Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I.

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Wien (Österreich) — Um 1466

Das erste Lehrbuch fĂŒr den "letzten Ritter": Das Vater Unser und andere Gebete in goldenen Miniaturen und akribischer Kalligrafie fĂŒr den spĂ€teren Kaiser und herausragenden Förderer der KĂŒnste

  1. Dieses seltene, meisterhaft illuminierte Lehrbuch half, den zukĂŒnftigen Kaiser Maximilian I. (1459–1519) zu erziehen

  2. Maximilian erhielt es als 7-jĂ€hriger und wurde tatsĂ€chlich einer der grĂ¶ĂŸten Förderer und Sammler von Kunst in der Geschichte

  3. Gebete wie das Vater Unser und das Ave Maria lernte der junge Thronfolger mithilfe wunderschöner Miniaturen

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I.

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I.

Selten ist Weltgeschichte so mit der Hand zu greifen wie in diesem Codex, mit dem ein Kaiser Lesen und Schreiben gelernt hat: Maximilian I. (1459–1519) fĂŒhrte die Habsburger zur mĂ€chtigsten Dynastie Europas und ging als "letzter Ritter" und Vater der Landsknechte in die Geschichte ein. Aber auch der mĂ€chtigste Mann Europas musste vorher Lesen und Schreiben lernen. Der Betrachter dieser prĂ€chtig verzierten Handschrift kann also dem SiebenjĂ€hrigen ĂŒber die Schulter schauen, wie er zunĂ€chst das Alphabet und dann das "Pater noster" lernte. In dessen historisierter P-Initiale sieht man, wie der kleine Maximilian mit seinem Lehrer, Jakob von Fladnitz, eifrig die ersten Buchstaben mit dem Finger entziffert. Diese und die 13 weiteren Deckfarbenminiaturen der historisierten Initialen sollten den jungen Herrscher motivieren und bieten auch dem heutigen Betrachter zusammen mit der ĂŒbrigen kreativen Ausgestaltung etwa der RĂ€nder einen Hochgenuss.

Prachtvolle Buchmalerei fĂŒr den "Letzten Ritter"

Damit lernte der Kaiser Lesen: Die kulturhistorische Bedeutung des „Lehrbuches fĂŒr Kaiser Maximilian I.“ kann gar nicht hoch genug geschĂ€tzt werden. Der als „letzter Ritter und erster Landsknecht“ in die Geschichte eingegangene, vielseitig begabte FĂŒrst, unter dem die Habsburger zur mĂ€chtigsten Dynastie Europas aufstiegen, lernte mit diesem Buch das Lesen und Schreiben.

Das erste Lehrbuch fĂŒr den "letzten Ritter"

Die in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrte Handschrift, die sogenannte Tafel, ist das erste Lehrbuch, das Maximilian als SiebenjĂ€hriger in die Hand bekam und aus dem er das Alphabet, das Pater noster, Ave Maria und andere Gebete sowie Merkverse lernte. In einigen der farbenfrohen, mit aufwendigem Gold ausgefĂŒhrten Miniaturen tritt der Kaisersohn selbst auf: In der Initiale zum Vaterunser sehen wir ihn neben seinem ersten Lehrer Jakob von Fladnitz, wie er aus einem Codex buchstabiert; zu den Tischgebeten erscheint der junge Prinz bei Tisch. Einen weiteren Bezug zum BenĂŒtzer stellen auf der ersten Textseite die beiden Wappen der Eltern Maximilians, Kaiser Friedrichs III. und Eleonores von Portugal, her.

Ein Wiener BĂŒrger als MĂ€zen

FĂŒr einen standesgemĂ€ĂŸen Unterricht seines Sohnes bemĂŒhte sich Friedrich III. um wertvolle SchulbĂŒcher, fĂŒr deren Kosten der Hof in seiner Sparsamkeit allerdings nicht selber aufkommen wollte. Im reichen Wiener BĂŒrger Stephan Heuner wurde schließlich ein MĂ€zen gefunden, der neben dieser Handschrift noch zwei weitere fĂŒr Maximilian herstellen ließ. Die Miniaturen und das Wappen des Stifters sollten das Wohlgefallen des Kindes erregen, damit sich dieses spĂ€ter daran erinnere.

Der faszinierende Inhalt

Dem mittelalterlichen Kanon fĂŒr den Erstunterricht folgend enthĂ€lt Maximilians Tafel zunĂ€chst ein ABC und die grundlegenden Gebete wie Pater noster, Ave Maria, Credo, Magnificat, Lobgesang des Simeon, Salve Regina, Sanctus, Requiem, Ostende nobis und Stufengebet, Confiteor, Tischgebete und abschließend Gebete fĂŒr den WohltĂ€ter. Darauf folgt der Cisioianus, ein aus kurzen Silben zusammengestellter Verskalender, der als GedĂ€chtnisstĂŒtze zum EinprĂ€gen der Fest- und Heiligentage und ihrer Stellung im Jahreslauf diente. Den Abschluss des ersten Teiles bildet eine unvollstĂ€ndig gebliebene deutsche Übersetzung der lateinischen Gebete (Vaterunser bis Sanctus). Der zweite, zeichnerische Teil des Lehrbuches umfasst zwei Zieralphabete, deren variantenreiche Buchstabenformen in Federzeichnungen vorgefĂŒhrt werden, sowie drei ganzseitige, aus hĂ€ngenden TĂŒchern gebildete Initialbuchstaben, ein Christogramm und schließlich das Wappen des Stifters, das auf der letzten Seite der Handschrift erscheint.

Die Ausstattung, eines Habsburgers wĂŒrdig

14 Deckfarbenminiaturen, in Initialbuchstaben eingeschriebene Genreszenen und religiöse Darstellungen stehen am Beginn jedes der Textabschnitte. Die erlesene Wirkung dieser kleinen Kunstwerke wird verstĂ€rkt durch kostbare, mit Ziselierungen und Punzen geschmĂŒckte Partien aus poliertem Blattgold, mit denen die Buchstabenkörper hinterlegt sind. Die Initialbuchstaben bilden auch den Ausgangspunkt fĂŒr zarte Blattranken, die sich ĂŒber den Pergamentrand ausbreiten und in vielfĂ€ltige Blatt- und BlĂŒtenformen mĂŒnden. In diesem floralen Rahmen tummeln sich zahlreiche Tiere und Mischwesen. Ähnlich fantasievoll ist auch die Gestaltung der beiden Musteralphabete, die zum einen aus Mischformen von flĂ€chigen Buchstabenteilen und dreidimensionalen Formen, zum anderen aus gedrehten BĂ€ndern gebildet werden. WĂ€hrend mit Wolfgang Spitzweg, einem kaiserlichen Kanzlisten, der Schreiber des Lehrbuches bekannt ist, ist sein Illuminator anonym geblieben. Nach den insgesamt drei LehrbĂŒchern, die er fĂŒr Maximilians Unterricht ausgeschmĂŒckt hat, wird er als "LehrbĂŒchermeister" bezeichnet.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Textbook for Emperor Maximilian
Liber in usum et instructionem Maximiliani filii Friderici III. imperatoris alphabetum, oratio dominica, preces latino-germanicae
LehrbĂŒchlein Maximilians I.
Umfang / Format
54 Seiten / 28,4 × 21,4 cm
Datum
Um 1466
Stil
Buchschmuck
14 historisierte Initialen
Auftraggeber
Stephan Heuner
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 2005
Limitierung: 50 Exemplare

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 2005
Limitierung: 430 Exemplare
Detailbild

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I.

Der junge Maximilian beim Gebet

Diese rosafarbene historisierte „O“-Initiale aus feinen AkanthusblĂ€ttern befindet sich in einem Rahmen aus geprĂ€gtem Blattgold. Sie umschließt eine hinreißende Miniatur Maximilians I., der in blauem Gewand und kontemplativ im Gebet vertieft einer Messe beiwohnt. Er kniet neben dem in ein prachtvolles Messornat gehĂŒllten Pfarrer vor dem Altar, auf dem ein glĂ€nzend goldener Kelch neben Kerze und Buch steht. Die dreifigurige Kreuzigung auf dem Altarretabel ruft den Betenden die Passion Christi ins GedĂ€chtnis.

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I.

Alphabet / Vater unser

Die erste Seite dieses ungewöhnlichen Manuskripts ist von wunderschönen, blĂŒhenden Ranken aus Rot, GrĂŒn und Blau gerahmt. Am linken Rand befindet sich ein Reiher und am unteren Rand ein verstecktes Gesicht. Oben sehen wir die Wappen des nachmaligen Kaisers Maximilians I. (1459–1519): die rot-weißen Streifen der Habsburger (rechts); die Burgen, Schilde und Lilien seiner portugiesischen Mutter (links); der doppelköpfige Reichsadler (in der Mitte).

Wir sehen darunter das Alphabet mit mehreren Beispielen fĂŒr das kleine „a“ oben, wĂ€hrend der Rest der Seite das lateinische „Vater unser“ enthĂ€lt. Es ist geschmĂŒckt mit der ersten der 14 perfekt historisierten Initialen des Manuskripts. Der Prinz ist hier wie in mehreren von ihnen mit wallenden blonden Locken abgebildet. In diesem Fall trĂ€gt er grĂŒn-goldenes Brokat und sitzt neben seinem Lehrer, der in Rot gekleidet ist.

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Das Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian (Echtgold-Ausgabe)

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Limitierung: 50 Exemplare
Einband: Zweifarbiger Wildledereinband mit BlindprĂ€gung und handgefertigter Naht am BuchrĂŒcken. Alle BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten.
Kommentar: 1 Band (104 Seiten) von Karl-Georg PfÀndtner, Alois Haidinger
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Die BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten.
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#2 Das Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian (Normalausgabe)

Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Lehrbuch fĂŒr Kaiser Maximilian I. – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2368 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Limitierung: 430 Exemplare
Einband: Zweifarbiger Wildledereinband mit BlindprĂ€gung und handgefertigter Naht am BuchrĂŒcken. Alle BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten.
Kommentar: 1 Band (104 Seiten) von Karl-Georg PfÀndtner, Alois Haidinger
Sprache: Deutsch

Karl-Georg PfĂ€ndtner, Wien und Alois Haidinger, Wien. AusfĂŒhrlicher wissenschaftlicher Kommentar zu Inhalt, Entstehung und Ausstattung der Handschrift, 104 Seiten.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Die BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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