Giovanni Leardos Karte von 1442 mit Brief des Priesterkönigs Johannes

Giovanni Leardos Karte von 1442 mit Brief des Priesterkönigs Johannes – Il Bulino, edizioni d'arte – Ms. 3119 + Ms. 398 – Biblioteca Civica di Verona (Verona, Italien)

Italien — 12. Jahrhundert und 1442

Von wundersamen Gefilden und monströsen Kreaturen: Ein einflussreicher Brief über ein mythisches Land und Giovanni Leardos atemberaubende Mappa Mundi mit den neuesten Erkenntnissen spätmittelalterlicher Expeditionen

  1. Ein unglaubliches Exemplar einer mittelalterlichen Mappa Mundi, die nach Osten hin ausgerichtet ist und in deren Mittelpunkt Jerusalem steht

  2. Giovanni Leardo stützte sich bei der Gestaltung seiner Weltkarte im Jahr 1442 auf die neuesten Entdeckungen und Berichte seiner Zeit

  3. Sie wird von einem Brief an den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos begleitet, in dem ein mythisches Land beschrieben wird

Giovanni Leardos Karte von 1442 mit Brief des Priesterkönigs Johannes

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Giovanni Leardos Karte von 1442 mit Brief des Priesterkönigs Johannes

Für die Europäer des 15. Jahrhunderts bestand die Welt aus den drei Kontinenten Europa, Afrika und Asien, welche alle vom Ozean umgeben waren. Eine solche Weltkarte entwarf der Geograf und Kartograf Giovanni Leardo im Jahr 1442 mit der Stadt Jerusalem als Zentrum. Insgesamt fertigte er nach Reiseberichten und wissenschaftlichen Entdeckungen vier dieser Karten an, von denen sich jedoch nur drei erhalten haben. Die Karte enthält außerdem einen Brief von dem Priesterkönig Johannes an den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos, der 1165 auftauchte und ein Land der Wunder beschreibt, das so reich und außergewöhnlich wie das irdische Paradies sei. Angeregt von den fantastischen Beschreibungen, begaben sich zahlreiche Entdecker auf die Suche nach diesem asiatischen Land. Heute weiß man jedoch, dass es sich bei dem Brief um eine Fälschung handelt und der tatsächliche Autor unbekannt bleibt.

Mappamondo di Giovanni Leardo e Lettera del Prete Gianni

Eine interessante Kombination aus gleich zwei Dokumenten stellen die Weltkarte von Giovanni Leardo und ein Brief von dem Priesterkönig Johannes an den byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnenos (1118–1180) dar. Die Weltkarte des im 15. Jahrhundert lebenden Kartografen und Geografen Giovanni Leardo ist eine von drei heute noch bekannten Karten, die von ihm signiert wurden. Sie zeigt die damals bekannte Welt mit den drei Kontinenten Europa, Afrika und Asien mit der Stadt Jerusalem als Zentrum. In dem Brief, der 1165 auftauchte, beschreibt der mystische Regent des Mittelalters das von ihm regierte Land als irdisches Paradies.

Die Welt im Jahr 1442

Als Giovanni Leardo 1442 seine Weltkarte entwarf, die er aus Reiseberichten und wissenschaftlichen Entdeckungen ableitete, kannte er die drei Kontinente Europa, Afrika und Asien. So zeigt die geostete Karte die Welt, wie es in der mittelalterlichen Kartografie üblich war, die den Europäern bekannten Kontinente. Aufgrund ihrer religiösen Bedeutung erscheint die Stadt Jerusalem zentral als Mittelpunkt der Welt. Zudem sind alle Länder vom Ozean umgeben, wobei die Formen des Mittelmeeres und Westeuropas überraschend genau gezeichnet sind. Diese Angaben basieren wohl auf Navigationskarten der Zeit.

Die Suche nach dem irdischen Paradies

Angeblich von dem Priesterkönig Johannes persönlich stammt der Brief an den byzantinischen Kaiser Emanuel I. Komnenos, der 1165 auftauchte. Heute weiß man, dass es sich um eine Fälschung handelt und der tatsächliche Autor unbekannt ist. In dem Brief beschreibt er ein Land der Wunder, welches von dem christlichen König Johannes regiert wird und das so reich und außergewöhnlich wie das irdische Paradies sein soll. Das faszinierende Dokument wurde schnell in viele Sprachen übersetzt und erfreute sich großer Beliebtheit. Die spannenden Beschreibungen der Tiere und Materialien, die es in dem Land geben sollte, führten dazu, dass sich viele auf die Suche nach ihnen begaben und es zu zahlreichen spätmittelalterlichen geografischen Entdeckungen kam.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Giovanni Leardo Mappamundi 1452
Mappamondo di Giovanni Leardo e Lettera del Prete Gianni
Giovanni Leardo Map of 1442, with Letter of Prester John
Umfang / Format
1 Karte; 1 Booklet / 41,8 × 28,6 cm
Herkunft
Italien
Datum
12. Jahrhundert und 1442

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Giovanni Leardos Karte von 1442 mit Brief des Priesterkönigs Johannes – Il Bulino, edizioni d'arte – Ms. 3119 + Ms. 398 – Biblioteca Civica di Verona (Verona, Italien)
Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2015
Limitierung: 499 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Mappamondo di Giovanni Leardo e Lettera del Prete Gianni

Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2015

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Il Bulino, edizioni d'arte – Modena, 2015
Limitierung: 499 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Agostino Contò, Mauro Bini und Daniele Bini
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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