Modi Orandi Sancti Dominici
Mit Modi Orandi Sancti Dominici ist eine Handschrift bezeichnet, die im 13. Jahrhundert entstand und im 14. und 15. Jahrhundert erweitert wurde. Die zehn farbenfrohen Miniaturen stellen den heiligen Dominikus in Gebets- und Andachtsszenen dar, während der Text mit zahlreichen Zierinitialen in Rot und Blau geschmückt ist. Der Codex, der vermutlich für ein Mitglied des Dominikanerordens oder einen ihm nahestehenden Adligen angefertigt wurde, hat die Form eines sogenannten Gürtel- bzw. Beutelbuchs, das zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert vor allem bei Frauen ein beliebtes Accessoire war. Der Ledereinband hatte einen langen, über den Einband hinausragenden zweiten Bezug, der am Ende zu einem Knoten gebunden war, der in den Gürtel gesteckt wurde. Das Buch hing dabei kopfüber und verkehrt herum, so dass es gelesen werden konnte, wenn man es anhob. Gürtelbücher sind uns vor allem durch mittelalterliche Darstellungen von Heiligen und Aposteln bekannt.
Modi Orandi Sancti Dominici
Im frühen 13. Jahrhundert gründete der Heilige Dominikus den Predigerorden, der auch als Dominikanerorden bezeichnet wird. Was den Orden der Predigerbrüder von seiner Gründung her auszeichnet, ist seine demokratische Verfassung. Alle Brüder tragen gemeinsam die Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele der Ordensgemeinschaft. Es gibt ein Mitspracherecht auf allen Ebenen. Alle Oberen werden auf Zeit gewählt. Es herrschte stets ein großes Gemeinschaftsgefühl unter den Ordensbrüdern. Die Verehrung, die die Brüder dem Heiligen Dominikus entgegenbrachten, wurde im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts mit einer wertvollen Handschrift ausgedrückt. Das Werk zeigt in hochwertigen Bildern die Gebets- und Andachtsgesten des heiligen Dominikus.
Eine gotische Heiligenlegende
Das Werk enthält zehn Miniaturen, die den Heiligen Dominikus im Gebet und bei der Andacht zeigen. Die Bilder erleuchten in einer erstaunlichen Vielfalt an Farben und Mustern. Mal sind mehrere Personen in einer Szene abgebildet, mal sieht man Dominikus alleine. Es gibt Darstellungen in architektonisch durchkomponierten Räumen und Szenen, die im Freien in natürlichen Landschaften stattfinden. Neben den Gebetsszenen enthält die Handschrift noch weitere Dekorelemente. Zahlreiche filigran gemusterte Initialen und Tierdarstellungen schmücken den Text. Der Fantasie der gotischen Buchmaler waren keine Grenzen gesetzt.
Der Weg der Schrift durch die Geschichte
Das Andachtsbuch des Heiligen Dominikus wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg bearbeitet und ergänzt. Der lateinische Text des Werkes wurde wohl um 1270 von einem nicht namentlich bekannten Schreiber in Norditalien verfasst. Etwa in der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Text mit den Miniaturen kombiniert. Im 15. Jahrhundert wurden der Schrift weitere Ergänzungen hinzugefügt, dies geschah wahrscheinlich in Südfrankreich. Heute befindet sich das weit gereiste Werk in der Bibliothek des Vatikans.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Gebets- und Andachtsgesten des Heiligen Dominicus - Beutelbuch
Novem modus orandi sancti Dominici
Modus orandi sancti Dominici
Modi orandi corporales
Modi orandi corporaliter
Modi orandi sancti dominici - Umfang / Format
- 312 Seiten / 16,6 × 12,0 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- Zweites Viertel des 14. Jahrhunderts; Spätere Ergänzungen im 15. Jahrhundert
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Südliche Textualis Libraria
- Buchschmuck
- 10 Miniaturen, die den hl. Dominikus im Gebet und bei der Meditation zeigen, unzählige filigran gemusterte Initialen und Tierdarstellungen schmücken den Text
- Inhalt
- Originaltext eines anonymen Autors von ca. 1270 in Italien plus Hagiographien und Gebete
Modi Orandi Sancti Dominici
Der heilige Dominik beim Studium
Der Gründer des Dominikanerordens sitzt mit blattgoldenem Heiligenschein an seinem Schreibtisch in einer kleinen, aber schönen Zelle. Eine offene Tür führt hinaus in einen üppigen, mit Obstbäumen gefüllten Garten, der wahrscheinlich der Obstgarten des Klosters ist. Der Raum selbsthat einen gemusterten Ziegelboden und ein gewölbtes, von Balken gestütztes Dach. In der Ecke beginnt ein großes Kruzifix auf wundersame Weise zu bluten, ein Zeichen der Gnade, die dem heiligen Dominikus zuteil wurde. Durch den subtilen Rahmen sieht es so aus, als hätte der Maler extra einige Ziegel entfernt, um uns einen Blick ins Innere gewähren zu können.
Modi Orandi Sancti Dominici
Selbstgeißelung des heiligen Dominikus
Bevor sie im 14. Jahrhundert von der katholischen Kirche verboten wurden, praktizierten einige Geistliche und Laien die Selbstgeißelung. Diejenigen, die diese Praxis auf die Spitze trieben, wurden als Flagellanten bekannt. Der heilige Dominikus (1170–1221) soll ein haariges Hemd getragen und sich regelmäßig als Akt der Frömmigkeit selbst gegeißelt haben.
Wie die meisten Miniaturen in diesem Codex wird diese Szene in einen wunderschönen Innenraum verlegt – es scheint fast so, als ob die vierte Wand entfernt worden wäre. Dominikus kniet auf einem Boden mit Rautenmuster und wird mitten in einem Schlag mit blassem und frommem Gesichtsausdruck gezeigt. Er trägt Weiß, das aber mit seinem Blut fast überdeckt wird; das Kruzifix, das ihm gegenübersteht, blutet ebenfalls. Es wird wenig Farbe verwendet, meistens Brauntöne, aber Heiligenscheine und Altar sind mit Blattgold hervorgehoben.
#1 Modi orandi sancti dominici: Die Gebets- und Andachtsgesten des Hl. Dominicus
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