Tiroler Fischereibuch Kaiser Maximilians I.
Dieses 500 Jahre alte Fischereibuch ist nicht nur eines der ältesten seiner Art, sondern auch ein Kunstwerk, das einem der größten Kunstmäzene der Renaissance würdig ist: Kaiser Maximilian I. Dieser war nicht nur ein großer Militärstratege und Herrscher, sondern auch begeisterter Jäger und Fischer. Als solcher gab er dieses prachtvoll illuminierte Buch in Auftrag, das Kenntnisse zur Nutzung, Hege und zum Schutz der Tiroler Fischbestände vermitteln sollten, einerseits aus Freude am Fischfang und andererseits um die Verpflegung des Landesherrn und seines Gefolges zu sichern. Die Beschreibungen des Tiroler Fischereibuchs Kaiser Maximilians I. sind bestimmten Gewässertypen, Techniken, Ausrüstungen und Jahreszeiten gewidmet, die sich für den Fang verschiedener Fischarten eignen. Detailreiche, farbige Miniaturen liefern szenische Darstellungen zum Text. Die Tatsache, dass der Text auch für moderne Leser mit etwas Übung lesbar ist, verleiht der Handschrift einen zusätzlichen Reiz. Nicht nur für Angler und Fischer birgt das Buch Interessantes, sondern auch für Biologen, Historiker und Kunstliebhaber.
Tiroler Fischereibuch Kaiser Maximilians I.
Maximilian I. (1459–1519), gebürtiger Erzherzog von Österreich und später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war eine der einflussreichsten Figuren des Spätmittelalters. Er vereinte die Ideale eines mittelalterlichen feudalen Ritters, der nicht nur selbst in die Schlacht zog, sondern auch an vorderster Front mitkämpfte, mit dem eines gebildeten Renaissancefürsten. So tat er sich nicht nur als großer Kunstmäzen hervor, sondern betätigte sich auch selbst als Autor. Obwohl er als Krieger und Feldherr erfolgreich war, war es in erster Linie seine Heiratspolitik, durch die er den Herrschaftsbereich der Habsburger beträchtlich ausbauen konnte: Seine eigene Heirat mit Maria von Burgund brachte ihm die wirtschaftlich bedeutendsten Teile des Burgunderreichs, d.h. die Grafschaft Flandern und die Burgundischen Niederlande, ein, während er durch die Verheiratung anderer Familienmitglieder Böhmen und Ungarn hinzugewann. Tatsächlich zählen zu seinen heutigen Nachkommen sowohl König Felipe VI. von Spanien als auch die englische Königin Elizabeth II. Diese Vorgehensweise wurde in dem bekannten habsburgischen Motto vortrefflich beschrieben: “Kriege führen mögen andere, du glückliches Österreich, heirate; denn was Mars den anderen, gibt dir die göttliche Venus.“. Wenn Maximilian nicht von Staatsangelegenheiten in Anspruch genommen war, liebte er die Jagd und die Fischerei. Das Tiroler Fischereibuch des Kaiser Maximilians I. wurde von Wolfgang Hohenleiter, einem auf Jagd und Fischerei spezialisierten Autor, verfasst und von Jörg Kölderer (ca. 1456–1540), Maximilians Hofmaler und -architekt, illustriert. Datiert auf das Jahr 1504, ist dieses prächtige Manuskript nicht nur für Angler und Fischer von Interesse, sondern auch für Biologen, Historiker und Kunstliebhaber.
Bewirtschaftung der Tiroler Fischgewässer
Als Maximilian die Handschrift in Auftrag gab, beabsichtigte er nicht nur eine reine Beschreibung der verschiedenen Fischarten oder der Gewässer, in denen sie vorkommen, oder der besten Zubereitungsarten im höfischen Kochtopf. Die private Freude am Fischen spielt in dem Buch zwar eine Rolle, doch ging es in erster Linie darum, Kenntnisse zu vermitteln, wie die landesfürstlichen Fischbestände am besten genutzt, gehegt und geschützt werden konnten, um sie für die Verpflegung des Königs und künftiger Landesherren und deren Gefolgschaft zu bewahren. Da sich sowohl die Namen der Fische und der Gewässer als auch der Tiroler Dialekt in den letzten 500 Jahren nicht wesentlich verändert haben, ist der Text auch für moderne Leser mit etwas Übung noch gut zu verstehen. Besondere Gewässerarten, Techniken, Ausrüstungen und Jahreszeiten, die sich für den Fang verschiedener Fischarten besonders eigneten, sind sowohl im Text als auch in den Miniaturen erläutert und dargestellt und fallen dabei besonders durch ihre Detailgenauigkeit und ihren Realismus auf. Mit wenigen Ausnahmen handelt es sich bei den genannten Gewässern um unmittelbare, landesfürstliche Fischgewässer, 110 an der Zahl. Einige davon waren künstlich angelegt und sind heute größtenteils nicht mehr vorhanden. Daneben werden kleine und abgelegene „Wildseen“ erwähnt, aber auch die größten Seen wie der Achensee, Plansee und Kalterer See sind genannt. Die großen Flüsse wie Inn, Lech und Etsch finden erstaunlicherweise keine Erwähnung. Möglicherweise wurde das Manuskript auch nicht vollständig fertiggestellt - einige leergelassene Seiten in verschiedenen Teilen des Werks legen diese Vermutung nahe. Neben 14 teils ganzseitigen Miniaturen zieren prunkvolle Wappenschilde und dekorative Initialen in roter und schwarzer Farbe den Text, der in einer eleganten Hand geschrieben ist. Heute befindet sich das wertvolle historische Original des Fischereibuchs, eines der ältesten seiner Art, in der illustren „Sammlung von alten Handschriften und Drucken“ der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und wird dort unter der Signatur Codex Vindobonensis 7962 aufbewahrt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Fischereibuch Kaiser Maximilians I
Tiroler Fischereibuch Maximilians I
Fischereibuch of Emperor Maximilian I
Tyrolean Fishing Book of Emperor Maximilian - Umfang / Format
- 112 Seiten / 33,2 × 23,2 cm
- Herkunft
- Österreich
- Datum
- 1504
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 14 Miniaturen, einige von ihnen ganzseitig, sowie viele schwarze und rote Initialen
- Auftraggeber
- Maximilian I., Römischer Kaiser (1459–1519)
- Künstler / Schule
- Wolfgang Hohenleiter (Autor)
Jörg Kölderer (Buchmaler)
Tiroler Fischereibuch Kaiser Maximilians I.
Entenjagd mit Falken
Die Falknerei war im mittelalterlichen europäischen Adel ein wichtiger Sport und ein Statussymbol, für dessen Ausübung viel Zeit, Geld und Platz benötigt wurde. Diese drei Falkner sind auf der Jagd nach Stockenten, deren charakteristische grüne Köpfe deutlich zu erkennen sind. Der eine ist reich gekleidet in schwarz-gelb gestreifter Kleidung, sitzt auf einem Pferd und streckt seinen Arm aus, als wolle er seinen Falken auf die Ente über oder vor ihm loslassen. Ein anderer, gekleidet in eine rote Tunika mit kniehohen Stiefeln, schwingt einen Köder in der Luft.

Tiroler Fischereibuch Kaiser Maximilians I.
Fischen am Achensee
Der Achensee, wie der faszinierende, tiefe Alpensee heißt, ist der größte See Tirols und war im Mittelalter ein wertvolles Fischereigebiet, das auch heute noch eine außergewöhnliche Fischvielfalt aufweist. Er war genauso ein beliebtes Ziel des österreichischen Adels für elegante Jagd- und Fischereigesellschaften und wurde besonders von Kaiser Maximilian geliebt.
Im Vordergrund der Miniatur ist eine Gruppe von extravagant gekleideten Adeligen zu sehen, während Fischer mit Netzen ihren Fang einholen. Links klettern Gemsen über die Felsen des Berghangs, rechts rennen Hirsche durch den Wald, beide werden von Jägern verfolgt. Das Habsburger Wappen weist mit dem Reichsadler über der Eingangstür darauf hin, dass es sich hier um eine Residenz Maximilians handelt.

#1 Tiroler Fischereibuch Maximilians I.
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