BuchaltÀrchen Philipps des Guten

BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten – Faksimile Verlag – Cod. 1800 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Frankreich — 1430–1450

Ein kunsthistorisches Unikat, geschaffen fĂŒr Herzog Philipp den Guten: Die einzigartige Kombination aus privatem Andachtsbuch und handlichem wie schmuckvollen Reise-Diptychon fĂŒr den mĂ€chtigen Herzog von Burgund

  1. Eine einzigartige Kombination aus einem privaten Gebetbuch und einem Diptychon aus dem 15. Jahrhundert

  2. Angefertigt Genau nach den WĂŒnschen von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund (1396–1467) fĂŒr dessen privaten Gebrauch

  3. Ein sehr persönlicher und privater Einblick in das Leben des spĂ€tmittelalterlichen FĂŒrsten

BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Die Bibliothek der mĂ€chtigen Herzogsfamilie von Burgund beherbergte im spĂ€ten Mittelalter unzĂ€hlige beeindruckende und unfassbar seltene BuchschĂ€tze. Unter diesen kostbaren RaritĂ€ten befand sich auch das BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten. Diese erstaunliche Kombination aus privatem Gebetbuch und Bilddiptychon ist einzigartig in der Geschichte der Buchkunst und ist zugleich ein Ausweis dafĂŒr, wie Herrschaft im europĂ€ischen Mittelalter funktionierte. Ebenso wie TragaltĂ€re und gewöhnliche StundenbĂŒcher konnte der Herzog das kostbare Kleinod gut auf seinen zahlreichen, langen Reisen mitfĂŒhren und seiner Frömmigkeitspraxis nachgehen. Bis zu seinem Lebensende nutzte er das kleine BĂŒchlein, das ganz nach den persönlichen WĂŒnschen des Burgunderherzogs gefertigt wurde, Tag fĂŒr Tag fĂŒr seine private Andacht. So ist nicht nur das prachtvolle Bildprogramm auf Philipp zugeschnitten, sondern auch die Zusammenstellung der Gebetstexte.

Das BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Etwa im Jahr 1430 entstand in Frankreich ein handgeschriebener und illuminierter Codex, der in der Geschichte der Buchkunst bis heute einmalig ist. Das BuchaltĂ€rchen des Burgunderherzogs Philipp des Guten ist eine einzigartige Kombination aus privatem Gebets- und Andachtsbuch und Bilddiptychon. Das außergewöhnliche Werk enthĂ€lt eine Auswahl von Gebeten und Miniaturen, die im geistlichen Leben des Herzogs eine besondere Rolle spielten. Es handelt sich hier um ein Manuskript, das exakt nach den persönlichen WĂŒnschen Philipps des Guten angefertigt wurde und welches er bis zum Ende seines Lebens tĂ€glich zur stillen Andacht und Meditation nutzte. Das nur 76 Seiten umfassende BĂŒchlein enthĂ€lt neben dem Diptychon noch fĂŒnf weitere prĂ€chtige Miniaturen. Viele Goldinitialen in verschiedensten GrĂ¶ĂŸen schmĂŒcken die Handschrift zusĂ€tzlich.

Aus dem Privatbesitz Philipps des Guten

Philipp der Gute hielt sich wĂ€hrend seiner Regierungszeit in verschiedenen, teils weit voneinander entfernten Residenzen der Herzogsfamilie von Burgund auf. Die Reise von Ort zu Ort war fĂŒr seine HerrschaftsreprĂ€sentation von großer Bedeutung und gehörte zum Alltag des FĂŒrsten. Der fromme Herrscher widmete sich dabei tĂ€glich dem Gebet und der Andacht. Um das Wort Gottes ĂŒberall bei sich zu fĂŒhren, ließ er sich ein kleines und handliches Gebetbuch anfertigen, aus welchem er bis zum Ende seines Lebens die private Andacht feierte. Der Diptychonaufsatz des Gebetbuches weist zwei Bilder auf, die bereits zwanzig Jahre vor dem Buchblock entstanden sind. Die beiden Bilder hatten fĂŒr Philipp eine so hohe Bedeutung inne, dass er sie bei seinem tĂ€glichen Gebet vor sich haben wollte. Deshalb wurden sie auf so ungewöhnliche und einzigartige Weise dem Buch hinzugefĂŒgt. Auch die Gebetstexte, die Philipp fĂŒr sein Andachtsbuch auswĂ€hlte, spiegeln sehr persönliche Themen wieder. Es wurden biblische Themen ausgewĂ€hlt, mit denen sich der Herzog innig beschĂ€ftigte, beispielsweise Psalmverse aus der Andacht des Bernhard von Clairvaux und die Passionsgeschichte nach Johannes. Durch das BuchaltĂ€rchen erhalten historisch interessierte Leser einen sehr persönlichen und privaten Blick auf das Leben des spĂ€tmittelalterlichen FĂŒrsten.

Illumination voller Zeichen und Symbole

Das BuchaltĂ€rchen wurde von einem nicht namentlich bekannten Illustrator mit prachtvollen und aufwendigen Miniaturen und unzĂ€hligen weiteren Schmuckelementen aus Gold und Silber ausgestattet. Die erste Doppelseite des Buches enthĂ€lt zahlreiche Herrschersymbole des Hauses Burgund sowie das persönliche Wappen Philipps des Guten. Ein Pilgerzeichen, welches im SpĂ€tmittelalter hĂ€ufig auf HĂŒten und GewĂ€ndern befestigt wurde, wurde in das Andachtsbuch eingenĂ€ht. Jede Miniatur des BĂŒchleins zeigt Philipp beim Gebet. Teils ist er allein dargestellt, teils mit seinem Sohn Karl oder auch beim Besuch einer Messe. Einige Miniaturen stellen die Verehrung der Göttlichen Dreieinigkeit dar. Eine HĂ€lfte des Diptychon-Aufsatzes zeigt eine TrinitĂ€tsdarstellung. Die Betonung dieses Themas hĂ€ngt damit zusammen, dass das Kloster, in dem die Burgunderherzöge ihre letzte Ruhe fanden, der TrinitĂ€t geweiht war. Deshalb ist die Dreieinigkeit das vorherrschende Bildthema im BuchaltĂ€rchen. Die herrliche Schrift des Buches wird durch abwechslungsreiche und fantasievolle Ornamentik abgerundet.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Book Altar of Philip the Good
Libro altar de Felipe III, Duque de Borgoña
Umfang / Format
76 Seiten / 35,0 × 14,2 cm (Buch); 18,5 × 12,7 to 13,0 cm (BlĂ€tter)
Herkunft
Frankreich
Datum
1430–1450
Stil
Sprache
Buchschmuck
5 prĂ€chtigen Miniaturen, zahlreiche große und kleinere Goldinitialen und zwei Diptychon-Miniaturen
Auftraggeber
Phlipp der Gute, Herzog von Burgund (1396–1467)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten – Faksimile Verlag – Cod. 1800 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile Verlag – Luzern, 1991
Limitierung: 980 Exemplare

BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten – Club BibliĂłfilo Versol – Cod. 1800 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2016
Limitierung: 350 Exemplare
Detailbild

BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Messe mit Papst Gregor

Als Papst Gregor I. eine Messe hielt, bezweifelte der Legende nach eine Frau, dass die Eucharistie tatsĂ€chlich Christus war. Nachdem sie um ein Zeichen gebetet hatten, erschien auf dem Altar eine Vision von Christus mit den Wunden der Passion. Diese Legende wurde zu einem beliebten Thema fĂŒr illuminierte Handschriften und Altarbilder. Christus fĂŒllt den Kelch hier mit Blut aus seiner Seitenwunde, wĂ€hrend Gregor eine Hostie hochhĂ€lt. Dass auch Herzog Philipp, schwarz gekleidet und ganz im Gebet versunken, dargestellt wird, macht diese Miniatur gleichzeitig zu einem Auftraggeberportrait.

BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten – Faksimile Verlag – Cod. 1800 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Die Kreuzigung

Dies ist ein einzigartiges privates Gebetbuch mit einem kleinen Diptychon, das so ĂŒber dem Text angebracht ist, dass der Beter es stĂ€ndig betrachten kann, wĂ€hrend er durch die Seiten blĂ€ttert. Es ist ein Zeichen fĂŒr den Reichtum und die ausgesuchte Bildung des Herzogs von Burgund, der auf diese Weise zwei große mittelalterliche Kunstformen miteinander vereint hat. Diese winzige Kreuzigungsszene ist nur handflĂ€chengroß und dennoch unglaublich detailliert und inhaltsreich.

Der karierte Hintergrund des Werks weist ein komplexes Muster aus roten, blauen und blattgoldenen KĂ€stchen auf. Auf einem blutroten Kreuz scheint Christus gerade in diesem Moment zu sterben, da Blut aus seinen Wunden fließt und er seine Augen bereits geschlossen hat. Er wird links von einer Gestalt flankiert, die eine Mitra trĂ€gt und seine Kirche auf Erden darstellt, und rechts von einem Engel, der fĂŒr sein Königreich im Himmel stehen soll.

BuchaltĂ€rchen Philipps des Guten – Faksimile Verlag – Cod. 1800 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 BuchaltÀrchen Philipps des Guten

Faksimile Verlag – Luzern, 1991

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Faksimile Verlag – Luzern, 1991
Limitierung: 980 Exemplare
Einband: Die Ausmaße des Einbandes betragen 35,0 x 14,2 cm; die Holzdeckel sind mit braunem Kalbsleder ĂŒberzogen und mit Blindstempeln verziert. Der Diptychonaufsatz wurde handvergoldet. Der Buchblock mit einem Umfang von 38 BlĂ€ttern hat ein Format von 18,5 x 12,7 bis 13,0 cm. Die BlĂ€tter sind originalgetreu randbeschnitten. Die beiden Einbanddeckel werden von krĂ€ftigen Scharnieren gehalten.
Kommentar: 1 Band (207 Seiten) von Otto Mazal und Dagmar Thoss
Sprachen: Deutsch, Französisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#2 Libro Altar de Felipe III, Duque de Borgoña

Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2016

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Club Bibliófilo Versol – Madrid, 2016
Limitierung: 350 Exemplare
Einband: Echte Pergament-Ausgabe
Kommentar: 1 Band von Alfonso GarcĂ­a Leal
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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