Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Stundenbuch des Bischofs Fonseca – Siloé, arte y bibliofilia – Real Seminario de San Carlos BorRomo (Saragossa, Spanien)

Gent oder Brügge (Belgien) — Um 1500

Mittelalterliches Leben, die Jagd und die Ernte: Eine mit charmanten Szenen geschmückte Handschrift, geschaffen von unbekannt gebliebenen flämischen Meistern

  1. Geschaffen von anonym gebliebenen flämischen Meister für Bischof Juan Rodriguez Fonseca (1451–1524)

  2. Die abwechslungsreichen Verzierungen sind in leuchtenden Farben und Blattgold dargestellt

  3. Die unterhaltsamen Szenen erzählen vom mittelalterlichen Leben, der Jagd und der Ernte

Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Das Stundenbuch des Bischofs Juan Rodriguez de Fonseca zählt zu den Höhepunkten der flämischen Buchmalerei um 1500. Obwohl bis heute keinem der großen Meister eindeutig zugeschrieben, ist die Qualität der künstlerischen Ausstattung unbestritten und für jeden Betrachter auf den ersten Blick erkennbar. Prunkvolles Ornament, ideenreiche Details überall, grandiose Miniaturen und besonders kreative Kalenderseiten machen das Stundenbuch des Bischofs Fonseca zu etwas ganz Besonderem. Darüber hinaus ist der Name des mutmaßlichen Auftraggebers mit der spanischen Geschichte um 1500 eng verknüpft, gehörte er doch zu den einflussreichsten und engen Vertrauten der Katholischen Könige.

Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Das Stundenbuch des Bischofs Juan Rodriguez de Fonseca zählt zu den Höhepunkten der flämischen Buchmalerei um 1500. Obwohl bis heute keinem der großen Meister eindeutig zugeschrieben, ist die Qualität der künstlerischen Ausstattung unbestritten und für jeden Betrachter auf den ersten Blick erkennbar. Prunkvolles Ornament, ideenreiche Details, grandiose Miniaturen und besonders kreative Kalenderseiten machen das Stundenbuch des Bischofs Fonseca zu etwas ganz Besonderem. Darüber hinaus ist der Name des mutmaßlichen Auftraggebers mit der spanischen Geschichte um 1500 eng verknüpft, gehörte er doch zu den einflussreichsten und engen Vertrauten der Katholischen Könige.

Ein Auftraggeber mit weitreichendem Einfluss

Erzbischof Juan Rodriguez de Fonseca (1451–1524) gehörte zur ersten Riege der politisch einflussreichen Personen unter den Katholischen Königen Ferdinand und Isabella. Er hatte als Bischof verschiedene Bischofssitze inne, u. a. Córdoba und Palencia, bevor er 1514 zum Bischof von Burgos ernannt wurde. Doch neben diesem kirchlichen Amt führte Fonseca häufig wichtige Staatsangelegenheiten für die Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon aus. Dadurch nahm er erheblichen Einfluss auf die spanische Geschichte und wurde zu einer einflussreichen und historisch bedeutsamen Persönlichkeit.
Als solche war es fast unausweichlich, dass er, wie alle hochrangigen und vermögenden Menschen dieser Zeit, ob Bürger, Adlige oder Könige, ein eigenes, prachtvolles Stundenbuch in Auftrag gab. Dieses Stundenbuch des Bischofs Fonseca wird heute im Real Seminario de San Carlos Borromeo in Zaragoza aufbewahrt und birgt wahre Schätze der flämischen Buchmalerei.

Besonders qualitätvolle Malereien

Auf 406 Seiten versammelt das Stundenbuch 46 ganzseitige Miniaturen und unzählige kleinere Malereien, außerdem einen wunderbaren Kalender. Die Seiten sind überzogen von breiten Rahmen, zum Teil mit Goldgrund, mit schmückenden Blüten und anderem Ornament. Zahlreiche heraldische Hinweise auf den Bischof überziehen das Stundenbuch, etwa sein Wappen. Besonders der Kalender ist illustriert mit wunderbaren ganzseitigen Miniaturen etwa zur Weinernte im September oder mit einer Badeszene im Juni. Diese sind zwar Alltagsszenen, wie sie in vielen Miniaturen von Stundenbüchern zu finden sind. Doch hier scheint der Künstler eine besondere Kreativität an den Tag gelegt zu haben. So hat er beispielsweise auf einer Seite eine unterhaltsame Hasenjagd inszeniert. Die weißen Tiere sind in einer grünen Landschaft innerhalb einer runden Umzäunung untergebracht. Doch einer der Hasen ist entkommen und wird von einem weißen Hund über die Wiese gejagt. Unterhaltsame Szenen wie diese machen den besonderen Reiz des Stundenbuchs des Bischofs Fonseca aus.

Das Rätsel um den Meister der Miniaturen

Entstanden ist das Stundenbuch des Bischofs Fonseca wohl um 1500. Die Malereien verweisen eindeutig auf den Stil der Schule von Flandern, also auf eine Entstehung in Gent oder Brügge. Mit dem flämischen Stil in der Buchmalerei sind so bedeutende Namen wie der des Meisters der Maria von Burgund verknüpft. Der Name des Künstlers des Stundenbuchs des Bischofs Fonseca ist zwar bis heute nicht eindeutig festgelegt. Es ist unbestritten, dass die Miniaturen und die gesamte künstlerische Ausstattung des Stundenbuchs zum Besten gehören, was die flämische Buchmalerei um 1500 hervorgebracht hat. Aktuell ist der sogenannte Meister des Stundenbuchs von 1500 als ausführender Künstler des Stundenbuchs im Gespräch. Doch ist nicht auszuschließen, dass zukünftige kunsthistorische Forschungen einen besonders großen Namen als Meister der Miniaturen festlegen, wie Hans Memling, Huga van der Goes oder Gerard David. Eine solche endgültige Zuschreibung würde dem künstlerischen Rang des Objektes endlich gerecht.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Book of Hours of the Bishop Fonseca
Libro de Horas del Obispo Fonseca
Hours of Bishop Fonseca
Umfang / Format
406 Seiten / 18,5 × 12,5 cm
Herkunft
Belgien
Datum
Um 1500
Sprache
Buchschmuck
46 ganzseitige Miniaturen, sowie mehr als 22 großformatige, vollständige Bordüren, die widerum einen Text mit einer kleineren Miniatur umschließen
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Erzbischof Juan Rodríguez de Fonseca (1451-1524)
Antonio Fonseca

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Stundenbuch des Bischofs Fonseca – Siloé, arte y bibliofilia – Real Seminario de San Carlos BorRomo (Saragossa, Spanien)
Siloé, arte y bibliofilia – Burgos, 2011
Limitierung: 898 Exemplare
Detailbild

Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Dezember: Fleischmarkt

Kalenderseiten bieten häufig Medaillons oder Randminiaturen, die die Arbeiten eines Monats enthalten und beispielsweise diejenigen Tiere darstellen, die im jeweiligen Monat geschlachtet werden. Der Beginn des Winters bedeutete sowohl den Verlust des Futters für die Tiere als auch hinreichend kalte Temperaturen, die die Kühlung ihres Fleischs ermöglichten. Der Dezember war also ein idealer Zeitpunkt zum Schlachten, Salzen und Pökeln von Fleisch für die weiteren kalten Monate. Diese Szene zeigt Metzger, die Fleischstücke an Kunden verkaufen. Ihre helle Kleidung zeigt dabei ihren Wohlstand.

Stundenbuch des Bischofs Fonseca – Siloé, arte y bibliofilia – Real Seminario de San Carlos BorRomo (Saragossa, Spanien)
Einzelseite

Stundenbuch des Bischofs Fonseca

Anbetung der Könige

Hier liegt ein hervorragendes Beispiel für die flämische Buchmalerei um 1500 vor. Der hellgelbe Rand ist mit naturalistischen Darstellungen von Blumen, Früchten, Insekten und Vögeln gefüllt. Mit drei dekorativen Initialen verziert, von denen eine sogar einen Schatten erhalten hat, sehen wir den Beginn des entsprechenden Textes.

Die Anbetung durch die Könige war in dieser Zeit ein beliebteres Motiv als die Geburt Christi selbst, was an der Vielzahl von Möglichkeiten lag, gerade diese Komposition zu gestalten – nicht zuletzt auf Grund der exotischen Magier. Sie werden hier nicht nur in verschiedenen Kleidungsstilen abgebildet, die mit goldenen Federstrichen dezent akzentuiert sind, sondern weisen auch deutlich unterschiedliche ethnische Merkmale auf, die genau wiedergegeben werden. Den Hintergrund bildet ein schon leicht baufälliges Gebäude, was auf den bescheidenen Ort der Geburt Christi hinweist.

Stundenbuch des Bischofs Fonseca – Siloé, arte y bibliofilia – Real Seminario de San Carlos BorRomo (Saragossa, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Libro de Horas del Obispo Fonseca

Siloé, arte y bibliofilia – Burgos, 2011

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Siloé, arte y bibliofilia – Burgos, 2011
Limitierung: 898 Exemplare
Einband: Handgebunden in Leder mit Beschlägen in einem Wurzelholzschuber
Kommentar: 1 Band von Adelaida Sagarra Gamazo, Elisa Ruiz García und Gonzalo Fontana Elboj
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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