und Formen, werden in einem goldenen, rechteckigen Rahmen dargestellt. Während die Darstellungen zum biblischen Text die Rolle des Johannes als Visionär hervorheben, betonen die Illustrationen zum Kommentar die Bedeutung der Predigt und die bischöfliche Autorität. Die Miniaturen des Gulbenkian-Codex stellen die Bilder anderer illustrierte Apokalypsen-Handschriften deutlich in den Schatten. Die qualitativ hochwertigen Illuminationen befinden sich in einem exzellenten Erhaltungszustand, sodass wir diese wunderschönen Bilder noch heute in ihrer vollen Pracht bewundern können.

Prominente Vorbesitzer

Die Gulbenkian-Apokalypse wurde sehr wahrscheinlich im Auftrag des Papstes Clemens IX. angefertigt. Der italienische Kunstsammler Cesare Battaglini, welcher mit einer Nachfahrin Clemens´ IX. verheiratet war, konnte die Handschrift in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem stolzen Preis erstehen. Zwischen 1899 und 1920 befand das Manuskript sich im Besitz des englischen Zeitungsmagnaten und Buchsammlers Henry Yates Thompson. Zu guter Letzt erwarb der Portugiese Calouste Gulbenkian den wertvollen Codex für sein Museum Lissabon.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Gulbenkian Apocalypse
Apocalipsis Gulbenkian
Apokalypse Gulbenkian
Apocalisse Gulbenkian
Apocalipse Gulbenkian
Umfang / Format
152 Seiten / 27,0 × 21,7 cm
Datum
1265–1270
Stil
Sprache
Schrift
Gotisch
Buchschmuck
153 prächtige halbseitige Miniaturen mit Blattgold und Blattsilber
Vorbesitzer
Pabst Clement IX. (1667–1669)
Cesare Battaglini de Rimini
Henry Yates Thompson (1838–1928)
Calouste Gulbenkian (1869–1955)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 2000
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

Gulbenkian-Apokalypse

Der Erste Reiter der Apokalypse

Der Erste Reiter der Apokalypse erscheint hier vor einem Hintergrund, der einen goldenen Rahmen mit einem fein gemusterten blauen Rechteck in der Bildmitte kombiniert. Der Reiter ist dabei wie ein spätmittelalterlicher Adliger gekleidet: „Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm! Da sah ich ein weißes Pferd; und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben und als Sieger zog er aus, um zu siegen.“ (Apk 6, 1-2)

Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
Einzelseite

Gulbenkian-Apokalypse

Das Jüngste Gericht

„Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in den Büchern aufgeschrieben war.“(Offb 20, 12) Hier sehen wir das entscheidende Ereignis aus dem Buch der Offenbarung, das in zwei belebte und bunte Register unterteilt ist.

Im unteren Register wacht ein Engel mit einem Schwert vor einer Waage, die Gottes Hand vom Himmel aus nach unten hält. Mit ihr werden alle gewogen und diejenigen, die nicht im Buch des Lebens zu finden sind, werden in den Feuersee geworfen, der hier im Höllenschlund dargestellt wird; die Gläubigen dagegen erscheinen im oberen Register glücklich vereint mit Christus. In dieser reich vergoldeten Szene versammeln sich die Erwählten um Christus in seiner Herrlichkeit.

Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
Faksimile-Editionen

#1 Apocalipsis Gulbenkian

M. Moleiro Editor – Barcelona, 2000
Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
Gulbenkian-Apokalypse – M. Moleiro Editor – MS L.A. 139 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 2000
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Pergament mit einem roten Lederschuber
Kommentar: 1 Band (224 Seiten) von Nigel J. Morgan, Emílio Rui Vilar, Aires Nascimento, Michelle P. Brown und Suzanne Lewis
Sprachen: Spanisch, Englisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€€ (3.000€ - 7.000€)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis: Hier anmelden!
Das könnte Sie auch interessieren:
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardena – M. Moleiro Editor – Museo Arqueológico Nacional (Madrid, Spanien) / Francisco de Zabálburu y Basabe Library (Madrid, Spanien) / Museu Diocesà (Gerona, Spanien) / Metropolitan Museum of Art, The Clo
Beatus von Liébana - Codex San Pedro de Cardena
Skriptorium des Klosters von San Pedro de Cardeña (Burgos, Spanien) – Zwischen 1175 und 1185

Die bildgewaltige Brücke zwischen Romanik und Gotik: Eine Beatus-Handschrift mit 51 goldverzierten Miniaturen von zwei Meistern ihres jeweiligen Stils

Erfahren Sie mehr
Trierer Apokalypse – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Codex 31 – Stadtbibliothek (Trier, Deutschland)
Trierer Apokalypse
Nordfrankreich (wohl Tours) – Um 800

Mit Miniaturen basierend auf klassischen Motiven und selbst Vorlage für Jahrhunderte: Eine der ältesten und zeitgleich eine der umfangreichsten Bilderhandschriften zur Offenbarung

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag