Les Belles Heures du Duc de Berry
„Les Belles Heures du Duc de Berry“, so lautet der Titel eines der aufwendigsten und reich gestalteten Manuskripte, die jemals hergestellt wurden. Das Werk wurde zwischen 1405 und 1409 für Jean de Valois, den Herzog von Berry angefertigt. Das private Andachtsbuch wurde seinen drei Hofkünstlern, den wohl berühmtesten Buchkünstlern jener Zeit, nämlich von den drei Brüdern Van Limburg gestaltet. Jede Seite des Werkes zeigt bezaubernde Illustrationen. Die eindrucksvollen ganzseitigen Miniaturen der Handschrift inspirierten die Malerei großer altniederländischer Künstler wie Jan van Eyck.
Les Belles Heures du Duc de Berry
Etwa zwischen 1405 und 1409 entstand in Paris eines der schönsten und luxuriösesten illuminierten Manuskripte, die uns heute noch aus dem Mittelalter erhalten sind. Die „Belles Heures“ oder die „Schönen Stunden des Herzogs von Berry“ sind das private Gebets- und Andachtsbuch des Jean de Valois und wurden von den berühmten Gebrüdern Van Limburg angefertigt. Es ist eines der hochwertigsten Kunstbücher der drei Brüder Paul, Johan und Herman und gleichzeitig des ganzen mittelalterlichen Europa. Der reich illustrierte Codex enthält sieben unvergleichliche Bildzyklen. Diese widmen sich christlichen Figuren oder wichtigen kirchlichen Ereignissen, die für den Herzog von Berry von besonderer Bedeutung waren. Die insgesamt 172 eindrucksvollen Miniaturen werden als Vorbote für die herausragende niederländische Malerei des 15. Jahrhunderts gedeutet und dienten unter anderem als Vorbilder für die Arbeit Jan van Eycks.
Im Auftrag eines leidenschaftlichen Buchliebhabers
Jean de Valois, Herzog von Berry, ist bis heute bekannt als einer der größten Sammler und Auftraggeber von außergewöhnlichen Kunstschätzen und kostbaren Bilderhandschriften des gesamten Mittelalters. Der Herzog besaß eine der luxuriösesten Bibliotheken Frankreichs. In seiner Regierungszeit erweiterte er seine kostbare Buchsammlung stetig, vergab Aufträge an die begabtesten Buchkünstler seiner Zeit und erwarb einige der wertvollsten Manuskripte, die je entstanden sind. Jedes Werk seiner zum Ende seines Lebens über 300 Handschriften umfassenden Bibliothek zeugt von außergewöhnlich hoher Qualität. Neben seiner wohl berühmtesten Schrift, den „Très Riches Heures“, gelten die „Belles Heures“ als absolutes Meisterwerk und als Höhepunkt der herzoglichen Buchschatzkammer.
Die Kunst der Brüder Van Limburg
Die „Belles Heures“ wurden von den drei talentiertesten und populärsten Buchkünstlern jener Zeit angefertigt, nämlich von den Brüdern Paul, Johan und Herman Limburg. Die aus den Niederlanden stammenden Brüder wurden im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts geboren und kamen bereits im Kindesalter mit dem Kunsthandwerk in Berührung. Ihr Vater, welcher als Holzschnitzer arbeitete, schickte seine Söhne zur Lehre des Goldschmiedewerkes nach Paris. Hier traten sie etwa um 1400 in die Dienste des Herzogs von Burgund ein und arbeiteten als höfische Künstler und Buchmaler. Nach dem Tod ihres ersten Arbeitgebers im Jahre 1404 wurden alle drei Geschwister vom Bruder des Herzogs von Burgund, nämlich Jean de Valois, als Hofmaler angestellt. Im selben Jahr begannen die unfassbar talentierten Künstler mit der gemeinsamen Arbeit am persönlichen Stundenbuch ihres neuen Auftraggebers.
Hinreißende Illuminationskunst
In einer einmaligen Zusammenarbeit der drei Buchkünstler mit ihrem außerordentlich großzügigen Auftraggeber entstand eine der fantastischsten Bilderhandschriften in der französischen Geschichte. Die 172 Miniaturen der „Belles Heures“ erstrahlen in einer nie zuvor gesehenen Farbpracht und sind geradezu verschwenderisch mit kostbarem Blattgold geschmückt. Jedes aufregend lebendige Bild und ebenso jede Textseite des Werkes ist umgeben von herrlich schimmernden Zierranken und Efeublättern. Unzählige leuchtend funkelnde Dekorelemente leiten wichtige Textpassagen ein und mehrzeilige Zierinitialen in den Farben des herzoglichen Wappens – Rot, Blau und Gold – runden den prachtvollen Eindruck der Handschrift ab. Beeindruckende, noch nie in vergleichbarer Form dargestellte Bilder prägen den Miniaturschmuck des Stundenbuches. So spiegelt ein Bilderzyklus von vier Miniaturen die große Verehrung Jean de Valois´ für seinen Namenspatron Johannes den Täufer wieder. Keine andere illuminierte Handschrift jener Zeit enthält einen ähnlichen Miniaturenzyklus. Somit sorgt nicht nur die aufwendige Gestaltungsvielfalt, sondern auch die Wahl der Bildmotive der „Belles Heures“ dafür, dass das Werk für immer ein unübertroffenes Unikat in der Geschichte der Buchmalerei bleibt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Belles Heures of Jean Duke of Berry
Das Schöne Stundenbuch des Herzogs von Berry - Umfang / Format
- 448 Seiten / 23,8 × 17,0 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- Um 1404
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 172 Miniaturen der Brüder Limburg. Jede Miniatur und jede Seite des Textes wird durch dekoratives, filigranes Rankenwerk mit bis zu 500 in Gold leuchtenden Efeublättern umgeben
- Auftraggeber
- Jean, Herzog von Berry (1340–1416)
- Künstler / Schule
- Paul, Herman und Jean Limburg (Buchmaler)
Les Belles Heures du Duc de Berry
Die Dunkelheit bei Jesu Tod
Einer der dramatischsten Momente bei der Kreuzigung, der zugleich am schwierigsten für Künstler nachzubilden war, ist die Verdunkelung des Himmels unmittelbar nachdem Jesus am Kreuz gestorben war. Die genaue Ursache dieser Verdunkelung ist unklar: Während das Lukasevangelium sie anscheinend auf eine Sonnenfinsternis zurückführt, geben Matthäus und Markus gar keine Erklärung. Diese Miniatur verwendet Grau- und Blautöne, um eine geschwärzte Sonne, verängstigte Betrachter und tote Heilige darzustellen, die sich im Schutz der Dunkelheit aus ihren Gräbern erheben.

Les Belles Heures du Duc de Berry
Die Verkündigung
Von den berühmten Gebrüdern Van Limburg geschaffen, ist dies eine der schönsten Darstellungen des in der Kunst beliebten Verkündigungsmotivs. Die Szene ist in einen prächtigen architektonischen Rahmen eingebettet, auf dem ein gekrönter Gottvater mit dem Reichsapfel in der Hand und flankiert von zwei Engeln steht. Goldene Federstriche und eine Taube deuten an, wie seine göttliche Gegenwart in die Jungfrau Maria eintritt: Ihre Gebete werden unterbrochen, als der Erzengel Gabriel ihr mitteilt, dass sie den Sohn Gottes empfangen wird.
Der Rahmen der ganzen Seite ist so eindrucksvoll wie die darin befindliche Szene: 19 Medaillonminiaturen sind mit Gold hinterlegt und von zarten Ranken umgeben. Sie wechseln zwischen musizierenden Engeln und Männern, die entrollte Schriftrollen lesen, während auf der linken Seite verschiedene Tiere zu sehen sind. Die Komposition wird von den Wappenschildern des Herzogs abgerundet und ist in jeder Hinsicht vollkommen.

#1 Les Belles Heures du Duc de Berry
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