Mit seinen handschriftlichen Notizen versehen: Das prächtige Gebetbuch König Heinrichs VIII. von England mit wunderbaren Trompe-l'oeil-Miniaturen
Gebetbuch König Heinrichs VIII.
London (Vereinigtes Königreich) — Ca. 1540–1541

Gebetbuch König Heinrichs VIII.
London (Vereinigtes Königreich) — Ca. 1540–1541
Das königliche Gebetbuch des französischen Miniaturisten Jean Mallard ist aufwendig in der Trompe-l'oeil-Technik verziert
Die prächtigen Miniaturen beziehen sich ununterbrochen auf König Heinrich VIII., der gleich mehrmals auftaucht
Und eine weitere Besonderheit: Das Gebetbuch ist mit unschätzbaren handschriftlichen Notizen des Königs versehen

Gebetbuch König Heinrichs VIII.
David gegen Goliath
Eine der bekanntesten Miniaturen in dieser Handschrift ist ein Stück politischer Propaganda aus der englischen Reformation im 16. Jahrhundert: Wir sehen König Heinrich VIII. als biblischen David, der sich gegen Goliath stellt, hier von Papst Paul III. verkörpert. Der Papst, der den englischen König exkommuniziert hat, trägt einen prächtigen griechischen Kürass mit Beinschienen, die vor Blattgold schimmern. Er schaut leicht abwesend auf die Spitze seiner massiven Lanze, während sich Henry/David, als Prinz aus dem 16. Jahrhundert gekleidet, still und ganz für sich auf seinen tödlichen Schlag vorbereitet.
Gebetbuch König Heinrichs VIII.
- King Henry's Prayer Book
Kurzbeschreibung
Das private Gebetbuch König Heinrichs VIII. Von England ist eines der schönsten und intimsten Objekte, die mit seiner Person verbunden sind. Ein Werk des französischen Miniaturisten Jean Mallard, ist das Gebetbuch auf 360 Seiten überreich ausgeschmückt. Die wunderschönen Miniaturen haben durchgehend einen unmittelbaren Bezug zum König, ja zeigen ihn mehrmals sogar selbst! Und als weitere unschätzbare Besonderheit sind an den Rändern der Textseiten handschriftliche Notizen des Königs zu lesen! Dies zeigt, welche Bedeutung das wunderschöne Gebetbuch für Heinrich VIII. hatte, als religiöses Andachts- und privates Tagebuch.
Gebetbuch König Heinrichs VIII.
Das private Gebetbuch König Heinrichs VIII. Von England ist eines der schönsten und intimsten Objekte, die mit seiner Person verbunden sind. Ein Werk des französischen Miniaturisten Jean Mallard, ist das Gebetbuch auf 360 Seiten überreich ausgeschmückt. Die wunderschönen Miniaturen haben durchgehend einen unmittelbaren Bezug zum König, ja zeigen ihn mehrmals sogar selbst! Und als weitere unschätzbare Besonderheit sind an den Rändern der Textseiten unzählige handschriftliche Notizen des Königs zu lesen! Dies zeigt, welche Bedeutung das wunderschöne Gebetbuch für Heinrich VIII. hatte, als religiöses Andachts- und privates Tagebuch.
Ein französisches Kunstwerk für den englischen König
Das elegante Gebetbuch König Heinrichs VIII. wird heute aufbewahrt in der British Library in London. Es handelt sich bei der Handschrift um einen besonderen Schatz aus der Privat-Bibliothek des Königs. Das Gebetbuch, um 1540–1541 entstanden, ist ein Werk des bedeutenden französichen Miniaturisten Jean Mallard. Mallard war unter anderem für den französischen König Francois I. tätig. Im Auftrag des englischen Königs fertigte Jean Mallard ein wahres Schmuckstück eines privaten Andachtsbuches, das mit sieben Miniaturen und wunderschön gestalteten Textseiten glänzt. Das Gebetbuch ist einzig und allein für den englischen König gefertigt worden und hat einen unmittelbaren Bezug zu seiner Person.
Heinrich VIII. Als biblischer König David
Die Miniaturen auf den insgesamt 360 Pergamentseiten begeistern mit ihrer meisterhaften Ausführung. Mallard präsentiert sich hier als Meister der Trompe-l'oeil-Technik, wenn er einen Holzrahmen oder ein kleines Früchte-Arrangement imitiert. Geschmückt mit ornamentalen Girlanden, beinhalten diese Rahmen Szenen mit biblischem Inhalt oder mit Darstellungen Heinrichs VIII. selbst. Eine Miniatur etwa zeigt den König in einem prächtigen Palast-Raum - seinem Schlafgemach - auf einem Stuhl sitzend und lesend in das Stundenbuch vertieft. Außerdem findet sich eine weitere Darstellung mit dem Harfe spielenden Heinrich VIII., eine Anspielung auf König David, mit dem sich Heinrich in einer Reihe sah. Eine besonders schöne Miniatur zeigt Heinrich VIII. schließlich im Kampf des David gegen Goliath: Heinrich als kleiner David kämpft gegen den Riesen Goliath in Gestalt von Papst Paul III., der den englischen König exkommuniziert hatte.
Einblick in die innersten Gedanken des Königs
Die wunderschönen Textseiten sind in Heinrichs Gebetbuch keineswegs den Miniaturseiten untergeordnet, sondern mit mindestens ebenso viel Aufwand gestaltet. Herrlich bunt und abwechslungsreich gestaltete Initialen zieren die Texte. Und eine weitere Besonderheit macht das Gebetbuch zu einem einmaligen Artefakt: über 100 handschriftliche Notizen am Seitenrand. Diese sind private Aufzeichnungen und Anmerkungen des Königs, die er während der Lektüre notierte. Sie gewähren Einblick in die innerste Gedankenwelt des Königs, der sich augenscheinlich eingehend mit den Psalmen und religiösen Gedanken des Gebetbuches beschäftigte.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- King Henry's Prayer Book
- Umfang / Format
- 360 Seiten / 20,5 x 14,0 cm
- Herkunft
- London (Vereinigtes Königreich)
- Datum
- Ca. 1540–1541
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 7 Miniaturen und hunderte farbige Initialen
- Künstler / Schule
- Jean Mallard
- Vorbesitzer
- König Heinrich VIII.
Old Royal Library
Georg II.

Gebetbuch König Heinrichs VIII.
Portrait des Auftraggebers
König Heinrich VIII. von England (1491–1547) wird hier als König David dargestellt, der in seinem Schlafgemach liest. Diese Anspielung macht der Künstler Jean Mallard, der für dieses Meisterwerk der Renaissance verantwortlich zeichnet, auch in seinem Widmungsbrief. Wie David war Heinrich VIII. ein versierter Musiker und es gibt sicherlich noch weitere Parallelen zwischen den beiden Herrschern, so z. B. die Geschichte mit Bathseba.
Diese Miniatur nutzt die Perspektive wunderbar aus, insbesondere mit dem Aussehen der rot-grün-schwarzen Bodenfliesen und der Säulen, die zu einer Tür nach draußen führen. Heinrich sitzt in einem prächtigen blauen Stuhl, kostbar gekleidet in einen dicken Mantel mit goldenen Ärmeln. Er schaut von seinem Buch auf, um sinnend in die Weite zu blicken, und zeigt seine beeindruckenden Waden, auf die er so stolz war.
1 verfügbare Faksimile-Ausgabe(n) von „Gebetbuch König Heinrichs VIII.“
King Henry's Prayer Book
- Verlag
- The Folio Society – London, 2009
- Limitierung
- 980 Exemplare
- Einband
- Roter Samt mit vergoldeten Silber-Eckstücke und zwei Buchschließen. Goldschnitt.
- Kommentar
-
1 Band (96 Seiten) von James P. Carley
- Mehr Informationen
- Möglichst detailgetreue Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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