Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Luzerner Chronik des Diebold Schilling – Faksimile Verlag – Hs.S.23 – Zentralbibliothek Luzern (Luzern, Schweiz)

Luzern (Schweiz) — 1513

Der opulente Höhepunkt des berühmten Chronisten Diebold Schilling: Die wohl am schönsten illustrierte Schweizer Chronik mit unzähligen, überquellenden Miniaturen

  1. Die schönste illustrierte Schweizer Chronik und der Höhepunkt der Karriere des Diebold Schilling (ca. 1460–1515)

  2. Die Miniaturen zeigen kunstvoll eine Vielzahl von Menschen, Schlachten, Landschaften und Gebäuden aller Art

  3. Der Text steht dabei nicht im Mittelpunkt, sondern begleitet vielmehr die überquellenden Bilder

Luzerner Chronik des Diebold Schilling

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  1. Beschreibung
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Beschreibung
Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Die Luzerner Chronik des Diebold Schilling ist die schönste Bilderchronik der Schweiz und stellt den Höhepunkt der Karriere des berühmten Schreibers und Chronisten Diebold Schilling dar. Die meisterhaften Illustrationen zeigen eine ausufernde Vielfalt an Szenen aus dem politischen, religiösen und sozialen Leben im Mittelalter dar und lassen den Text des Buches in den Hintergrund treten.

Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Die Schweizer Chronisten des Spätmittelalters haben eine Reihe populärer Chroniken veröffentlicht, die der Nachwelt das politische, religiöse, ökonomische und soziale Leben in der Eidgenossenschaft näher gebracht haben. Das wohl herausragendste Werk dieser Art ist die Luzerner Chronik Diebold Schillings des Jüngeren. Die Schrift behandelt die eidgenössische Geschichte von der Gründungszeit bis ins Jahr 1513. Der Zeitabschnitt von 1474 bis 1513 wird dabei besonders beachtet. Im Vordergrund stehen die politischen Abhängigkeitsverhältnisse. Das Verhältnis der Eidgenossen zu den Großmächten, zum Kaiser und zum Reich wird auf insgesamt 443 Seiten erörtert. Davon wird nur wenig Platz durch Text in Anspruch genommen, die eindrucksvollen Miniaturen der Bilderchronik überwiegen.

Zwei Meister ihres Faches

Der Text der Luzerner Chronik wurde von Diebold Schilling dem Jüngsten verfasst und auch einige der Buchmalereien werden ihm zugeschrieben. Schilling stammt aus einer Familie der erfahrensten und talentiertesten Schriftsteller des Mittelalters. Sein Onkel, der den selben Namen trug, verfasste die weltberühmte Burgunderchronik. Der junge Diebold Schilling, erfolgreicher Absolvent des Jurastudiums in Basel, arbeitete 1479 als Notar in Luzern und ging später an den Hof der Sforza in Mailand. In dieser Zeit begann er mit den Arbeiten an seiner Luzerner Bilderchronik, die möglicherweise von der Luzerner Obrigkeit in Auftrag gegeben wurde. Genaueres zum Auftraggeber ist jedoch nicht bekannt. 1513 wurde das Werk fertiggestellt und in feierlicher Sitzung dem Stadtrat von Luzern überreicht.
Der zweite, nicht minder begabte Buchmaler ist anonym geblieben. Seine Miniaturen unterscheiden sich von denen Schillings in der Pinselführung und Farbwahl. Dieser Maler zeigt sich routinierter und bereits stark von der Renaissancemalerei beeinflusst, während Schillings Bilder noch dem naiven spätmittelalterlichen Stil entspringen.

Die prächtigste Werk seiner Art

Man kann gefahrlos sagen, dass die Luzerner Bilderchronik der am prächtigsten ausgestattete Codex des späten Mittelalters ist. Es gibt kein weiteres Werk, in dem die Illustrationen sorgfältiger und reicher gestaltet sind. Auf jeder Seite finden sich Bilder von größter Farbenvielfalt und Genauigkeit. Nicht der Text steht im Mittelpunkt, wie sonst üblich. Der Text begleitet lediglich die Bildkompositionen, und man stößt immer wieder auf doppelseitige Illuminationen ohne Text, jedoch in gotischer Rahmung, Banderolen oder Umschriften, die die Bilder noch monumentaler wirken lassen. Die Illustrationen, die in einer unzähligen Vielfalt von Farben und in schwarzer Federkontur gehalten sind, stellen eine ausufernde Fülle von Menschen, Landschaften und Bauwerken jeglicher Art dar. Im ersten Bild der Chronik beispielsweise ist der Festakt der Überreichung des Werkes an den städtischen Rat festgehalten. Diese bunte Art und Weise der Darstellung des damaligen Lebens macht das Werk zur unterhaltsamsten Quelle für jeden historisch interessierten Leser.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Lucerne Chronicle of Diebold Schilling
Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling
Umfang / Format
680 Seiten / 39,5 × 28,5 cm
Herkunft
Schweiz
Datum
1513
Sprache
Buchschmuck
443 illuminerte Seiten in Gotik- und Renaissance-Stil
Auftraggeber
Wahrscheinlich der Stadtrat von Luzern
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Luzerner Chronik des Diebold Schilling – Faksimile Verlag – Hs.S.23 – Zentralbibliothek Luzern (Luzern, Schweiz)
Faksimile Verlag – Luzern, 1977/1981
Limitierung: 980 Exemplare
Detailbild

Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Bestrafung des Hans Hegenheim

Mit wunderschönen Farben und durch geschickten Umgang mit der Perspektive zeigt diese ungewöhnliche Miniatur kein Gottesurteil, sondern eine Form der körperlichen Bestrafung, die als „Schwemmen“ bezeichnet wurde. Nach dem obigen Text wurde ein Jugendlicher namens Hans Hegenheim 1470 wegen Diebstahls verurteilt und zur Strafe mit einem Seil gefesselt, in die Reuss geworfen und hinter einem Boot von Peterskapelle nach Reusbrücke gezogen. Er überlebte, hatte für sein Verbrechen genug gesühnt und führte noch ein langes Leben.

Luzerner Chronik des Diebold Schilling – Faksimile Verlag – Hs.S.23 – Zentralbibliothek Luzern (Luzern, Schweiz)
Einzelseite

Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Hinrichtung des Peter von Hagenbach (1474)

Peter von Hagenbach (1420–1474) war ein elsässischer Ritter, Hauptmann und Vogt im Dienste Herzogs Karls des Kühnen von Burgund (1433–1477), eines großen Feinds der Schweizer. Hagenbach war der erste Kommandeur, der für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht wurde, die er als Ritter verpflichtet gewesen wäre zu verhindern. Abgesehen von der Darstellung seiner Enthauptung werden in dieser Szene zeitgenössische Kleidung und Rüstungen auf beeindruckende Weise dargestellt.

Hagenbach kniet vor einem Priester, der ein hölzernes Kruzifix in der Hand hält, die Hände zum Gebet gefaltet und eine rote Mütze über die Augen gezogen. Der farbenfrohe Henker, der eine tröstliche Hand auf seine Schulter legt, ist ein Landsknecht – ein Begriff, der von Hagenbach selbst in die deutsche Sprache eingeführt wurde und der andeuten soll, dass der Landsknecht seinem Land dient. Das große Schwert des Henkers strahlt wie die restlichen Waffen auf Grund des verwendeten Blattsilbers hell auf.

Luzerner Chronik des Diebold Schilling – Faksimile Verlag – Hs.S.23 – Zentralbibliothek Luzern (Luzern, Schweiz)
Faksimile-Editionen

#1 Luzerner Chronik des Diebold Schilling

Faksimile Verlag – Luzern, 1977/1981

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Faksimile Verlag – Luzern, 1977/1981
Limitierung: 980 Exemplare
Einband: Der Einband besteht aus geprägtem Leder und ist, getreu dem Original, mit Messingbeschlägen, Mittelrosetten und Schließen versehen. Alle Doppelblätter wurden von Hand auf sechs echte Bünde geheftet. An Ober- und Unterseite wurde das Kapitalband mit blauem und weißem Hanf handumstochen.
Kommentar: 1 Band (724 Seiten) von Peter Rück, Gottfried Boesch, Carl Pfaff, Pascal Ladner, Eduard Studer und Alfred A. Schmid
Sprache: Deutsch
Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
€€ (1.000€ - 3.000€)
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